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Weisse Haut - Schwarze Haut

Weisse Haut - Schwarze Haut

Titel: Weisse Haut - Schwarze Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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…“
    „Sabalkheri. Na Bräutigam, aufgeregt?“, hörte er Marvin
sagen.
    „Hapana, kenn ich alles schon. Das ist meine letzte
Trauung, da ich meine Traumfrau gefunden habe. Ich mache meinen morgendlichen
Rundgang, bevor der Trubel nachher losgeht.“
    „Ich komme mit, trinke nur einen Kaffee.“
    „Los Fahari, auf geht’s, du kleiner Faulpelz. Du kannst
schon mal raus.“
     
    Die Trauung war vollzogen, alle hatten gratuliert und nun
wurde geplaudert, getrunken und das reichlich.
    William stand mit Doug, Stanley, Roger und Sam zusammen.
    „Möchtest du nun noch Nachwuchs?“
    „Sie ist schwanger und ich freue mich. Bekommt der kleine
Racker ein Brüderchen oder Schwesterchen, und wird weniger verwöhnt.“
    „Wann wird denn Theresa heiraten?“
    „Am liebsten bald, aber Marvin ist ständig unterwegs. Er
ist froh, dass sie hier wohnt und nicht bei ihm. Da toben sich die Halunken so
richtig aus. Ich freue mich, wenn ich das Haus mal mit meiner Frau, mit James
für mich allein habe. Seit Jahren Besuch ist auf Dauer störend. Man kann sich
nie so frei bewegen, wie man es möchte. Theresa hat sich hier richtig fest
eingenistet, obwohl das so nie geplant war. Sie unternimmt nichts, dass sie
eine eigene Wohnung oder Arbeit woanders findet.“
    Theresa hörte das und drehte sich wütend weg, stürmte ins
Haus. Dieser Tag war ein einziger Albtraum für sie. All ihre Träume waren
zerplatzt und das nur wegen dieser dahergelaufenen Abenteuerin.
    „Ich frage mich, wie lange Barings da noch zusehen will,
bevor er mal etwas unternimmt. Die Gefängnisse sind völlig überfüllt und sie
bauen Lager, damit sie die vielen Wogs unterbringen können. Als wenn das eine
Lösung wäre.“
    „Habt ihr gehört, dass sie Kerle von der Army anklagen,
weil sie wohl zwei Mau-Mau erschossen haben sollen? Mutwillig, ohne dass es
einen Grund gegeben hätte.“
    „Du meinst die Ndegwa Kitgwe-Geschichte?“
    „Ndiyo! Sprechen sie den frei, gibt’s noch mehr Theater.
Verurteilen sie ihn, gehen die Weißen auf die Barrikaden.“
    „Sie werden ihn freisprechen. Ich bin bestimmt kein Freund
von solchen Menschen, aber ich kann es nachvollziehen. Ich war wochenlang in
den Mountains, habe genug von den Halunken aufgespürt und du kannst nicht immer
nur Gefangene machen. Sie schießen auf dich, greifen dich mit der panga an. Was
willst du machen? Dich abknallen lassen? Du schießt also. Verwundest du sie,
versuchst du, sie den Berg mit hinunterzunehmen. Sind sie zu schwer verletzt,
gibst du ihnen einen Gnadenschuss. Soll man sie irgendwo in den Bergen so
liegen lassen, damit sich die fisi an den noch lebenden Menschen heranmachen?
Das ist Realität.“
    „Roger, dass erzähl lieber keinem. Wer weiß, wie das alles
noch weitergeht und du stehst sonst eines Tages vor dem Richter.“
    „Wir haben neulich 21 Mau-Mau, sieben Weiber und sechs
Kinder mit heruntergebracht. Drei von den Wogs waren verwundet, kein Toter
übrigens. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was das zwei Tage für ein Aufstand
war.“
    „Es muss sehr schnell eine Lösung her, aber alle Seiten
stellen sich stur.“
    „Vergessen wir wenigstens für heute den Zirkus. William
hat schließlich geheiratet. Wo ist deine frisch angetraute bibi?“
    William schaute sich um, konnte sie allerdings nirgends
entdecken. „Ich werde sie suchen gehen. Sie werkelt ständig herum.“
    Langsam schlenderte er auf sein Haus zu, blieb hier und
dort stehen, redete, lachte, blickte zu James, der mit anderen Kindern
herumtobte.
    Erst oben im Gästezimmer fand er Eve mit einem Wäscheberg
auf dem Bett liegend vor. Der große Koffer stand geöffnet daneben, war bereits
zum Teil gefüllt.
    „Was machst du hier, malaika?“
    „Du hast mich belogen und auf die plumpe Art eingewickelt.
Du wusstest also, dass ich schwanger bin und nur deswegen das Theater heute.
Hat es dir Theresa gesagt? Sicher doch! Möchte sie so noch ein Baby haben, dass
sie aufziehen kann? William, mein Kind bekommst du nicht, egal was du machen
wirst. Ich bin nicht so wie deine erste Frau, dass man alles mit mir machen
kann. Lassen wir diese doofe Frau hier, bis das Kind da ist, dann drücken wir
ihr ein paar Hunderter in die Hand und sie kann abhauen. Wir behalten das Baby
und ihr Geld. Ich fahre mit einem deiner Gäste, werde diese blöde Ehe
annullieren lassen und danach reise ich nach Great Britain. Versuche mich nicht
einzusperren oder dergleichen. Weiß Marvin, was ihr für nette Pläne schmiedet?
Keine Angst, ich sage es

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