Weisse Haut - Schwarze Haut
hat er
gesagt. Er sieht umwerfend männlich und süß aus. Ach, er ist süß. Jetzt muss
ich mich ein bisschen waschen, sonst werde ich nicht fertig.“
„Mach das, ausgepackt hast du noch nichts. Manchmal bist
du ein richtiges naives, dummes Kind, wie Mutter sagte. Mary, überleg dir gut,
ob du in so einer Wildnis leben willst.“
„Ich möchte es. Obwohl du versuchst, ihn mir auszureden,
weil du hoffst, dass er dich nimmt. Ich hab dich lieb, meine große, vernünftige
Schwester. Egal was du noch alles sagst, du kannst ihn mir nicht abraten, nur
weil du dich in William verknallt hast.“
Lokop erschien und er winkte ihn ins sebule.
„Jambo, was wollte Sanders?“
„Ich war gerade im Räucherhaus. Ich weiß es nicht. Kommen
die Memsaab zum Essen?“
„Ndiyo, Essen wie immer. Ab morgen kann eine der beiden
kochen.“
„Sela und ich essen heute in der Küche.“
„Hapana, das fehlt noch. Wir essen wie immer zusammen.
Keine Neuerungen! Alles bleibt, wie wir es immer hatten. Damit fangen wir gar
nicht erst an. Ich möchte es so. Unanielewa?“
„Ndiyo, Bwana.“
„Dann ist alles klar, Boy“, grinste er, klopfte ihm auf
den Rücken und wenig später war er auf dem Weg zu Karega.
Er begrüßte Wakiuru, deren Bauch man bereits deutlich die
Schwangerschaft ansah. In vier Wochen sollte das Baby kommen und sein Freund
hoffte auf einen Jungen.
Kinjija stürmte auf ihn zu und er zog hinter seinem Rücken
eine kleine Puppe hervor, die er ihr reichte.
„Asante! Nzuri. Will, komm, Baba dada.“
Er nahm die Kleine auf den Arm. „Na, kibibi kitamu, was
hast du wieder für Dummheiten gemacht?“, lächelte er, gab ihr einen Kuss.
Sie schüttelte den Kopf. „Baba, dada.“
„Ich komme ja, muss nur noch die Geschenke für deine
Geschwister hinlegen“, lachte er, stellte sie ab, folgte dem knapp 3-jährigen
Mädchen nach draußen.
„Baba, Will da. Puppe kriegt. Nzuri! Dada.“
„Du verwöhnst meine watoto zu sehr. Später wollen sie
alles haben.“
„Nur meine kibibi kitamu! Jambo, rafiki langu. Was gibt es
Neues?“
„Sanders war da, wollte deinen Pflug, aber ich habe ihm
gesagt, er soll wiederkommen, wenn du da bist. Hat herumgetobt. Deine Löwen
sind zurück. Der zweite Brunnen ist fertig geworden und hinten der Zaun steht.
Den Rest haben wir verbrannt. Morgen fangen wir mit dem neuen Baumwollfeld an.
Wir sollten unten eine boma anlegen, damit die Raubtiere nicht dein Vieh
reißen.“
„Du meinst einen Zaun?“
„Hapana, boma, Dornengestrüpp. Ist billiger, geht
schneller und ist wirksamer gegen Raubtiere.“
„Gute Idee. Warum hast du mir das nicht früher gesagt?“
„Der Bwana will lieber einen Zaun bauen, dabei ist es
umständlich, kostet pesa und macht viel Arbeit. Der Bwana eben wazimu. Wir
Schwarzen können besser denken, glaub mir Bwana. Hast du die beiden Memsaab
mitgebracht?“
„Ndiyo, Mary und ihre Schwester Theresa. Scheinen nett zu
sein. Wenn sie dabei sind, sag nichts von dem hinteren Land. Das geht sie
nichts an. Sie müssen nicht alles wissen. Morgen kommt ihr alle zum Essen
herüber, dann lernst du sie ja kennen. Übrigens, du alter nugu, obwohl du nur
ein schwarzer Wog bist, du kannst oft besser denken als ich und du hast sehr,
sehr gute Ideen. Bauen wir boma.“
„Asante, meinst du, dass das der Memsaab gefällt?“
„Karega, wir handhaben das immer so am Samstag und das
bleibt. Es gibt keine Neuerungen, nur weil ich Besuch habe. Wenn es einer nicht
passt, muss sie gehen. Ganz einfach, aber ich muss. Lokop hat bestimmt das
Essen fertig. Wir können morgen früh reden.“
„Kommst du alter nugu denn aus dem Bett der Memsaab?“
„So ist das mit ihr nicht. Sie schläft in ihrem Bett und
ich in meinem.“
„Warum dann mke, wenn nicht vorher ausprobieren?“
„Für das Thema habe ich jetzt keine Zeit. Kwa heri, mpaka
kesho. Du rede normal. Du kannst es.“
„William, du alter nugu, du solltest dir vielleicht etwas
anziehen, wenn du Besuch hast“, feixte ihm Karega hinterher.
Mist, er hat Recht. Jetzt muss ich noch in voller Montur
herumlaufen. Der Ärger fängt also an.
Er hörte bereits von draußen die Frauen reden, schlüpfte
schnell ins Haus, zog oben die anderen Sachen an. Nur auf Schuhe verzichtete
er.
Unten angekommen hörte er in der Küche, wie Lokop den
Frauen etwas erklärte. Im Esszimmer erblickte er nur drei Teller und Wut keimte
in ihm hoch.
„Sela, es fehlen noch zwei Teller.“
„Bwana, wir essen in der Küche.“
„Hör mit dem
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