weißblau queer gestreift
Mandy, hallo.«
Heidi sieht etwas verstrubbelt und müde aus. Sie bittet mich reinzukommen und geht ins Wohnzimmer. Dort lässt sie sich aufs Sofa plumpsen. Neben ihr liegt eine Packung Chips, überall sind Krümel. Ich wische ein paar davon weg und setze mich neben Heidi. Heidi deutet auf ihre Cola-Flasche. »Willst du was trinken?«
»Danke nein. Ich wollte nur wissen, wie es dir geht. Und ob sich mit Carmen was ergeben hat.«
»Ach, Carmen ist eine blöde Kuh. Sie hat die falsche Nummer aufgeschrieben.«
»Oh, das tut mir leid.«
»Ja mei.« Heidi zuckt mit den Schultern und greift in die Chipstüte. Sie sieht wirklich frustriert aus. Arme Heidi!
»Bist du sehr enttäuscht?«
»Nein. Ich hatte das schon erwartet. Carmen war bestimmt nur auf schnellen Sex aus. Aber selbst das wundert mich eigentlich schon: Was will so eine tolle Frau mit mir?«
Es zerreißt mir das Herz, Heidi derart unglücklich zu sehen. Ich lege meine Hand auf ihre Schulter. »Ach, Heidi! Nun mach dich selbst nicht so runter. Du bist auch eine tolle Frau. Sogar eine viel tollere als Carmen!«
»Das sagst du. Weil du nett sein willst. Aber sieh mich doch an! Ich bin weder schön, noch begabt, noch habe ich Geld.«
»Du bist schön! Du hast ein total hübsches Gesicht und wahnsinnig tolle Augen! Außerdem hast du Ausstrahlung, Humor und Charakter. Wenn ich nicht auf Männer stehen würde, könnte ich mich in dich verlieben!«
»Ach, sag doch so was nicht …«
»Warum nicht? Es ist die Wahrheit! Ich finde dich wirklich interessant und attraktiv.«
Heidi sieht mich mit großen Augen an. »Du darfst nicht immer so nett zu mir sein, Mandy.«
»Wieso?«
»Weil ich das gar nicht verdient habe.«
»Hast du doch!«
»Na, dann eben, weil ich lesbisch bin.«
»Das verstehe ich nicht.«
»Okay, pass auf: Ich bin eine frustrierte Lesbe, die sich nach einer Beziehung sehnt. Du bist ein ganz reizendes Mädel, das mir Komplimente macht und ständig lieb zu mir ist. Das kann auf Dauer gefährlich werden.« Ich muss lachen.
»Ach Heidi, ich liebe deine direkte Art! Sag mir doch einfach Bescheid, wenn es gefährlich wird, ja? Und bis dahin bin ich weiter nett zu dir. So wie du es verdient hast.«
»Du bist unverbesserlich«, stöhnt Heidi. »Manchmal kommt es mir so vor, als wärst du direkt vom Himmel geplumpst.«
»Bin ich nicht. Ich kann auch mal böse werden. Das weißt du ja.«
»Ja, aber nur ein bisschen. Du bist und bleibst ein Engel.«
»Okay, wenn du mich so sehen willst, was soll’s.«
Heidi blickt mich einen Moment lang nachdenklich an. »Du Mandy«, sagt sie dann. »Ich habe schreckliche Kopfschmerzen von gestern. Zu viel gesoffen. Ich brauche ein wenig Ruhe.«
»Verstehe schon. Ich werde auch gleich gehen. Wollte dich nur noch schnell fragen, was du übernächsten Samstag machst. Da feiere ich nämlich Geburtstag! Und ich würde mich sehr freuen, wenn du dabei bist.«
»Hm. Übernächster Samstag? Wo feierst du?«
»Entweder in Passau in einem Studentencafé oder in Plattling. Ich würde dich aber in jedem Fall mit dem Auto hinbringen und dich auch wieder heimfahren.«
»Aha. Wie alt wirst du denn?«
»21.«
»Mensch, bist du jung. Und was wünscht du dir zum Geburtstag?«
»Dass du kommst!«
»Hm, ich weiß noch nicht recht …«
»Bitte!«
Heidi runzelt die Stirn. »Ähm, naja … aber da kommen doch bestimmt ganz viele junge Leute, sind doch alle um die 20. Da bin ich dann etwas fehl am Platz, meinst du nicht?«
»Nein, auf keinen Fall! Du bist meine Freundin, und deshalb gehörst du mit dazu. Ich bin mir auch sicher, dass du dich wohlfühlen wirst. Es wird kein großes Event, eher eine Feier im kleinen Kreis, nur gut ausgewählte, liebe und enge Freunde.«
Heidi scheint ein wenig mit sich zu hadern. Sie blickt kurz in die Luft, dann wieder zu mir. »Ja gut, okay, ich komme.«
»Ui.«
»Und was kann man dir so schenken? Magst du eine bestimmte CD? Wie wäre es mit Kuschelrock oder Bravo Hits ?«
»Davon habe ich schon alle. Außerdem beschwerst du dich dann wieder, wenn ich diese Musik höre.«
»Ein Buch? Eine DVD? Irgendein Spiel?«
»Na schön, ich gebe dir einen Tipp: Ich mag alles von Hello Kitty , und ich liebe Diddl -Mäuse.«
Heidi hält die Luft an. Sie wird ganz rot im Gesicht. Dann kann sie sich nicht mehr zurückhalten und prustet los. Worüber lacht sie? Ich habe doch gar keinen Witz gemacht!
»Was ist denn so komisch?«
»Du. Aber ich meine es nicht böse«, keucht Heidi.
Eigentlich
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