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Weil Ich Euch Liebte

Weil Ich Euch Liebte

Titel: Weil Ich Euch Liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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gefunden.«
    »Schwachsinn. Glauben Sie, man kann so lange Polizist sein wie ich und nicht erkennen, wenn man angelogen wird? Wieso haben Sie angerufen? Hat Kelly Ihnen erzählt, was passiert ist? Und Sie wollten mit Ann darüber reden?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Himmelherrgott, Darren, warum gucken Sie nicht einfach die Anrufliste Ihres Telefons durch?«
    Er lächelte. »So schlau war ich auch schon. Und wissen Sie was? Ann hat die Liste gelöscht. Die eingehenden genauso wie die abgehenden Gespräche. Wie finden Sie das? Deswegen will ich mit Kelly reden.«
    Ich versuchte, einen versöhnlichen Ton anzuschlagen. »Ich weiß nicht, was für Probleme Sie und Ann miteinander hatten, und es tut mir leid, wenn Sie welche hatten, aber ich habe nicht das geringste Interesse, mich da hineinziehen zu lassen. Meine Tochter hat in den vergangenen Wochen genug durchgemacht. Sie hat ihre Mutter verloren. Die anderen Kinder – Ihre Tochter Gott sei Dank nicht – sind gemein zu ihr, weil Sheila … weil ihretwegen ein Kind aus dieser Schule ums Leben gekommen ist. Jetzt stirbt auch noch die Mutter ihrer Freundin. Sie wird eine Menge Zeit brauchen, um das zu verkraften.«
    Slocums Anspannung ließ nach. Eben hatte er noch ausgesehen, als würde er mich gleich schlagen. Jetzt schien er besonnener.
    »O Mann, bitte, helfen Sie mir doch«, sagte er.
    Sekundenlang herrschte Schweigen zwischen uns. »Also gut«, erwiderte ich dann. »Kelly und ich haben auf der Heimfahrt miteinander gesprochen.«
    »Und?«
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Ich erzähle Ihnen, was sie mir erzählt hat, und damit ist die Sache erledigt. Sie lassen sie damit in Ruhe.« Ich machte eine Pause, dann fügte ich hinzu: »Für immer.«
    Slocum brauchte keine Sekunde zum Überlegen. »Einverstanden.«
    »Kelly hatte sich im Schrank versteckt und auf Emily gewartet. Da kam Ann zum Telefonieren ins Schlafzimmer.«
    Er nickte. »So ungefähr hab ich mir das gedacht.«
    »Kelly hat gesagt, die erste Person, mit der Ihre Frau gesprochen hat, war –«
    »Moment. Was war das?«
    »Die erste Person, mit der Ihre Frau gesprochen hat, muss eine Freundin gewesen sein. Auf jeden Fall jemand, der sich das Handgelenk verletzt hat. Sie erkundigte sich, wie’s diesem Jemand ging.«
    »Es gab nicht nur den einen Anruf?«, fragte Slocum.
    »Kelly hatte den Eindruck, es waren zwei. Es klopfte wohl in der Leitung, und Ann nahm einen zweiten Anruf entgegen.«
    »Das erste Mal hat sie also selbst angerufen«, sagte Slocum mehr zu sich als zu mir. Ich schwieg. Dann fuhr er fort: »Also bei diesem ersten Anruf, da fragte sie jemanden, wie’s ihm geht? Der hatte sich verletzt?«
    »So in der Art. Aber dann kam dieser andere Anruf. Kelly sagte, sie hätte zuerst geglaubt, es wäre ein Telefonvermarkter oder so, weil Ann etwas von einem neuen Angebot sagte. Und dann wurde sie böse.«
    »Böse? Warum?«
    »Ann sagte irgendwas von keinen Blödsinn machen, sonst gibt’s eine Kugel in den Kopf. Irgendwas in der Art.«
    Da hatte Slocum was zu knabbern. »Eine Kugel in den Kopf?«
    »Genau.«
    »Sonst noch was?«
    »Das war’s eigentlich.«
    »Was ist mit Namen? Ann muss doch einen Namen genannt haben?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, Namen wurden nicht genannt.«
    Damit gab Slocum sich zufrieden. Anscheinend glaubte er mir, dass ich ihm alles gesagt hatte, was ich wusste. Jetzt war ich mit fragen dran.
    »Was ist denn los, verdammt noch mal, Darren?«
    »Nichts.«
    Mir auch recht, dachte ich. Ich hatte meine eigenen Probleme.
    »Da ist noch was«, sagte Slocum. Sein Tonfall verhieß nichts Gutes. »Und weil Sie bereit waren, mir bei dieser Sache hier zu helfen, und mir schließlich doch meine Fragen beantwortet haben, bin ich gewillt, Ihnen bei der anderen Geschichte ein bisschen Spielraum zu lassen.«
    »Wie bitte?«
    »Irgendwas sagt mir, dass Sie kürzlich zu ein bisschen Geld gekommen sind. In den letzten paar Wochen.«
    »Da komme ich nicht mehr mit, Darren.«
    Er lächelte. Doch es war kein freundliches Lächeln. »Ich wollte Sie nur warnen. Dieses Geld, das gehört Ihnen nicht. Und es zu behalten ist sehr riskant. Überlegen Sie es sich. Nehmen Sie sich Zeit, einen Tag, von mir aus auch zwei, und tun Sie dann das Richtige. Später könnte dann nämlich zu spät sein.«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was Sie von mir wollen, und ich werde Ihnen was sagen: Mir zu drohen ist auch sehr riskant. Und es ist mir scheißegal, womit Sie Ihre Brötchen verdienen.«
    »Zwei

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