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Weil Ich Euch Liebte

Weil Ich Euch Liebte

Titel: Weil Ich Euch Liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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wollen nicht, dass wir unsere Nase reinstecken, weil wir einen Stein ins Rollen bringen würden, den Sie lieber liegenlassen wollen, wo er ist.«
    »Sie sind wirklich das Letzte«, sagte er. »Einem von Ihren eigenen Leuten am Zeug zu flicken, macht Sie das an? Sie wissen, dass die Kollegen reden? Über Sie? Wie Sie’s überhaupt zur Kriminalpolizei geschafft haben? Ob das wieder so ein Akt von Gleichstellung war? Um den Mangel an schwarzen Kriminalpolizistinnen zu kompensieren?«
    Wedmore zuckte nicht einmal mit der Wimper. »Gibt es jemanden, der bezeugen kann, dass Sie die ganze Nacht zu Hause waren?«
    »Was? Das meinen Sie aber jetzt nicht ernst? Ich war hier bei Emily.«
    »Das heißt, würde ich sie jetzt fragen, könnte sie mir bestätigen, dass Sie das Haus nicht verlassen haben. Ist sie denn nicht schlafen gegangen?«
    »Ich werde nicht zulassen, dass Sie meiner Tochter in der momentanen Situation auf die Pelle rücken.«
    »Mit anderen Worten, sie wäre nicht in der Lage zu bestätigen, dass Sie hier waren.«
    Slocum bekam vor Wut einen roten Kopf. »Jetzt reicht’s!« Wedmore schwieg.
    »Sie schauen auf uns runter, weil wir noch immer in Uniform rumrennen. Sie glauben, Sie sind was Besseres, jetzt, als Detective. Und wir anderen, wir sind nur für die Drecksarbeit da.«
    »Noch etwas«, sagte Wedmore. »Ich habe ein bisschen herumtelefoniert. Sie kommen jetzt ja bald zu Geld.«
    »Wie bitte?«
    »Die Lebensversicherung Ihrer Frau. Die hat sie erst vor ein paar Wochen abgeschlossen. Was springt dabei raus? Ein-, zweihundert Riesen?«
    Slocum schüttelte den Kopf. »Sie haben echt Nerven.«
    »Habe ich recht, Darren?«
    »Ja. Na und? Ann und ich haben beide eine Lebensversicherung abgeschlossen. Wir waren der Meinung, unser Monatseinkommen reicht, um die Prämien zu bezahlen. Wir wollten sicherstellen, dass Emily versorgt ist, wenn uns was passiert.«
    Wedmores Blick sagte deutlich, dass sie ihm das nicht abkaufte. »Sie waren schon mal verheiratet, stimmt’s?«
    Slocum ballte die Fäuste und bekam einen roten Kopf. »Ja«, sagte er. »War ich.«
    »Waren Sie bei Ihrer ersten Frau auch der Begünstigte?«
    Da musste er lächeln. »Nein«, sagte er. »Nach der Krebsdiagnose konnte sie keine Versicherung mehr abschließen.«
    Wedmore kniff die Augen zusammen. Sie schwieg einen Moment, dann stellte sie ihren Becher ab. »Danke für den Kaffee. Ich finde allein hinaus.«

Zweiunddreissig
    »Ich muss noch zwei Anrufe erledigen, dann können wir losfahren«, sagte ich zu Kelly, bevor ich in mein Büro hinunterging. Sie verdrehte die Augen, wie um zu sagen: Da kommen wir ja nie hier raus. Als Erstes wollte ich die Polizei wegen Sommer anrufen, aber als ich den Hörer zur Hand nahm, fragte ich mich, was genau ich denen erzählen sollte. Von dem Mann ging zwar etwas Bedrohliches aus, aber tatsächlich bedroht hatte er mich nicht. Ich war derjenige gewesen, der gesagt hatte, ich würde ihm den Schädel einschlagen, wenn er Kelly zu nahe kam.
    Also wählte ich die zweite Nummer. Belindas Immobilienbüro.
    »Sie ist gerade nicht da«, sagte die Sekretärin. »Kann ich ihr etwas ausrichten?«
    »Geben Sie mir ihre Handynummer?«
    Sie gab sie mir. Ich legte auf und wählte die neue Nummer. Es klingelte zweimal, dann war sie am Apparat. »Glen?«, fragte sie.
    »Ja, Belinda.«
    »Ich bin gerade auf dem Sprung zu einer Hausbesichtigung. Können wir später reden? Kann ich Sie später zurückrufen?«
    »Nein. Sofort.«
    »Glen, wenn Sie anrufen, um mich wegen dieser Sache mit den Anwälten zur Schnecke zu machen, ich hab Ihnen doch schon gesagt, dass mir das leidtut, wirklich. Ich wollte doch nicht –«
    »Sagen Sie mir, was in dem Umschlag war«, unterbrach ich sie, nahm den Deckel von dem Schuhkarton unterm Schreibtisch und holte den Umschlag heraus.
    »Wie bitte?«
    »Der Umschlag, den Sie Sheila gegeben haben. Beantworten Sie mir alle meine Fragen dazu, und er gehört Ihnen.«
    Schweigen am anderen Ende der Leitung.
    »Belinda?«
    »Sie haben ihn gefunden? Er war also tatsächlich nicht in Sheilas Wagen?«
    »Kommt darauf an. Sie sagen mir, was drin war, und ich sage Ihnen, ob ich ihn gefunden habe.«
    Ich hörte seltsame Atemgeräusche. Ich fragte mich, ob sie hyperventilierte oder etwas in der Art.
    »Belinda, sind Sie noch da?«
    Ihre Stimme war kaum zu hören. »O Gott, ich fasse es nicht.«
    »Was drin war!«
    »Schon gut, schon gut. Es war ein Umschlag, ein braunes Geschäftskuvert. Und da war … da war Geld

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