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weißblau queer gestreift

weißblau queer gestreift

Titel: weißblau queer gestreift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brandl
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geht nicht. Ich muss jetzt meine Frau stehen oder meine Lesbe, wie auch immer. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie Mandy sich entfernt. Was hat sie hier gesucht? Keine Ahnung, ist auch nicht so wichtig. Mein Blick bleibt verunsichert auf meiner Mutter hängen. Die sitzt ganz steif da, mit glasigen Augen und halb offenem Mund. Ihre Gesichtsfarbe wirkt alles andere als lebendig. Als hätte sie sich in einen Vampir verwandelt. »Mama? Du bist so blass?«
    Meine Mutter verzieht ihr Gesicht und seufzt ihr leidigstes Seufzen. »Ist ja auch kein Wunder. Ich mach’ mir große Sorgen. Um dich und was mal aus dir wird. Und um uns und was die Leute denken. Kann kaum noch schlafen und essen. Du bringst mich noch ins Grab!«
    »Ah geh!«, sagt mein Vater. »Du darfst dich halt nicht immer so aufregen. Da kann doch die Adelheid nix dafür, wenn du dich in alles derart reinsteigerst!«
    »Ts! Es kann nicht jeder so wurschtig sein wie du, Franz! Dir ist eh alles egal. Du machst, was du willst, und scherst dich nicht um die Meinung anderer. Eine Hilfe bist du wirklich nicht, im Gegenteil. Du machst alles nur schlimmer. Gibst der Winkelmoserin eine Watschn! Also wirklich! Das darf man ja keinem erzählen …«
    Ich blicke überrascht auf meinen Vater. »Du hast ihr eine runtergehauen?«
    Er nickt. »Die hat’s nicht anders wollen, die alte Hex’.«
    »Franz!«, ruft meine Mutter. »Rede nicht so! Wer weiß, ob sie nicht stirbt! Dann bereust du’s.«
    »Ah geh’! Das Weib ist schon fast hundert. Hört Stimmen und spricht mit Jesus. Die spinnt doch jedes Jahr ein bisschen mehr.«
    »Franz …«, setzt meine Mutter an, dann rügt sie meinen Vater ausführlich. Mir wird derweil richtig warm ums Herz. Mein Papa hat die Winkelmoserin geschlagen. Wegen mir. Wie mich das freut! Auch, wenn es natürlich nicht richtig war. Man schlägt keine alten Frauen, selbst wenn sie total hysterisch sind.
    Nun sollte ich aber mal zusehen, dass ich hier wegkomme. Auf weitere Diskussionen habe ich nun wirklich keine Lust. Schnell murmele ich ein »Servus« und mache mich vom Acker.
     
    ◊◊◊
     
    Ich hoffe, Frau Winkelmoser erholt sich von dem Zusammenbruch. Die ganze Zeit kann ich an nichts anderes mehr denken. Trotzdem bin ich heute zur Uni gefahren. Es stehen bald einige Prüfungen an und ich darf nicht zu viel verpassen. Ich werde mich jetzt schnell etwas frisch machen und dann zu Maria und Franz gehen. Mal sehen, wie es ihnen geht und ob sie etwas Neues von der Frau Winkelmoser wissen.
    Ich parke mein Auto in der Einfahrt. Als ich aus dem Wagen steige, höre ich Kichern. Ich drehe mich um und sehe, dass Max und Sigi aus dem oberen Fenster vom Nachbarhaus schauen und grinsen. Die beiden sind die Söhne von Helga Luber. Ich sehe sie oft im Garten spielen, wenn ich vom Studium heimkomme. Es sind wirklich nette Jungs. Max ist acht Jahre, sein Bruder geht noch in den Kindergarten. Ich hebe den Arm, um zu winken. Doch zum Winken selbst komme ich gar nicht. Es saust ein roter Ballon an mir vorbei und platscht auf den Boden. Wasser spritzt bis an meine Knie. Huch! Eine Wasserbombe. Sofort folgt ein zweites Geschoss, es landet auf meinem Auto. Ehe ich noch in Deckung gehen kann, kommt auch schon der dritte Ballon. Er trifft mich am Kopf und zerplatzt dort. Wasser läuft über meine Haare und durchnässt meine Bluse. Die wird ganz durchsichtig, mein weißer Spitzen-BH und mein Bauch zeichnen sich jetzt deutlich ab.
    »Mist!«, rufe ich und blicke wütend hoch zu den beiden Bengeln.
    Max und Sigi wiehern begeistert und brüllen: »Lesbe, Lesbe!«
    »Wisst ihr überhaupt, was das Wort bedeutet?«, rufe ich nach oben.
    Da verschwinden die Köpfe der Jungs. Ich höre nur noch ein lautes Lachen und Johlen aus dem Fenster schallen.
    Mit schnellen Schritten gehe ich zur Haustür der Lubers. Ich sammle und beruhige mich ein wenig, dann läute ich. Helga öffnet mir. Sie sieht mich mit irritierten Augen an.
    »Mandy? Was ist denn mit dir passiert?«
    »Ach, das ist nur Wasser. Darf ich mal kurz mit deinen Söhnen sprechen?«
    »Haben’s was angestellt, die zwei?«
    »Naja. Wasserbomben geworfen. Ein alberner Kinderstreich. Was mich stört ist, dass sie mich Lesbe genannt und das ganz offenbar als Beschimpfung gemeint haben. Deshalb möchte ich mit ihnen reden. Die haben da wohl was im Dorf aufgeschnappt. Und wie Kinder halt so sind:  übernehmen einfach irgendwas, ohne genauer darüber nachzudenken.«
    »Oh mei, Wasserbomben! Die zwei Lauser. Ja, ich hole sie

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