Weisse Haut - Schwarze Haut
und
öffnete das Geschenk von Mister Kanther. Er hatte es gestern Abend vergessen.
Auf dem Bett sitzend, schaute er die Schätze an: Drei Bleistifte und ein
Schreibheft, ein Rasiermesser, ein Klappmesser, je zwei Löffel, Gabeln, Messer.
Streichhölzer, zwei Stück Seife und, er faltete das Stück Stoff auseinander,
ein Hemd, aus dem zwanzig Pound fielen. Tränen stiegen ihm in die Augen, als er
das erblickte. Er faltete den Zettel auseinander und las:
William,
in der Zollabteilung steht eine Kiste von uns allen für dich bereit. Du bist
ein feiner Kerl, bleib so. Wir haben und werden dich alle in unsere Gebete
einschließen. Kenneth Kanther
Er erhob sich, griff unter die Matratze und sah das viele
Geld. Ich bin reich, jubelte er, wischte das Gesicht trocken. Ja, ich bin
reich. So viel Geld hat noch nicht einmal Dad. Fast hundert Pound. Ich muss
wissen, wie viel Land kostet und eine Kuh, ein Bulle und Draht und ein Hammer
und … Er sammelte das Geld zusammen und verstaute es unter der Matratze, zog
sich an. Seine Schätze, wie er die Dinge nannte, wickelte er in seinen
Pullover, da er heute das Hemd trug. Er hatte zuvor nie ein Hemd besessen.
Er hörte eine Tür und schlich leise hinaus, sah Doug in
der Küche. Gleich bestürmte er ihn mit Fragen, während der Mann erzählte,
machte er sich Notizen und begann im Kopf zu rechnen.
„Es gibt Frühstück, danach impft dich Robin und mit der
Bescheinigung gehen wir zur Behörde, damit dein Papierkram erledigt wird.
Danach können wir deine Kiste abholen. Robin will mittags mit dir zu einem
Kontor fahren, weil sie dort einen Mitarbeiter suchen.“
„Ich benötige etwas zum Anziehen und ein Zimmer. Kann man
gebrauchte Kleidung kaufen? Die ist bestimmt billiger.“
„Ja, auf dem Markt, aber da kaufen nur die Wogs. Eins nach
dem anderen. Ich muss noch meine Kisten durch den Zoll schleusen und Robin muss
dort ebenfalls etwas abholen, dass er in Great Britain bestellt hat.“
Robin trat herein und sie tranken Kaffee, aßen Brot,
Spiegeleier dazu und zum Schluss Kuchen, während sie den Tagesablauf
besprachen.
Er wurde geimpft und der Doktor stellte die Bescheinigung
aus, während er William über die hiesigen Krankheiten aufklärte.
„Malariaerreger werden beim Menschen durch Stiche von
Mücken übertragen. Symptome sind Schüttelfrost, Fieber und Schweißausbrüche.
Wird die Krankheit nicht behandelt, dann treten die Symptome in regelmäßigen
Schüben auf. Deswegen darfst du nie vergessen, ein Moskitonetz über dein Bett
auszubreiten. Deswegen Chinin.
Bei der Cholera treten die ersten Krankheitszeichen
Stunden bis Tage nach Aufnahme des Erregers auf. Der Patient leidet an heftigem
Brechdurchfall sowie an Durst und Muskelkrämpfen.
Fleckfieber tritt ebenfalls durch schlechte hygienische
Verhältnisse auf. Es kommt vorwiegend in gemäßigten Klimazonen vor. Etwa zehn
Tage nachdem die betroffene Person von einer infizierten Laus gebissen wurde,
stellen sich die ersten Symptome ein: Hohes Fieber, Muskel- und
Gliederschmerzen, Gehirnfunktionsstörungen, Gelenksteife, Kopfschmerzen und
Abgeschlagenheit. Ein dunkelroter Ausschlag folgt, der sich auf den Körper
ausbreitet. In der zweiten Krankheitswoche verfällt der Patient häufig ins
Delirium. Sofern der Kranke überlebt, geht das Fieber nach zwei bis drei Wochen
zurück. Der Patient wird nun recht schnell gesund.
Gelbfieber wird durch Stechmücken von Mensch zu Mensch
übertragen. Die Inkubationszeit beträgt bis zu sechs Tage. Du hast Rücken-,
Kopfschmerzen und starke Fieberanfälle, dir ist ständig schlecht, musst dich
übergeben. Meistens kommen weitere Symptome wie Gelbsucht, Blutungen, Erbrechen
von schwarzem Blut hinzu. Die Haut wird gelblich. Eine einmalige Erkrankung
verleiht dir eine lebenslange Immunität.
Es gibt zahlreiche Wurmkrankheiten und die Flussblindheit.
Trachom ist eine ansteckende Infektionskrankheit des Auges. Die Krankheit
äußert sich durch Bildung harter Pusteln oder körniger Follikel auf der
Lidinnenseite und Entzündung der Augenlidbindehaut, die schließlich auf die
Hornhaut des Auges übergreift, und kann zum Erblinden führen.
Noch die Ruhr. Typische Symptome sind Durchfall, der oft
Blut und Schleim enthält sowie schwere Bauchkrämpfe.“ Robin blickte den Jungen
an, der akut blass geworden war, grinste. „Nun habe ich dir einen richtigen Schrecken
verpasst, nicht wahr? Schluss mit deinen Träumen?“
„Das erwartest du, nicht wahr? Ich bin kein Angeber, kein
Hasenfuß,
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