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Weil du ein zärtlicher Mann bist

Weil du ein zärtlicher Mann bist

Titel: Weil du ein zärtlicher Mann bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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vorn.
    Ihrem perfekten Unbekannten.
    Der Mann mit den frechen Augen und den noch frecheren Händen, der Mann, der vermutlich ihre Fantasie noch während der nächsten Jahre beschäftigen würde, stand jetzt direkt vor ihr.
    Nur dass er diesmal keine Jeans und ein T-Shirt trug und sie sich nicht in einer Bar befanden, während sich draußen ein Gewitter entlud. Da hatte er einsam und verführerisch ausgesehen und eine Gefahr für sie dargestellt.
    Jetzt war er … oh, noch immer verführerisch und noch immer gefährlich für sie – aber nicht mehr einsam.
    Er war von ihrem Team umgeben und sah aus, als gehörte er dazu.
    “Commander Atkinson? Das ist Mike Wright”, erklärte Tom stolz. “Höchstpersönlich.”
    Höchstpersönlich. Oh, sie kannte ihn schon höchstpersönlich. Und bei diesem Gedanken errötete sie.
    Sie errötete!
    Unvorstellbar. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch kein Ton kam aus ihr heraus.
    “Commander Atkinson?” Er sah genauso entsetzt aus, wie sie sich fühlte.
    Zumindest war er genauso überrascht wie sie. Was gar nichts half, kein bisschen, nicht, wenn ihr perfekter Unbekannter Teil ihres … Oh nein!
    Teil ihres Teams war.
    Er war ein Untergebener. Er würde direkte Befehle von ihr entgegennehmen müssen, und sie wusste verdammt gut, dass ihm das nicht gefallen würde.
    Sie konnte nicht versehentlich mit jemandem geschlafen haben, mit dem sie eng zusammenarbeiten würde. Himmel, mehr als eng. Sie würden während der nächsten vier Monate praktisch an der Hüfte zusammengewachsen sein. Das musste irgendein kosmischer Scherz sein.
    Ein Albtraum.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie sprachlos und wusste nicht, wie sie reagieren sollte.
    Er anscheinend doch. Denn er ergriff ihre Hand, nicht um sie zu schütteln, wie ein Fremder es tun würde, sondern um sie zu halten und sanft zu drücken. Und das auf eine vertraute Weise, die jedem, der jetzt zusah, deutlich machen würde, was sie noch vor wenigen Stunden getan hatten. “Sie sind also …”
    “Mike. Mike Wright.”
    Er hatte einen Namen. Wer hätte das gedacht. Sie entriss ihm ihre Hand und bemühte sich um einen kühlen, neutralen Gesichtsausdruck. “Freut mich, Sie kennenzulernen, Mr Wright.”
    Er war über diese Art von Begrüßung mehr als bestürzt, doch das kümmerte sie im Moment nicht; sie konnte nur daran denken, dass er besagter Mike Wright war.
    Er war nicht ihre erste Wahl gewesen, als es um die Besetzung der Pilotenstelle ging, nicht einmal die zweite Wahl, doch die beiden anderen Männer waren nun einmal aufgrund von widrigen Umständen ausgefallen. Als ihr der in Amerika geborene und in Russland weilende Astronaut Mikhail Wright als Ersatz vorgeschlagen wurde, hatte sie zugestimmt, weil sein erstaunliches Talent und seine präzise Kontrolle bekannt waren. Obwohl sie ihn nie getroffen hatte, war sie überzeugt gewesen, dass er perfekt sein würde.
    Perfekt.
    Himmel, das war er. In jeder Hinsicht. Und jetzt zahlte sie den Preis dafür.
    “Es freut mich natürlich, dass Sie Ihre Projekte in Russland so schnell verlassen konnten, um zu unserem Team zu stoßen”, sagte sie bemüht ruhig. “Vielen Dank.”
    Er starrte sie nur an.
    “Nun …” Ihre Stimme erstarb, denn für einen Augenblick lang war sie nicht mehr die Kommandantin, sondern die Frau, die mit ihm geschlafen hatte.
    Die augenblickliche Situation hätte nicht schlimmer sein können. Es sei denn, jeder hier im Raum würde von ihrem Ausrutscher erfahren.
    Wenn ihr Team das erst einmal wüsste, würde sie nicht länger als die knallharte Kommandantin gelten. Sie würde die Kontrolle verlieren und damit den Respekt des Teams, und das wäre für sie schlimmer als der Tod, denn sie hatte einfach zu hart gearbeitet, um an diese Position zu gelangen.
    Entschlossen straffte sie die Schultern und zwang sich zu einem unverbindlichen Lächeln, in der Hoffnung, dass er ihre stumme Botschaft verstand. “Sie wollen sicherlich sofort anfangen. Als Erstes werden wir Sie mit dem vertraut machen, was wir bis jetzt geleistet haben. Sie werden heute den ganzen Tag mit den Spezialisten der Mission zusammenarbeiten, die Sie, wie mir scheint, inzwischen schon kennen.”
    Frank und Jimmy strahlten.
    Mike fixierte sie schweigend, sein Körper gespannt wie eine Feder.
    “Morgen werden wir ab acht Uhr mit unserer SIM beginnen”, fuhr Corinne fort und bezog sich auf die Simulation in einem riesigen Wassertank, in dem in etwa die Schwerelosigkeit des Alls nachgestellt

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