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Weiss

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Titel: Weiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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hatten. Nur ich und Mettälä kannten sowohl die Nummer, die SWIFT- und IBAN-Daten dieses Bestechungskontos als auch die Geheimzahl für das Onlinebanking. Und aus irgendeinem Grund hat Otto Mettälä die Daten nicht an seinen Nachfolger weitergegeben, vielleicht ist er vor seinem Tod nichtmehr dazu gekommen oder hatte die Befürchtung, der könnte die ganze Regelung der Polizei verraten. Wie dem auch sei, das Konto existiert immer noch, und ich bin die einzige Person, die das Geld abheben kann. Der Saldo belief sich gestern auf vier Millionen siebenhunderttausend und ein paar Zerquetschte. Euro.«
    Kara schüttelte den Kopf. »Ich bin in meiner beruflichen Laufbahn auf vielerlei Straftaten gestoßen, darunter ein paar verdammt schwere, und ich bin auch selbst zweimal für kleinere Sachen verurteilt worden. Aber das hier ist eine Straftat von einem Kaliber, bei dem das Kittchen winkt, und zwar für eine ganze Weile. Und das Gefängnis ist genau der Ort, wo ich meine Zukunft ganz bestimmt nicht verbringen will. Kapiert ihr das?«
    Kati Soisalo wirkte nicht im Geringsten besorgt und beruhigte ihn: »Bei dieser Sache wird niemand erwischt. Diese Gelder liegen bis ans Ende aller Tage auf der Bank »Julius Bär«, wenn ich sie nicht verwende.« Dann fuhr sie schweres Geschütz auf: »Ihre Rücküberweisung an Fennica würde für viel Aufsehen sorgen und zumindest mir eine Gefängnisstrafe einbringen. Das heißt, diese Gelder bleiben entweder bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag auf der Bank, oder sie fließen auf das Konto einer Waffenfirma zurück, die sich des Schmuggels und der Bestechung schuldig gemacht hat, oder wir verwenden sie für die Zerschlagung eines Menschenhändlerringes. Du hast die Wahl.«
    »Willst du Sakke Tirkkonen wirklich vertrauen?« Kara senkte die Stimme. »Bei den kriminellen Aktivitäten der Bikerclubs fließt enorm viel Geld, es geht um Milliarden Dollar. Die Clubs machen Geld mit Drogenhandel, Prostitution, Erpressung und Gewalt.«
    Kati Soisalo nickte. »Damit muss ich leben.«
    Kara schloss die Augen und hatte das Gefühl, immer tiefer im Sumpf zu versinken.
    »Na gut. Aber ich will, dass wir auch weiter nach Spuren des Kabinetts und von Mundus Novus suchen. Hast du etwas Neues über Fidel herausgefunden?«, fragte er Paranoid.
    »Merkwürdigerweise nicht. Außer dass sie über Twitter Kontakt zu Ukkola hält.« Paranoid schwieg einen Augenblick. »Und wenn wir nun Fidel über Twitter im Namen von Ukkola ein Treffen vorschlagen?«
    »Das machen wir«, antwortete Kara und fühlte, wie sein Handy in der Tasche vibrierte. Gilbert Birou. Am liebsten hätte er sich nicht gemeldet, aber das würde seine Lage nur noch verschlechtern.
    »Wo zum Teufel hast du gesteckt, ich …«
    »Im Knast.« Damit brachte Kara seinen Chef zum Schweigen und erzählte ihm dann, was nach seinem letzten Lagebericht geschehen war. Was Kati Soisalo mit Arbuzow vorhatte, verschwieg er, da ihm auf die Schnelle nicht einfiel, wie er die Beschaffung des nötigen Geldes erklären sollte.
    »Menschenskind, bist du nicht imstande, wenigstens mal einen Tag wie ein normaler Mensch zu leben, ohne Probleme zu bekommen?«, fragte Birou und schnaufte.
    »Anscheinend nicht.«
    »Woher bekommst du übrigens deine Informationen über diesen Mann von der KRP? Wer ist deine Quelle?«
    »Meine Quellen kann ich nicht verraten, du verstehst sicher, dass …«
    »Hör mir jetzt mal ganz genau zu, Kara.« Es schien so, als wollte Birou ihm durch die Leitung an die Gurgel gehen. »Hier steht jetzt mehr auf dem Spiel, als in deinen Schädel geht. Du berichtest mir bis ins Detail alles, was in Finnland passiert, oder du fliegst auf der Stelle raus, und zwar achtkantig und mit ein paar Anklagen am Hals. Und es interessiert mich einen Dreck, was du mit deinen Informationen über mich anstellst. Hast du das kapiert?«
    Kara schaute auf Paranoid, der sich mit Kati Soisalo unterhielt, und hörte den kleinen Teufel tief in seinem Inneren flüstern, wie leicht er Katis Freund loswerden könnte, wenn er erzählte, dass Paranoidin die Computer des stellvertretenden Leiters der KRP eingebrochen war. Von Birou würde die KRP sicher davon erfahren. Leider würde diese Meisterleistung zugleich ihre Chancen zunichtemachen, Vilma zu finden und dem Kabinett auf die Spur zu kommen. Die Idee starb genau so schnell, wie sie entstanden war.
    »Die Quelle ist einer der Mandanten von Soisalo, ich versuche den Namen zu ermitteln«, log Kara und beendete das

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