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Weinstrassenmarathon

Weinstrassenmarathon

Titel: Weinstrassenmarathon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Guthmann
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das antike Stück schon so gut wie verkauft. Es gibt eine riesige Nachfrage.«
    Â»Sagen Sie bloß, Dr.   Hoffmann war für die Ausstellung solcher Exportlizenzen zuständig?«
    Â»Genau. Demlmaier hat über einen Juwelier in der Pfalz, der als Mittelsmann fungierte, solche Exportlizenzen beantragt und auch bekommen.«
    Â»Unglaublich, aber warum erzählen Sie mir das alles?
    Â»Weil ich Ihre Hilfe brauche.«
    Â»Warum arbeiten Sie nicht mit der Polizei zusammen?«
    Â»Es gibt möglicherweise eine undichte Stelle bei der Polizei.«
    Röder war unangenehm berührt. Schon wieder so eine Anspielung. »Und mir trauen Sie?«
    Anastasia zuckte mit den Schultern. »Wir haben keine andere Wahl. Wenn wir jetzt den Fall nicht lösen, dann verlieren wir wohl einen bedeutenden Kunstschatz. Es gibt Indizien, dass das Geschäft etwas mit Hoffmanns Tod zu tun hat und hier abgewickelt wird.«
    Â»Der Juwelier?«, wollte Röder wissen.
    Die junge Frau zuckte wieder mit den Schultern.
    Â»Haben Sie eine Ahnung, was für ein Objekt das sein könnte?«
    Â»Nein, aber es muss etwas Bedeutendes sein. Es sind schließlich drei Menschen dafür gestorben.«
    Â»Na, das ist ja eine Überraschung.« Liebstöckl stand auf einmal vor ihnen. »Hallo, wer ist denn das? Ist das eine Kollegin von dir? Du darfst mich gerne vorstellen.«
    Röder zögerte zunächst, aber dann kam er der Bitte nach. Es konnte nicht schaden, wenn Anastasia den unsympathischen Kerl aus dem Museum um den Finger wickelte. Vielleicht brauchten sie ihn noch. Weniger schön war, dass Liebstöckl offenbar beschlossen hatte, seine Mittagspause mit Anastasia und Röder zu verbringen. »Kein Problem, Gleitzeit«, wie er sagte. Röder versuchte vergeblich, sich abzuseilen, aber er hatte sein Gespräch mit Anastasia noch nicht beendet. Er wollte wissen, ob es schon Hinweise auf Demlmaiers Mörder und den Anschlag auf Hellinger gab, dann ließ ihn das Gespräch zwischen Anastasia und Liebstöckl aufhorchen.
    Â»Wir haben gerade die Ausstellung ›Goldene Zeichen – Kult und Macht in der Bronzezeit‹. Die müssen Sie sich einfach anschauen. Ich gebe ihnen gerne eine private Führung«, schleimte Liebstöckl.
    Â»Geht’s da um Kelten?«, wollte Röder wissen.
    Â»Ganz recht, mein Lieber. Wir sind die Ersten, die es geschafft haben, alle vier goldenen Zeremonialhüte von den Kelten auszustellen. Das ist schon etwas ganz Besonderes. Man weiß erst seit Kurzem, dass die Hüte Kalender sind. Außerdem zeigen wir auch den berühmten Sonnenwagen von Trundholm und viele andere wertvolle Exponate.«
    Â»War Hoffmann irgendwie an der Ausstellung beteiligt? Er war doch ein ausgewiesener Keltenexperte.«
    Â»Tatsächlich hat Hoffmann vor Jahren die Idee gehabt. Aber aus Gründen, die du kennst, hatte er nichts mehr mit der Umsetzung zu tun gehabt.«
    Endlich verabschiedete sich die Schwallbacke mit einem Handkuss bei Anastasia, die auch aufatmete, als er durch das Tor verschwand.
    Â»Der ist ziemlich anstrengend.« Es dauerte eine Weile, bis sie den Faden wiedergefunden hatten. Röder knüpfte an das ernste Thema an.
    Â»Hat die Polizei irgendwelche Hinweise auf Demlmaiers Mörder oder den Mordanschlag?«
    Â»Wenig. Mikrospuren sowie die Art der verwendeten Waffen und Munition deuten auf ein und dieselben Täter hin. Der tote Attentäter war wohl Südamerikaner. Die Kleidung war europäisch, aber dem äußeren Anschein und dem zahnärztlichen Befund nach ist er Lateinamerikaner. Wir vermuten Brasilien, aber das ist noch nicht sicher. Wir werden eine Isotopenanalyse durchführen, dann wissen wir es genau.«
    Â»Was ist mit dem Flüchtigen?«
    Â»Bisher keine Spur. Es ist der Münchner Polizei und uns ein Rätsel, wie er so spurlos verschwinden konnte.«
    Â»Gibt es andere Spuren nach Südamerika? Irgendwelche Geschäftskontakte mit brasilianischen Raubgräbern oder Schiebern?«
    Â»Nicht dass ich wüsste. Es gab natürlich ein paar südamerikanische Kunden, aber Demlmeiers Einkaufsquellen lagen mehr im Osten.«
    Sie tranken aus und beschlossen, dass sie sich noch die Keltenausstellung ansehen wollten. Auf dem Weg zum Museum fragte Röder Anastasia, was sie von Hoffmanns Sammlung wüsste.
    Â»Ja, da wurden wir hinzugezogen. Bis jetzt konnten wir nicht feststellen, woher

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