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Weiß wie Schnee, rot wie Blut, gruen vor Neid

Weiß wie Schnee, rot wie Blut, gruen vor Neid

Titel: Weiß wie Schnee, rot wie Blut, gruen vor Neid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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mehr kam ich zu der Überzeugung, dass das eine super Idee war. Ich würde JamieTim unauffällig aushorchen und fragen, wie er über Kinder dachte, und dann Susi zum Essen auf dem Balkon einladen. Oder wir gingen zur Strandperle an die Elbe. War Zeit, mal wieder ein bisschen rauszukommen!
    »Willst du eigentlich irgendwann Kinder haben?«, fragte ich JamieTim, als wir zusammen einen Kartoffel-LachsAuflauf mit Blattspinat und Schafskäse zubereiteten. Seit ich bei ihm in die »Schule« ging, konnte ich schon ganz gut kochen. Fand ich zumindest. Um wirklich Gnade vor den Augen des Profis zu finden, musste ich allerdings noch eine Schippe drauflegen.
    JamieTim, der gerade den Lachs in kleine Streifen teilte, schnitt sich beinahe in den Finger. »Was ist das denn jetzt für eine Frage? Sonst hast du aber keine Sorgen?«
    Ich tat so, als würde mich das Schälen der Kartoffeln irre in Anspruch nehmen, und vermied es, ihn anzuschauen. »Nö. Außer dass ich bis zum Dreh des Spots am Leben bleiben muss, wenn ich meinen Auftraggeber nicht enttäuschen will, eigentlich nicht…«
    Guido hörte auf, den Lachs zu schneiden, und drückte mich an seine kittelschürzenbehangene Brust. »Ach Schneewittchen, es tut mir so leid, dass du immer noch Angst hast. Hat dein Vater denn gar nicht gesagt, wann er wieder daheim ist?«
    Ich schniefte, was bestimmt nicht nur an den Zwiebelwürfeln lag, die bereits in der Pfanne mit Olivenöl schmorten. »Nein, leider nicht. Die Verbindung brach doch ab. Aber lass uns jetzt bitte über was anderes reden, sonst werde ich noch irre! Ich kann sowieso kaum an etwas anderes denken als daran, ob ich den nächsten Tag noch erlebe.« JamieTim verstand und wandte sich wieder dem Fisch zu. »Okay, reden wir also über Kinder. Ehrlich gesagt habe ich noch nie darüber nachgedacht. Ich bin doch noch nicht mal zwanzig! Und mein momentanes Baby ist der Imbiss. Ich bekomme übrigens morgen Bescheid, ob das mit dem Laden klappt.«
    »Hey, cool! Dann musst du ja nicht mehr lange warten!«
    »Mhm, duftet das lecker!«, ertönte da die Stimme von Leander, der in die Küche kam. »Wann gibt’s denn was zu essen?«
    »Für dich gar nicht«, ätzte JamieTim und schob Leander beiseite. »Für ein Model ist der Auflauf viel zu fett.«
    Huch? Meinte er das ernst? Wieso war Guido denn auf einmal so gnaddelig?
    Doch Lenny schien das nicht weiter zu stören. »Hier Sarah, dieses Päckchen lag vor der Tür, als ich nach Hause kam. Ist von AltvonPlatt.«
    Ach ja? Hätte Julius das Paket nicht einfach mitbringen und mir geben können?!
    Ich wusch mir die Hände, nahm den schmalen Karton, rüttelte daran und hielt ihn ans Ohr. Sollte ich ihn wirklich öffnen?
    »Nun mach kein Gesicht, als sei eine Bombe darin versteckt!«, frotzelte Leander und rührte die Zwiebeln in der Pfanne.
    Ich überprüfte den Absender wieder und wieder, doch er war eindeutig: Agentur AltvonPlatt, Glashüttenstraße, Firmenstempel mit Logo. Alles korrekt und unverdächtig. Ob ich Julius kurz anrufen sollte, um zu fragen, was es damit auf sich hatte? Vielleicht war da etwas Wichtiges für das Shooting mit Rocco drin, irgendein Utensil, das ich morgen in das Studio in den Zeisehallen mitnehmen sollte?
    Misstrauisch wählte ich die Handynummer von Ju, doch ich bekam nur die Mailbox zu fassen. Lenny beobachtete mich und grinste.
    »Nun mach schon auf, Sarah. Bist du denn gar nicht neugierig darauf, was drin ist? Oder soll ich es für dich öffnen?«
    Oh ja, bitte . »Würdest du das tun? Ich hab irgendwie Schiss.«
    »Klar, ich will nämlich wissen, was die dir schicken«, antwortete Leander und riss das Päckchen auf, bevor ich noch protestieren konnte.
    »Hey, das ist ja ganz großes Kino!«, rief er begeistert, als er die darin liegende Schachtel entnahm. »Eine Ionen-Bürste. Der neueste Schrei auf dem Beautymarkt. Da liegt auch ’ne Karte dabei. Soll ich sie vorlesen?« Ich nickte stumm. Ein Geschenk der Agentur. Wie nett!
    »Liebe Sarah, wir freuen uns seer, das du unseren Kunden HeavenlyNature überzeugt hast. Damit dein Haar beim Fotoshoting und beim Dreh gläntzt und nicht fliegt, schicken wir dir diese Bürste. Viel Spaß damit. Deine Biggi «
    Das Geschenk stammte von Biggi? Dann hatte sie mir den Flop mit Black Delight anscheinend verziehen. Zum Glück! Allerdings schien sie ein kleines Rechtschreibproblem zu haben – und das als Agenturchefin!?
    Nun war auch JamieTim neugierig geworden und ließ den Auflauf stehen: »Was bitte ist eine

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