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Wein & Tod - ein Mira-Valensky-Krimi

Wein & Tod - ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Wein & Tod - ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wien/Bozen Folio Verlag
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Hotelmanagers und seiner Frau, einer bekannten schwedischen Opernsängerin.
    Ich koste, die Rollgerste ist kernig, aber nicht mehr hart, ich drehe die Flamme ab. Das Kaninchenfleisch schneide ich in Streifen, würze es mit Salz, Pfeffer, etwas Zitronenschale, brate es in Öl kurz und heiß an und lasse es anschließend im Rohr bei fünfundsiebzig Grad gar ziehen.
    „Das riecht ja phantastisch“, sagt Eva, als sie in die Küche kommt.
    „Wie geht es Ana?“
    „Wird schon wieder. Ich hab sie auf ihr Zimmer gebracht, es ist nichts gebrochen. Sie soll heute liegen und Ruhe geben, dann wird man weitersehen. Ich … Sie hat kein Problem damit, nicht angemeldet zu sein. Sie hat in der Slowakei eine Versicherung.“
    „Du musst dich nicht rechtfertigen.“
    „Tut mir Leid, dass ich so lange gebraucht habe, aber ich war noch bei Vaclav und Tomek im Keller. Sie sind wirklich gut, aber … sie können Hans nicht ersetzen. Sie arbeiten, so viel sie nur können, aber sein Wissen haben sie nicht, sie kennen sich nicht so aus.“ Eva seufzt. „Der Veltliner, der noch im Tank ist, hat einen seltsamen Fehlgeschmack entwickelt, irgendwie dumpf.“
    „Vielleicht legt sich das wieder.“
    „Vielleicht, normalerweise passiert so etwas eher, wenn ein Wein im Holzfass reift. Stahl ist neutral. Ich muss den Wein schleunigst untersuchen lassen und dann schauen, was man dagegen tun kann. Wenn irgendjemand vergessen hat, die Schläuche zu säubern, oder wenn der Tank nicht ganz sauber war … Wenn die Produktion heuer schlechter wird, dann habe ich verloren. Darauf warten viele nur.“
    „Der Nachbar?“, frage ich. „Hast du nicht gesagt, dass der jetzt Ruhe gibt?“
    „Ja, aber wie lange? Ich muss mit Josef reden, er ist einer der besten Freunde von Hans gewesen, auch ein Winzer, allerdings nur mehr im Nebenerwerb. Macht aber großartigen Wein. Vielleicht hat er eine Idee, was dem Veltliner passiert sein könnte.“
    „Wann sollen wir essen?“, will ich wissen.
    „Wie ihr wollt … Wenn Martina zurück ist und der Großvater.“
    „Was ist mit Vaclav und Tomek?“
    „Wenn es euch nichts ausmacht … wir essen fast immer gemeinsam. Ana könnte ich etwas bringen.“
    „Sie soll mir dafür das Rezept für die Salzstangerl geben.“
    „Ich hoffe, sie kommt schnell wieder auf die Beine. Ich brauche sie auch im Weingarten.“ Eva seufzt. „Ich will niemanden schinden. Ich will euch auch nicht anweinen, aber …“ Ihr Gesicht hellt sich auf. „Übrigens gibt es auch sehr liebe Reaktionen. Dieser Zusammenschluss von Top-Weinbäuerinnen, ich kenne zwei von ihnen von einer Präsentationsreise mit der Weinmarketing-Gesellschaft, sie haben mir geschrieben. Sie wollen mich, wo es nur geht, unterstützen, und obwohl sie an sich eine Aufnahmesperre haben, könnte ich bei ihnen Mitglied werden. Dass es so etwas noch in diesem Geschäft gibt!“
    Wir decken gerade den Tisch, als Clarissa Goldmann hereinrauscht. Ich erkenne die eigenartige Person sofort wieder. Kein Läuten, kein Klopfen, da wie eine Naturgewalt, diesmal im erdfarbenen Leinenanzug. Sie sieht aus wie ein entlaufener Kartoffelsack. Clarissa Goldmann stutzt, als sie mich entdeckt. Ich nehme die Gelegenheit beim Schopf, zu oft schon habe ich darüber nachgedacht, warum sie Eva vor meiner schlechten Aura, oder wie immer sie es genannt hat, gewarnt hat.
    „Ist meine Aura immer noch so schlecht?“, frage ich und sehe einen völlig verwirrten Oskar.
    „Ich weiß mehr, als Sie sich träumen lassen“, meint sie hoheitsvoll.
    Nicht locker lassen. „Was ist so übel daran?“ Ich bekomme Spaß an der Sache.
    „Ich bin zum Schweigen verpflichtet.“
    „Hat beim Begräbnis nicht so gewirkt.“
    „Meinen … Schützlingen gegenüber.“
    „Da hat einer über mich gequatscht?“
    „Sie haben doch den Artikel geschrieben. Man kennt Sie. Es ist nicht Ihre erste Mordgeschichte. Wo immer Sie …“
    „Könnte das an meinem Beruf liegen? Wer ist es? Ein Kollege?“
    „Meine Lippen sind versiegelt.“
    „Besser so.“
    „Was …“, fragt Oskar verdattert dazwischen.
    Ich sehe Eva zum ersten Mal seit Wochen lachen. „Was hat Sie zu uns geführt?“
    Clarissa Goldmann stutzt. „Wein. Ich wollte Wein kaufen. Und: Ich habe das mit Ihrem Mann schon einige Male besprochen. Sie dürfen nicht spritzen, wo wir unser Gelände haben. Es bringt die natürlichen Schwingungen in Dissonanz.“
    Eva grinst immer noch: „Es bringt meinen Wein in Dissonanz, wenn ihn die Schädlinge

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