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Weiß wie Schnee, rot wie Blut, gruen vor Neid

Weiß wie Schnee, rot wie Blut, gruen vor Neid

Titel: Weiß wie Schnee, rot wie Blut, gruen vor Neid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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»Sarah, ich danke dir!«, rief er und gab mir einen schmatzenden Kuss. Mitten auf den Mund.

21
    Nachdem die Frau mehrere Stunden damit verbracht hatte, das Zimmer des Mädchens nach einem Hinweis auf ihren Aufenthaltsort zu durchsuchen, eilte ihr schließlich der Zufall zu Hilfe: Der Postbote brachte einen braunen A4-Umschlag, adressiert an Sarah.
    Die Frau zögerte keine Sekunde, ihn zu öffnen. Wenige Sekunden später hielt sie das Anschreiben der Zoohandlung Tierlieb in den Händen, dabei lag ein Aushilfsvertrag für Sarah.
    Das Mädchen jobbte in einer Tierhandlung? Irritiert schlug die Frau den Stadtplan auf und wurde schnell fündig. Der Laden von Dieter Thomsen war in der Glashüttenstraße im Karolinenviertel. Unbekanntes Terrain für die Frau.
    Hatte das Mädchen neulich nicht sogar erwähnt, dass sie dort jemanden besucht hatte? In einer WG?
    Die Frau wählte die Telefonnummer des Ladens und fragte nach Sarah. Eine zuvorkommende Mitarbeiterin sagte ihr, dass Sarah erst wieder am kommenden Nachmittag arbeiten würde. In dringenden Fällen sei sie in der Karolinenpassage Nummer sieben zu erreichen. Ob sie etwas ausrichten könne?
    Die Frau lächelte höhnisch.
    Jetzt musste sie sich sich nur noch entscheiden, auf welche Weise sie Sarah töten würde.

22
    »Schön, dass du kommen konntest!«
    »Vielen Dank für die nette Einladung!«
    Puh, wie verkrampft! Klangen so Sätze, die ein künftiges Liebespaar miteinander tauschte?
    Sobald Felix durch die Tür getreten war, wurde er auch schon mit großem Hallo von seinen Zwergenkumpels umringt und ich guckte dumm aus der Wäsche. Keine Chance für mich, noch weiter mit ihm zu reden.
    Ich ging in die Küche, um einen letzten prüfenden Blick auf das Büfett zu werfen, das JamieTim und ich gemeinsam für meinen Einstand gezaubert hatten. Nervös nestelte ich an den Servietten herum. Waren sie vielleicht doch zu kitschig?
    »Na? Aufgeregt?«, fragte ich JamieTim, der ebenfalls noch einmal unser Werk begutachtete. Immerhin war Alka im Anmarsch. Doch er zuckte bloß mit den Schultern. »Nicht aufgeregter als sonst, wenn ich sie sehe. Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht.«
    »Hattest du ein Coaching bei Ben«, fragte ich belustigt, »oder ist dir das selbst eingefallen?«
    »Das ist eine afrikanische Weisheit, die ich aus irgend so einem Zitatebuch habe. Ich finde aber, der Satz hat was!«
    Stimmt!, dachte ich, als ich durch die Tür zum Flur sah, wie herzlich Alka Felix begrüßte. Kannten die sich so gut, dass sie ein Recht hatte, ihm um den Hals zu fallen? Das war doch MEIN Platz!!!!
    Auch JamieTim hatte die beiden beobachtet. »Willst du ihr heute sagen, dass du in sie verliebt bist?«, fragte ich.
    JamieTim nahm die Klarsichtfolie von einer Platte mit Antipasti, die wir zwei Tage zuvor mit Liebe und Sorgfalt mariniert hatten. Eingelegte Paprika, Zucchini, Peperoni, gefüllte Tomaten und Auberginen schmiegten sich appetitlich aneinander und verströmten ihr mediterranes Duftaroma.
    Ob Liebe wirklich durch den Magen ging? Wenn ja, müssten Felix und Alka uns heute Abend eigentlich zu Füßen liegen.
    »Alles klar an der Küchenfront?«, rief Johnny D und steckte den Kopf zur Tür herein. »Los, jetzt kommt endlich raus da und amüsiert euch!« Mit diesen Worten zog er mich in den Flur und wirbelte mich herum. Dann ließ er los und tanzte ins Wohnzimmer.
    Ich lehnte mich neben die Tür und schaute dem Treiben belustigt zu. Laute Musik wummerte durch die Wohnung und alle Gäste hatten ihre Jacken abgelegt und waren mit Essen oder Getränken versorgt. Johnny D hatte recht: Zeit, sich zu entspannen. Kaum hatte ich das gedacht, tauchte er auch schon wieder auf und brüllte über den Partylärm: »Prinzessin, du siehst R.A.T.T.E.N.S.C.H.A.R.F. aus, wenn ich das so sagen darf. Komm her und küss mich!«
    Ich lachte laut und schüttelte den Kopf. Johnny D hatte mir eindeutig schon einige Drinks voraus. »Ich hab dich wirklich lieb Johnny, aber küssen werden wir uns in diesem Leben nicht mehr!«, rief ich zurück.
    »Das sind ja mal gute Nachrichten«, ertönte es vom Türrahmen. Ich blickte erstaunt nach links und sah Felix neben mir stehen. Hatte er das wirklich gerade gesagt? Ein tiefes, wohliges Glücksgefühl durchflutete meinen Bauch. Ich war ihm also nicht egal!
    Doch Felix ließ mir keine Zeit nachzuhaken. »Mhm, das sieht ja toll aus! Und duftet noch viel besser! Da werd ich mich auf jeden Fall nachher noch bedienen«, meinte er mit Blick

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