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Weinzirl 02 - Funkensonntag

Weinzirl 02 - Funkensonntag

Titel: Weinzirl 02 - Funkensonntag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Förg
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Schwester von Quirin. Verstehst
du? Sie weiß von den Geschwistern, und mehr noch: Einer der Beteiligten des
Lawinenunglücks ist da auch noch verwickelt. Gerhard, ich habe ein extrem
schlechtes Gefühl!«
    Gerhards Gedanken purzelten einige Sekunden bunt durcheinander. Dann
tippte er wild Telefonnummern ein und probierte Jos Nummern durch. Zu Hause
sprang der AB an, am Handy die
Mailbox, im Büro nahm Patti ab.
    »Patrizia, wo ist Jo?« Gerhard vergaß, seinen Namen zu nennen.
    »Sie hat hier eine Nachricht hinterlassen, sie wolle diesen Heini
Pfefferle treffen.«
    »Hat sie gesagt, wann und wo?«
    »Nein, nichts dergleichen.«
    Gerhard legte auf.
    »Evi! Schaff mir Quirin her oder eine andere Funkenwache und das
bitte schneller als der Schall!«
    Er hieb weiter auf die Telefontasten. Sein erster Anruf ging an
Petra Sulzer. Diese konnte ihm auch nicht sagen, wo Heini war. Lediglich, dass
er sich mit Jo getroffen habe zu einer Schnupper-Skitour.
    »Wo sind die hin? Petra, das ist wahnsinnig wichtig!«
    »Keine Ahnung, Schnuppertour klingt nach den Hörnern, aber er kann
auch ganz woanders sein.«
    »Was für einen Wagen fährt er?«
    »Einen grünen Passat. Wieso?«
    »Sag mir das Autokennzeichen!«
    »Gerhard, was ist eigentlich los?«
    »Ist da noch jemand anderes dabei?«, ignorierte Gerhard die Frage.
    »Nein, nicht dass ich wüsste. Gerhard, wirklich …«
    »Ist gestern irgendetwas passiert? Anrufe, E-Mails, Besuche, sonst
was Ungewöhnliches. Petra, bitte denk genau nach.«
    Eine Weile blieb es still, bis sie sagte: »Diese Jo hat angerufen
und noch jemand. Eine junge Stimme. Ich kannte den Typen nicht. Er hat keinen
Namen genannt und wollte Heini sprechen. Er hat dann ewig mit ihm telefoniert.«
    »Hast du was verstanden von dem Gespräch?«
    »Nein, ich war mit der Kleinen in der Küche.« Aus ihrer Stimme klang
Unverständnis. »Gerhard, wieso fragst du das alles?«
    Anstatt einer Antwort hatte Gerhard bereits aufgelegt.
    Das war doch alles zu seltsam! Und wie passte Kürten dazu?
    Als Evi schließlich Florian und dessen Mutter in sein Büro geleitet
hatte, war Gerhard hochkonzentriert. Florian und seine Mutter wirkten
aufgeschreckt, unsicher, ja verstört.
    Gerhard zog sich einen Stuhl heran.
    »Florian, ich will es kurz machen. Ich weiß, dass Loyalität etwas
sehr Wichtiges ist. Gute Kumpels sollte man nie enttäuschen. Aber Florian, hier
geht es um Mord!«
    »Flo!« Seine Mutter stieß einen spitzen Schrei aus.
    Gerhard nickte ihr beruhigend zu.
    »Ich verdächtige Florian nicht. Ich will eines wissen: Wart ihr
wirklich rund um die Uhr beim Funken? War es nicht eher so, dass du und
Benedikt in der Frühe so gegen halb sechs gegangen seid?«
    Florian starrte auf die Tischplatte. Es war still.
    Nur Gerhards Computer war zu hören. Als eine Windböe pappigen
Schneeregen gegen das Fenster peitschte, zuckten alle zusammen.
    »Florian?« Gerhard sandte einen warnenden Blick an die Mutter, jetzt
nichts zu sagen.
    Florian hatte noch immer nicht den Kopf gehoben, als er leise zu
sprechen begann.
    »Wir waren nur kurz weg. Vielleicht eineinhalb Stunden. Es hat doch
so geregnet, und mein Schlafsack war komplett nass. Da meinte Quirin, wir
sollten uns mal aufwärmen gehen und was frühstücken. Es würde locker reichen,
wenn wir so um sieben wiederkämen. Dann könnte er ja frühstücken gehen.« Nun
hob er den Kopf und sah Gerhard gequält an. »Es ist doch Ehrensache, dass man
den Funken nicht verlässt. Da hat Quirin gesagt, er würde das nie verraten, wir
würden auf jeden Fall behaupten, alle immer da gewesen zu sein. Wir sind dann
zu Bennis Oma gegangen. Da gab’s Kaffee und Rosinenbrot. Die Oma hat eh nicht
kapiert, wo wir herkommen. Und kurz nach sieben sind wir wieder zum Funken
hoch.«
    »War da jemand da außer Quirin?«, fragte Gerhard sehr freundlich.
    »Nein, und er war gut drauf und sehr nett und hat noch mal
versichert, dass, egal was passiert, wir alle immer da gewesen seien.«
    »Danke Florian, du hast mir sehr geholfen!«
    Gerhard wandte sich an die Mutter. »Darf ich Sie bitten, das alles
bei meiner Kollegin zu Protokoll zu geben. Und bitte, schimpfen Sie Flo nicht
aus. Ich hätte genauso gehandelt.« Er verabschiedete sich bei ihr und legte
Florian kurz die Hand auf die Schulter.
    »Evi! Hier wäre ein Protokoll aufzunehmen. Und dann gib die Fahndung
raus nach Quirin Seegmüller. Schnapp dir Markus und den Meierl, und dann ruft
ihr bitte alle Skigebiete an, ob sie Jo oder Heini oder Quirin

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