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Weil Ich Euch Liebte

Weil Ich Euch Liebte

Titel: Weil Ich Euch Liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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fallen ließ, machte sie ein Geräusch. Als ob etwas darin rasselte.
    Lieber Gott, dachte ich. Nicht noch ein Paar Handschellen. Dazu wäre mir nun wirklich nichts mehr eingefallen. Aber nach Metall hatte das Rasseln eigentlich nicht geklungen.
    »Da ist was drin«, sagte Arthur und ergriff die Tasche am Riemen.
    Ich nahm sie ihm aus der Hand. »Was immer da drin ist, es gehörte Sheila. Um die Taschen müssen Sie sich wohl kümmern, um das, was drin ist, nicht.«
    Ich stand auf. »Entschuldigt mich«, sagte ich und ging in die Küche. Dort klappte ich die Schließe auf und öffnete die Tasche.
    Ich fasste hinein und ertastete vier Plastikbehälter, jeder ungefähr so groß wie ein Glas Oliven. Sie trugen lauter verschiedene Etiketten. Lisinopril. Vicodin. Viagra. Omeprazol.
    Alles in allem mehrere hundert Pillen.

Sechsundzwanzig
    Ich steckte die Dosen in die Tasche zurück, stellte diese in einen der Oberschränke und ging zurück ins Wohnzimmer. Twain sah mir erwartungsvoll entgegen. Als ich kein Wort über das verlor, was ich in der Tasche gefunden hatte, sagte er: »Gut, dann haben Sie vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben.«
    Er gab mir seine Karte, forderte mich auf, mich bei ihm zu melden, wenn mir noch irgendetwas einfiele, das ihm weiterhelfen könnte, und ging.
    »Der war eigentlich ganz nett«, sagte Kelly. »Was war denn in der Tasche?«
    »Nichts.«
    »Irgendwas muss da drin gewesen sein, sonst hätte es nicht geklappert.«
    »Es war nichts.«
    Sie wusste, dass ich log, doch sie wusste auch, dass sie nicht mehr aus mir herausbekommen würde.
    »Na gut«, sagte sie. »Dann bin ich halt wieder sauer auf dich.« Sie stapfte die Treppe hoch, ging in ihr Zimmer zurück und schloss die Tür.

    Ich nahm die Tasche mit den ganzen Pillen aus dem Küchenschrank und ging in mein Kellerbüro. Ich leerte die Dosen auf meinen Schreibtisch und sah zu, wie sie davonrollten.
    »Verdammt!«, fluchte ich in den leeren Raum hinein. »Was ist das für ein Scheiß, Sheila? Was, zum Teufel, ist das für ein Scheiß?«
    Ich nahm die Plastikdosen eine nach der anderen in die Hand, schraubte den Deckel ab, sah hinein.
    Hunderte kleine Pillen. Gelbe. Weiße. Die weltberühmten blauen. »Mensch, wie viele davon hätte ich denn nehmen sollen?«
    Mir fiel wieder ein, was Twain gesagt hatte. Es gab nicht nur einen Riesenmarkt für gefälschte Handtaschen, DVDs und Baumaterial, sondern auch für verschreibungspflichtige Medikamente.
    Was hatte Sheila an unserem letzten gemeinsamen Morgen gesagt?
    »Ich hab da ein paar Ideen. Ideen, die uns weiterhelfen. Über diese Durststrecke zu kommen.«
    »Aber nicht so«, sagte ich. »Doch nicht so.«
    Jetzt, wo ich gesehen hatte, was in dieser Tasche war, wollte ich auch wissen, was vielleicht noch in allen anderen war. Also ging ich wieder nach oben – Kelly rührte sich nicht hinter ihrer geschlossenen Tür – und durchsuchte jede einzelne Handtasche in Sheilas Schrank. Ich fand alte Lippenstifte, Einkaufslisten, Kleingeld. Aber nichts wirklich Interessantes.
    Ich ging wieder in den Keller. Die Handtasche, die Sheila bei sich hatte, als sich der Unfall ereignete, war – wie ich Belinda gesagt hatte – nicht verbrannt, aber auch nicht im besten Zustand. Erst war sie leicht angesengt und dann von Löschwasser durchweicht worden. Die Tasche hatte ich weggeworfen, nicht aber den Inhalt. Jetzt verspürte ich das Bedürfnis, mir das alles anzusehen.
    Ich hatte die ganzen Sachen in eine Schuhschachtel getan. Die Schuhe waren längst durchgelaufen und entsorgt, die Schachtel würde aber wahrscheinlich noch Jahre überdauern. Ich stellte sie auf den Tisch, sehr behutsam. Nach kurzem Zögern nahm ich den Deckel ab.
    »Hallo, mein Schatz«, sagte ich.
    Was für ein Unsinn, so etwas zu sagen. Aber als ich die vielen persönlichen Sachen meiner Frau sah, schien es mir das Natürlichste von der Welt. Auf ihre Art waren diese Erinnerungsstücke Sheila näher gewesen als ich. Sie waren in ihren letzten Sekunden bei ihr gewesen.
    Ein Paar Ohrstecker mit braunroten Blutsprenkeln. Eine Halskette – ein Aluminiumanhänger an einer Lederschnur –, noch dunkler gefärbt von Sheilas Blut. Ich nahm sie in die Hand, hielt sie mir vors Gesicht, legte sie sacht an meine Wange. Behutsam ließ ich sie wieder in die Schachtel gleiten und wandte mich den Dingen aus ihrer Handtasche zu, die nicht blutbeschmiert waren. Zahnseide, eine Lesebrille in einem schmalen Metalletui, zwei Haarklammern aus Metall, in

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