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Weil du mich beruehrst

Weil du mich beruehrst

Titel: Weil du mich beruehrst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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fragte sie gehetzt, zumal ihr nach den vorigen Flirtversuchen seine Geheimniskrämerei Unbehagen verursachte. Zudem stand er sehr nahe bei ihr und beugte sich auch noch zu ihr hinüber. Sie verstand, dass er bemüht war, leise zu sein, deshalb widerstand sie dem Wunsch, von ihm abzurücken.
    »Hast du schon mit Ian gesprochen? Darüber, wo er gewesen ist? Darüber, was er gemacht hat? Ich weiß von Anne und James, dass sie sehr neugierig sind«, flüsterte Gerard.
    »Nein«, erwiderte sie. Ians allgemeiner Hinweis auf »Frankreich« zählte für sie kaum als ernstzunehmende Antwort. »Aber er scheint entschlossen, wieder dorthin zurückzugehen. Er hat davon gesprochen, dass er dort noch Geschäftliches zu erledigen habe …« Bei dem Geräusch einer sich öffnenden Tür und eines Gesprächs verstummte sie. Sie hörte Absätze klappern und erkannte Luciens und Elises Stimmen, dann auch das Lachen von Amy Gravish.
    »Im Salon, stimmt doch, Ian?«, fragte Lucien.
    »Ja«, antwortete Ians tiefe, ruhige Stimme.
    »Noch zu erledigende Geschäfte? Fährt er bald?«, fragte Gerard, sobald sich die Tür zum Salon wieder geschlossen hatte und die Halle wieder still geworden war.
    »Ich bin mir nicht sicher«, flüsterte sie. »Du meinst, er hat dir oder seinen Großeltern von alldem nichts verraten?«
    Gerard schüttelte den Kopf.
    »Francesca«, begann er unruhig. »Könnte es sein, dass Ian vielleicht … krank ist? Vielleicht im Krankenhaus war?«
    Das Blut sackte aus ihrem Kopf weg.
    »Warum sagst du so etwas?«, wollte sie alarmiert wissen.
    Gerard zuckte mit den Schultern.
    »Das wäre eine passende Erklärung dafür, warum er für so lange Zeit vom Erdboden verschwunden war.«
    »Nein, er hat mir gesagt, dass er nicht krank war, und ich glaube ihm. Ich dachte, er hätte dir vielleicht etwas erzählt, als ihr vorhin zusammen spazieren gegangen seid.«
    »Nein, darüber wollte er nicht mit mir reden«, erklärte er mit grimmiger, nachdenklicher Miene. »Ich habe die Vermutung, dass er mit Lucien darüber gesprochen haben könnte, was los ist. Die beiden waren ganz plötzlich sehr verschlossen, als ich ihnen heute Nachmittag im Billardsalon begegnet bin.«
    Ein unangenehmes Gefühl überkam sie. Sie kannte die intime Wahrheit, die er mit Lucien teilte. Sie hatten über ihren leiblichen Vater, über Trevor Gaines gesprochen. Was hatte Ian in all diesen Monaten in Bezug auf Gaines unternommen? Und wie um alles in der Welt stellte er sich vor, dass ihm das helfen würde zu erkennen, wer er war? Sie hatte nie jemanden oder etwas so gehasst wie diesen Kriminellen. Er war tot, doch er sorgte noch immer dafür, dass er Ians Leben zur Hölle machte.
    Und ihr eigenes.
    Sie blinzelte, als Gerard mit seiner Hand ihren Oberarm packte und sie näher an sich heranzog.
    »Hast du ihn gefragt , warum er fortgegangen ist?«, bedrängte er sie in gepresstem Flüsterton.
    »Nein«, sagte sie. Immer mehr fühlte sie sich durch sein Drängen bedroht.
    »Glaubst du nicht, das wäre die einfachste Lösung?«, wollte Gerard wissen.
    »Entschuldigt mich.«
    Francesca zuckte beim Klang der lauten Stimme zusammen. Ian stand vor ihnen, die Hände auf dem Rücken, mit kaltem Blick. Francesca ging einen Schritt von Gerard fort, wobei ihr zu spät einfiel, dass diese Bewegung sie schuldig wirken ließ. Sie hob ihr Kinn und blickte Ian gereizt an. Sie spürte, wie ihr Puls bis zum Hals schlug. Gerard ließ seine Arme seitlich herabfallen und sah Ian schnell an, als erwarte er einen Schlag.
    »Ja?«, fragte Gerard kaltblütig.
    »Großvater sucht dich.« Ians auf Gerard gerichtete Augen waren wie zwei Nägel aus Eis.
    Gerard zögerte einen Augenblick, dann nickte er schnell.
    »Francesca?«, sagte er und hielt ihr seine Hand hin. Sie hielt inne, widerwillig, griff dann aber zu, als sei dies die letzte Rettungsmöglichkeit vor der in Ians Augen angedeuteten Explosion. Ian unterbrach ihre Bewegung, indem er ihre Hand in seine nahm, noch bevor sie Gerard erreichen konnte.
    »Ich muss mit Francesca reden«, erklärte Ian Gerard in einem Tonfall, der keine Widerrede duldete.
    Gerards Kiefer spannte sich an.
    »Sehr gut«, gab er gelassen zurück, als Francesca nicht protestierte. Er drehte sich um und ging. Ian schaute sie nicht an, sondern starrte nur in die Eingangshalle. Es dauerte eine Weile, bis sie verstand, dass er darauf wartete, dass Gerards Fußtritte verhallten. Sie konnte kaum feststellen, wann sie nicht mehr zu hören waren, so laut schlug ihr

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