Weisse Haut - Schwarze Haut
blöden Bwana auf und wir essen zusammen, so
wie immer. Nur weil Besuch da ist, wird sich nichts ändern. Sisi hula wote
pamoja jioni. Unanielewa?“ Man hörte seiner Stimme an, dass er wütend war und
die beiden Frauen traten ins Esszimmer, ein wenig irritiert deswegen.
„Setzt euch. Was möchtet ihr trinken? Vielleicht ein Glas
Wein?“
„Ja, gern.“
Sela kam mit dem restlichen Geschirr.
„Sie denken, weil ihr da seid, müssten sie jetzt in der
Küche essen. So ein Blödsinn“, klärte er die Situation. „Sela wohnt im Dorf,
Lokop im Haus. Er hat oben ein Zimmer. Seit er bei mir ist, essen wir zusammen
und das bleibt so. Morgen Nachmittag kommen Ndemi und Karega mit ihren Frauen
zum Essen, das zelebrieren wir jeden Samstag. Gelegentlich kommen Kihiga oder
Marvin, ein Freund dazu. Früher war immer noch Catherine dabei. Das ist eine
Frau, mit der ich einige Jahre ziemlich eng zusammen war. Heute sind wir noch gute
Freunde. Ihre Farm liegt in der Nähe von Nanyuki. Momentan ist sie in Kisumu
bei Bekannten.“
So nun hatte er alles geklärt und das mit dem Geld würde
er später noch klären. Alles schön der Reihe nach.
Das Huhn war wie immer mittelmäßig, dass Gemüse zu sehr
verkocht, dafür waren der Salat und der Reis gut.
„Morgen gibt es kanga, dass wir draußen über dem Feuer
braten werden. Vormittags werde ich euch ein bisschen die Gegend zeigen, aber
erst nach dem Frühstück, da ich vorher noch fort muss. Ihr könnt also
ausschlafen. Lokop kocht mitten in der Nacht Kaffee für mich. Ihr müsst ihm
sagen, was ihr gern zum Frühstück wollt.“
„Das kann ich uns allein zubereiten. Er hat mir schon
alles gezeigt“, Theresa sofort.
„Meinetwegen, das. Er hat morgens sowieso genug mit dem
Vieh zutun. Eier holen, Hühner füttern, Kühe melken und so weiter. Sela ist
anwesend und kann euch zeigen, wo man was findet. Sie kommt meistens so gegen
sieben Uhr.“
„Wann stehst du auf?“
„Um halb fünf, da ich mich um halb sechs mit den beiden
Vorarbeitern treffe.“
Er schaute zu Lokop und Sela, die bisher noch kein Wort
gesagt hatten.
„Sela, habari mama wako?“
„Amepata nafuu“, sie machte eine Pause und fuhr dann fort.
„Kinjija macht immer neue Umschläge und es heilt allmählich. Sie steht schon
auf.“
„Das sollte sie aber lieber sein lassen. Ich habe ihr dawa
von Robin mitgebracht und gebe sie dir nachher. Sie muss das Bein damit
einreiben, sagt der Daktari.“
„Asante sana, William.“
„Sie hat sich das Bein an einem Dornenbusch aufgerissen
und nun begann es zu eitern“, erklärte er den beiden Frauen.
„Vielleicht können wir nachsehen? Wir haben im hospitali
einiges gelernt. Ich hatte immer mit sehr schwierigen Verletzungen zu tun“,
Theresa sofort.
Er überlegte. „Lassen wir das. Sie kennen euch noch nicht
und sind da etwas komisch, überdies würde es Kinjija nicht gefallen. Sie
behandelt die Frau sehr gut, weil sie Ahnung hat.“
„William, deine Löwen sind zurück“, Lokop jetzt.
„Ndiyo, Master Sanders sagt, er knallt die Viecher noch
ab“, Sela.
„Sollte er das wagen, schieß ich ihm die Eier weg. Der hat
auf meinem Besitz überhaupt nicht zu schießen. Den pumbawu werde ich was
erzählen. Ich fahre morgen früh zu ihnen. Mal sehen, ob alle da sind“, feixte
er den Schwarzen an. „Vielleicht willst du mitkommen?“
„Der Bwana ist bozi.“
„Der Boy hat Angst.“
„Hast du keine Furcht, dass sie dein Vieh reißen?“
„Hapana! Sie mögen kein Rindfleisch. Ich kenne sie seit
neun Jahren und sie haben sich noch nie eins geholt. Ngatia, der jetzige Boss
ist ein prächtiger Kerl. Er muss inzwischen so gute sechs Jahre alt sein. Als
er ein Baby und Jüngling war, durfte ich ihn immer streicheln. Sie kennen mich
und mein Auto. Wenn ich komme, bleiben sie liegen, und selbst wenn die Kleinen
angerannt kommen, stört das keinen mehr. Sie wissen, dass ich ihnen nichts
antue. Nur wenn noch jemand dabei ist, sind sie wachsamer. Da sind zwei Knaben
dabei, die proben gelegentlich den Aufstand, aber Ngatia ruft sie dann zur
Ordnung und noch ist er das Oberhaupt. Letztes Jahr sind nur Weibchen geboren
worden, was das Rudel enorm vergrößern wird, zumal alle durchgekommen sind.“
Er schob den Teller weg. „Weißt du, Lokop, falls die
Memsaab bleiben, brauchst du nicht mehr kochen und darüber freue ich mich.“
„Wir essen mehr Hirsebrei“, grinste der. „Ich kein Küchenmtoto.“
„Das stimmt, aber immer noch besser, als nichts. Als
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