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Weiss

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Titel: Weiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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log Kati Soisalo, schnappte sich ihre Tasche und hastete hinaus. Bis zu Jonnys Wohnung waren es ein paar hundert Meter, sie rannte den ganzen Weg.
    »Ich weiß nicht, ob es geklappt hat, … es war zu wenig Zeit.« Kati Soisalo war noch völlig außer Atem, als Jonny Karlsson die Tür öffnete, er sah verschlafen aus.
    »Dann wollen wir Ukkolas Telefon mal auf dem Rechner öffnen«, sagte Jonny und ging zu seiner gewaltigen Computerzentrale. Das Arbeitszimmer war fast bis unter die Decke vollgestellt mit mehreren Zentraleinheiten, Monitoren, Modems, Druckern und Geräten, von deren Verwendungszweck Kati Soisalo nicht die geringste Ahnung hatte.
    »Jetzt warten wir einfach ab, bis Ukkola sein Telefon benutzt«, verkündete Jonny wenig später und schob die Hände in Kati Soisalos Gesäßtaschen.
    »Ich hab jetzt keine Lust«, sagte Kati Soisalo und sah Leo Kara nackt vor sich. Der chaotische Tag hatte sie fast vergessen lassen,was in der letzten Nacht passiert war. Sie bereute es kein bisschen, das war vermutlich ein gutes Zeichen.
    Jonny holte einen Stapel Blätter aus dem Drucker und ließ sich im Wohnzimmer auf das Sofa fallen. »Das Kabinettsmitglied Henri Pohjala hatte Recht, als er dir voriges Jahr den Rat gegeben hat, die Gelder des Kabinetts zu verfolgen«, erklärte er und reichte ihr ein Blatt.
    »Die von Krylow gemanagte Severnaja hat im Laufe des letzten Jahres etliche Millionen Euro an den Kivijalka-Trust gezahlt, den der Anwalt namens Palomaa verwaltet, und …«
    Kati Soisalo unterbrach ihn: »Dass Severnaja und Kivijalka irgendwie zusammenhängen, wissen wir schon, sie hatten beide mit Viktor Hofman zu tun.«
    »Was Severnaja gehört, habe ich schnell herausgefunden, wie du weißt, aber Kivijalka scheint eine Firma zu sein, die sich ausschließlich mit der Verwaltung von Finanzen beschäftigt und zumindest in Finnland über keinerlei Besitz verfügt. Das ist bei den Trusts ja meistens so.«
    Kati Soisalo wartete einen Augenblick und drängte ihn dann in barschem Ton fortzufahren: »Na, nun sag schon.«
    Paranoid lächelte. »Palomaa ist noch vorsichtiger, als ich es mir vorstellen konnte. Etwas Interessantes habe ich erst bei der Überprüfung der Vorgangsdaten seiner Kreditkarte aus den letzten zwei Jahren gefunden. Immer wenn Kivijalka Geld von Severnaja erhält, unternimmt Palomaa in den darauffolgenden Tagen eine Art Rundreise in die Provinz. Das erschien mir ungewöhnlich, weil der Mann ansonsten die Hauptstadtregion höchstens dann verlässt, wenn er ins Ausland fliegt. Auf diesen Touren durch Finnland hat er seine Kreditkarte achtmal in Restaurants und Cafés verschiedener Feriendörfer benutzt. Nach dem, was ich von Palomaa weiß, macht er nicht den Eindruck, als würde er im November zu seinem Vergnügen an den Pielinen-See reisen, um eine Nacht in einem Feriendorf zu verbringen, das über einen schönenBadestrand verfügt und unvergessliche Kanutouren anbietet. Und er würde auch garantiert nicht mit seinem Wagen im März achthundertfünfzig Kilometer bis zum Polarkreis fahren, um in einem Ferienhaus in Olkkajärvi zu übernachten …«
    »Ferienhäuser. Kommt dir da derselbe Gedanke?«
    »Die eignen sich glänzend für das Geschäft mit dem Menschenhandel, als Bordelle, die Kunden kommen und gehen. Alle befinden sich in ziemlich abgelegenen Gegenden, von hier aus gesehen die nächsten sind die in Pernaja und Lohja, das ist nur vierzig Kilometer entfernt.«
    »Ich fahre da gleich hin …«, sagte Kati Soisalo, doch dann fiel ihr Arbuzows Drohung ein. »Oder vielleicht ist es besser, wenn Kara das übernimmt.«
    »Bei der Recherche zu Palomaa habe ich noch etwas Interessantes gefunden.«
    Kati Soisalo zog die Brauen fragend hoch.
    »Der Mann hat einen Herzschrittmacher.«
    »Und warum ist das interessant?«
    »Ich könnte in das Gerät … eindringen, seine Funktion stören, ihn vielleicht sogar so programmieren, dass er Palomaa Elektroschocks verpasst. Der Schrittmacher wird nicht jedes Mal herausgenommen, wenn der Arzt die Einstellungen regulieren will, das geschieht mit einer drahtlosen Steuerung.«
    Kati Soisalo schaute ihn ungläubig an und schüttelte den Kopf. Urplötzlich erklang aus den Lautsprechern eine vertraute Stimme – Jukka Ukkola.
    »Virta, hör auf mit deinen Erklärungen, Nyman braucht die Einzelheiten nicht zu wissen …«
    »Er ist mein Vorgesetzter.«
    »Und ich bin sein Vorgesetzter. Du stellst alle Informationen über den Fall in Ylämaa zusammen, und wir gehen sie zu

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