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Wein & Tod - ein Mira-Valensky-Krimi

Wein & Tod - ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Wein & Tod - ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wien/Bozen Folio Verlag
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… aber ob das zu schaffen ist? Ich wünsche es ihr.“
    Offenbar habe ich es hier mit Treberndorfern zu tun, die nichts gegen Eva haben.
    „Der Ausbau war schon etwas größenwahnsinnig“, meint der Dritte.
    Der in der Lederjacke widerspricht. „Wer, wenn nicht er, hätte das machen sollen? Ohne Leitbetriebe sind wir alle aufgeschmissen. Ganz abgesehen davon, sie haben viel Fläche gepachtet, die sonst brach liegen würde. Es gibt doch genug bei uns, die sich die Arbeit nicht mehr antun wollen.“
    „Andererseits wollen ein paar so schnell wie möglich wieder aus den Pachtverträgen mit dem Berthold raus“, gibt der kleine Dicke zu bedenken.
    „Warum das?“, mische ich mich ein.
    „Na ja, sie wissen nicht, ob Eva es schaffen wird. Und die Toplagen kann man anderen verpachten. Oder selbst damit einen guten Wein machen, auch der Hans hat nur mit Wasser gekocht, nur aus Trauben Wein gemacht. Ganz abgesehen davon, dass er ein harter Brocken beim Verhandeln war. Der hat immer darauf geachtet, dass er so wenig wie möglich gezahlt hat. Für die Trauben, die er zugekauft hat, und für die gepachteten Weingärten.“
    „Wer will pachten? Der Nachbar?“, will ich wissen.
    „Der Aichinger?“, fragt der kleine Dicke. „Keine Ahnung. Sie meinen wegen dem alten Streit zwischen den Bertholds und den Aichingers? Ach, der Aichinger ist ganz in Ordnung. Wäre nicht Hans der Obmann des Weinladens geworden, er wäre sicher bei uns mit dabei gewesen, er hat schon gefragt, ob er den frei gewordenen Platz übernehmen kann.“
    Bei mir schrillen die Alarmglocken. „Er will Eva aus dem Weinladen drängen?“
    „Lassen Sie sich nicht hineinziehen in diese Feindschaft, ist besser“, rät der mit der Lederjacke, „so was kapiert man von außen nicht. Er will sie nicht verdrängen, er hat bloß gefragt. Und wir haben gesagt, dass Eva natürlich den Platz der Bertholds behält – wenn sie möchte. Und wenn ihr Wein gut genug ist.“
    Für den örtlichen Weinladen wird es noch reichen, denke ich. Aber ich sage nichts.
    „Ein bisschen ein Eigenbrötler ist der Aichinger schon“, meint der kleine Dicke und nimmt noch einen Schluck. „Ein Winzer, der immer nur seinen eigenen Wein trinkt …“
    „Wie bitte?“, frage ich.
    „Na ja. Am besten schmeckt ihm eben der eigene, sagt er. Vielleicht will er auch nur den eigenen Umsatz beleben.“
    „Trinkt er so viel?“
    „Nein, das nicht, kann man nicht sagen.“
    „Ist er eigentlich ein guter Schütze?“
    Viktor, der die letzten Minuten ruhig, fast meditierend über seinem zweiten Achtel gesessen ist, wacht wieder auf. „Schießen kann bei uns ein jeder, da musst du gar nicht bei den Jägern sein. Das lernen die Buben schon mit dem Luftdruckgewehr.“
    „Und wie ist das mit dem Bürgermeister?“
    „Ach, verstehe“, erwidert der mit der braunen Lederjacke und lässt sich noch ein Glas DAC vom Zauner einschenken. „Der Bürgermeister hat schießen gelernt wie wir alle auch, aber er ist nicht zu den Jägern gegangen, er war jahrelang in Wien, und eigentlich ist die Jagd mehr eine Sache von uns Bauern. Wegen seiner Frau fragen Sie, nicht wahr?“
    „Haben es alle im Dorf gewusst?“
    Der mit der Lederjacke und Viktor nicken, der kleine Dicke und der Dritte schütteln den Kopf.
    „Viele haben eine Ahnung gehabt, dass da was läuft“, meint der kleine Dicke dann, „war ja auch nichts wirklich Neues beim Hans, er hat die Frauen nicht in Ruh’ lassen können. Dabei ist die Eva ja wirklich nicht übel.“
    „Der Bürgermeister war sauwild auf den Hans, wollte ihm alle Förderungen für den Keller streichen“, lallt Viktor.
    Ich sehe ihn interessiert an. „Der Bürgermeister hat also vom Verhältnis gewusst?“
    „So direkt wohl nicht“, versucht der in der Lederjacke abzuwiegeln.
    „Hat er“, widerspricht Viktor. Ob ich ihm noch ein Glas hinstellen soll? Aber momentan scheint er im richtigen Stadium zu sein, wer weiß, ob er dann nicht völlig verfallen würde. „Wie ein Gockel ist er mit seiner jungen Frau aus der Stadt herumstolziert und er hat sie überallhin mitgenommen, nachdem ihm seine Andrea davongelaufen ist, auch kein Wunder, oder? Er ist sowieso eitel, unser Bürgermeister. Er hat’s gewusst und er hat mit Hans gestritten.“
    „Und wo soll das gewesen sein?“, will der kleine Dicke wissen.
    „In der Gemeinde, sie müssen einen Termin gehabt haben. Ich bin aufs Klo gegangen in der Gemeinde und dort wohl eingeschlafen. Ich hab sie schreien

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