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Weisse Haut - Schwarze Haut

Weisse Haut - Schwarze Haut

Titel: Weisse Haut - Schwarze Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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noch bin ich borniert.“
    „Warten wir ab! Merke dir eins, da dass das Primäre ist.
Niemals ungekochtes Wasser trinken. Niemals! Falls du wirklich eine Farm haben
solltest, schärfe das den Schwarzen ein. Immer ordentlich die Hände waschen und
sorge dafür, dass die Fäkalien nicht auf die Felder verteilt werden. Das ist
nämlich hier normal. Gleichermaßen wenig dürfen die mit dem Wasser in Berührung
kommen. Die Schwarzen laufen alle barfuß und bekommen so die Bakterien ab, die
durch die Fäkalien überall verstreut sind. Iss kein rohes Fleisch, Gemüse, am
besten nur gekochte Sachen und sonst generell alles gründlich abwaschen, mit
abgekochtem Wasser. Zuerst kaufst du einen Kochherd, einen großen Topf und
darum baust du ein Haus, falls es überhaupt dazu kommt. Denk daran, es könnte
dich sonst dein Leben kosten. Selbst wenn die Mediziner heute noch nicht
wissen, woher manche Erreger kommen, fehlende Sauberkeit ist auf jeden Fall an
vielen Krankheiten schuld.“
    Das hörte sich schlimm an. Davon hatte ihm Mister Dudley
nichts gesagt. Nur warum musste dieser Doktor so überheblich sein?
    „Was kostet ein großer Herd?“
    Robin schaute zu Doug hoch und beide lachten laut. „Du
bist nicht kleinzukriegen. Wir werden etwas Günstiges finden. Du musst lernen,
die Preise immer und überall herunterzuhandeln. Niemals das bezahlen, was
jemand von dir fordert. So, nun fahren wir zum Hafen, erledigen deinen
Papierkram und holen die Sachen ab.“
    Dieses Mal fuhren sie mit einem Lastwagen von Doug. Das
sollte bis zum späten Nachmittag dauern, ehe sie die letzte Kiste gefunden und
in den Wagen verladen hatten. William, nervös, da er unbedingt heute eine
Arbeit bekommen wollte. Nur, das Vorstellungsgespräch hatte man auf den
nächsten Tag verschoben.
     
    So fuhren sie zurück, wo sie etwas kochten.
    Danach packten alle die Kisten aus. Er kniete auf dem
Boden und öffnete die große Holzkiste. Er war aufgeregt wie ein kleines Kind,
dass ein Geburtstaggeschenk öffnet. Zuoberst lag ein Zettel und er erkannte die
Schrift von Mister Kanther: 
    Für
einen guten Start in der Kronkolonie
    Es folgten die zahlreichen Namen. Er legte den Zettel an
die Seite und begann auszupacken. Obenauf lagen einige Handtücher, die er vom
Schiff kannte. Es gab je zwei Teller, Tassen, Schüsseln, sogar einen Topf,
einen Wasserkessel, zwei Rührkellen, zwei Messer. Dinge aus der Küche. Es
folgten einige Kleidungsstücke von den Männern, ein paar Hosenträger und ein Hut,
den er aufsetzte. Ein kleiner Spiegel und nun jubelte er richtig laut.
Werkzeug, eine Petroleumlampe. Er war so vertieft, dass er die beiden
schmunzelnden Männer in der Tür nicht bemerkte. Ein Kissen und eine Decke
folgten und er ahnte, dass es die aus seiner Koje waren. Unten lag noch Seil,
eine Flasche Brandy und … von Colin in ein Taschentuch verpackt, dessen
Tabaksbeutel und eine Pfeife. Er war mehr als gerührt und ein paar einzelne
Tränen liefen seine Wangen hinunter. Er wischte mit dem Handrücken darüber,
während er die beiden Dinge in der Hand hielt. Erst jetzt nahm er die
Beobachter wahr.
    „Das ist von Colin. Nun hat er keinen Tabaksbeutel mehr
und nur noch eine Pfeife“, brachte er leise hervor.
    „Er hat es dir bestimmt sehr, sehr gern geschenkt. Es wird
dich an ihn und all die anderen erinnern.“ Doug trat in den Raum, setzte sich
auf das Bett und blickte auf das, was die Männer so beigesteuert hatten und
auch er war gerührt.
    „Doug sag, wie kann ich den Leuten auf dem Schiff einen
Brief schicken?“
    „Gib ihn im Büro der Hafenmeisterei ab. Die händigen den
Schiffen die Briefe aus.“
    „Auch kleine Geschenke?“
    „Ja, Päckchen, Pakete, Kisten. Was möchtest du denn
kaufen?“
    „Ich weiß nicht. Irgendetwas für alle zusammen. Etwas
Landestypisches und was sie vielleicht irgendwo aufhängen können. Einfach etwas
Schönes, damit sie eine Erinnerung an mich haben. Sieh mal, sogar von ihren
Kleidungsstücken haben sie mir etwas überlassen, dabei haben sie selber alle
nicht viel. Da, die Flasche ist vom Käpt’n.“
    „Pass auf, morgen haben wir Zeit, da können wir uns
umsehen, ob du etwas findest.“
    „Ja, aber erst muss ich Arbeit haben. Heute habe ich kein
Geld verdient.“
    Doug Masters strich dem Jugendlichen durch die
dunkelbraunen Haare. „Du bist ein netter Kerl. Komm nachher ins Wohnzimmer,
Robin will dir etwas sagen.“
    „Habe ich etwas falsch gemacht?“
    „Quatsch, etwas Gutes.“
    William räumte sehr

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