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Weiß wie Schnee, rot wie Blut, gruen vor Neid

Weiß wie Schnee, rot wie Blut, gruen vor Neid

Titel: Weiß wie Schnee, rot wie Blut, gruen vor Neid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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wie der Teufel an sein nächstes Opfer. Vielleicht macht er ja gemeinsame Sache mit Bella, flüsterte er mir zu, während Felix zwei Finger an mein Handgelenk hielt.
    »Dein Puls ist zum Glück wieder stabil! Am besten wir trinken alle erst einmal ein Glas Rotwein auf diesen Schreck und essen dann. Oder hat der Auflauf auch was abgekriegt?«
    JamieTim schüttelte den Kopf.
    »Also gut. Kannst du aufstehen, Sarah, oder wird dir dann schwindelig?«
    Ich rollte mich aus dem Bett und setzte vorsichtig ein Bein auf den Boden, dann das nächste. So weit alles im grünen Bereich. Bis auf die vielen kleinen farbigen Punkte, die in meinem Blickfeld herumtanzten.
    »Ich, ich glaube, mir ist doch schwindelig«, stieß ich hervor und ging auch schon in die Knie. Felix fing mich zum Glück rechtzeitig auf.
    »Okay, Sarah, ich würde sagen, du bleibst am besten im Bett. Ich hole uns beiden etwas Auflauf und ein Glas Rotwein. Und dann bleibe ich so lange bei dir, bis ich sicher bin, dass es dir auch wirklich gut geht.«
    Das Teufelchen auf meiner Schulter flüsterte: »Sei vorsichtig! Er tut, als sei er in Sorge um dich. Aber in Wahrheit will er nur zu Ende führen, was er vorhin angefangen hat!«
    Ich begann zu zittern und fühlte mich mit einem Schlag, als hätte ich hohes Fieber und Schüttelfrost. »Lenny, JamieTim. Habt ihr nicht auch Lust, hier zu essen?«, fragte ich und meine Stimme klang sehr dünn. Dabei durfte ich Felix gegenüber eigentlich keine Angst zeigen, wenn er wirklich mit Bella gemeinsame Sache machte.
    Die beiden Zwerge wechselten bedeutungsvolle Blicke und Felix sah nicht besonders begeistert aus. »Wenn du möchtest, klar.«
    So saßen wir einige Minuten später schweigend beisammen und versuchten, den Auflauf zu genießen, den JamieTim zu Ende gekocht hatte, während ich langsam aus meiner Ohnmacht erwacht war.
    »Das war doch garantiert deine Stiefmutter!«, durchbrach Leander als Erster die angespannte Stille. In meinem Hals bildete sich augenblicklich ein gigantischer Kloß, keine Chance mehr, in Ruhe weiterzuessen.
    »Ich denke auch, wer sollte es sonst gewesen sein?«, flüsterte JamieTim, etwas blass um die Nase. »Obwohl ich mir nach Sarahs Beschreibung gar nicht vorstellen kann, dass ihr einfallen würde, einen Sprengsatz im Batteriefach der Bürste zu deponieren. Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen.«
    »Und auch noch das technische Know-how haben, einen solchen Sprengsatz zu basteln«, vervollständigte Leander den Satz.
    Felix nippte an seinem Wein und blickte düster in die Runde. »Diese Infos kann man sich doch heutzutage aus dem Netz ziehen. Allerdings muss man natürlich auch an das notwendige Material kommen. Sarah, ich finde, du solltest jetzt wirklich zur Polizei gehen! Diesmal hast du einen echten Beweis in der Hand. Das ist was ganz anderes als das Märchen von einem Auftragskiller, der versucht, dich in der Disco zu ermorden, oder einem Seidenschal, dem man wahrlich nicht ansieht, ob jemand damit stranguliert wurde… Obwohl? Müssten da nicht auch DNA-Spuren dran sein?«
    Mein Teufelchen löste sich in Rauchkringel auf. Würde Felix mich wirklich drängen, zur Polizei zu gehen, wenn er mit Bella unter einer Decke steckte? Doch dann sprang der kleine rote Kerl plötzlich wieder zurück auf meine Schulter – was, wenn Felix den Vorschlag nur brachte, weil er wusste, dass ich unter keinen Umständen zur Polizei wollte? Zweifelnd blickte ich ihn an.
    An die Möglichkeit mit der DNA hatte ich allerdings noch gar nicht gedacht. Ich war so damit beschäftigt gewesen, Bella und den Tattoo-Mann nicht unnötig zu provozieren, dass ich keinen Gedanken daran verschwendet hatte, wie man Bella überführen könnte.
    Auch in JamieTim kam plötzlich wieder Leben. »Sag mal, Lenny«, begann er und fuchtelte wild mit der Gabel in der Luft herum. »War der Brief von dieser Biggi eigentlich handgeschrieben oder auf dem Computer?«
    Lenny runzelte die Stirn. »Nee, am Computer.«
    »Schade. Sonst hätten wir einen grafologischen Beweis gehabt. Aber es müssten sich doch zumindest sowohl auf dem Brief als auch auf dem Päckchen Fingerabdrücke von ihr befinden!«
    »Ja, zusammen mit meinen«, knurrte Lenny.
    »Ich möchte keinesfalls, dass Leander da mit hineingezogen wird«, protestierte ich und eine Träne lief mir die Wange hinunter. Erst der Anschlag, das riesige Loch im Boden, die Ohnmacht – und nun auch noch die Zwerge, die unbedingt Detektiv spielen wollten. Wie sollte ich mit alldem

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