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Weisse Haut - Schwarze Haut

Weisse Haut - Schwarze Haut

Titel: Weisse Haut - Schwarze Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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Holztür, die leicht
geöffnet war und erblickte kleine Jutesäcke, Gläser. Ein Kohleofen, auf dem
Theresa gerade kochte, verbreitete eine brütende Hitze, obwohl die Tür nach
außen geöffnet war.
    „Theresa, ich fahre morgen früh weg. Packst du mir etwas
zu essen ein?“
    „Wo geht es dieses Mal hin? Du bist erst seit zwei Wochen
zurück.“
    „Zum Mount Kenya. Der Chef sagt, man soll sie nicht zur
Ruhe kommen lassen und sie so richtig unter Druck setzen.“
    „Pass auf dich auf.“
    „Mach ich, asante!“
    „William, wie geht es mit dir und Evelyn weiter?“
    „Wie meinst du das?“
    „Willst du sie etwa heiraten?“
    „Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Was ist
los? Du fragst das nicht aus Langeweile.“
    „Sie will weg. Ndege kann sie ja nach Mombasa fahren.“
    „Hat sie das gesagt?“, erkundigte er sich verdutzt, nein,
mehr entgeistert - entsetzt.
    „Sie sagte vor einigen Tagen, dass sie uns nun länger zur
Last gefallen wäre, als das jemals geplant gewesen wäre. Sie müsse ihr Leben in
die eigene Hand nehmen. Auch als vor Wochen Robin und Jane da waren, hat sie es
in etwa ihnen gegenüber so gesagt. Sie wollte am liebsten mit Robin mitfahren,
da die beiden ja sehr eng … befreundet sind.“
    „Wieso redet sie nicht mit mir darüber?“
    „Vielleicht denkt sie, dass du generell damit rechnest. Du
wolltest sie ja nur für kurze Zeit hier aufnehmen und sie wird bemerkt haben,
dass sie deine Gastfreundschaft lange genug in Anspruch genommen hat. Sie weiß
bestimmt, dass du immer lose Beziehungen hattest und sie eben nur eine
Bettgeschichte ist. Möglicherweise hat sie bemerkt, wie unwichtig sie dir ist,
und will nun lieber zu Robin oder sucht einen anderen Mann, der sie finanziert.
Die Arbeit ist ihr zu viel und sie stöhnt ständig herum. Es gibt ja immer
reichlich zu tun und das mag eben nicht jede Frau.“ Theresa zögerte kurz.
„William, ich glaube, sie ist schwanger.“
    „Hebu? Hat sie das gesagt?“
    „Nein, aber ich bin mir fast sicher. Ob Robin der Dad
ist?“
    „Wazimu! Sifahamu, ich meine, warum sagt sie mir das
nicht? Das ist herrlich. Wo ist sie?“
    „William, was hast du damit zu tun? Du willst wohl nicht
dieses Kind, ein Bastard von einem anderen Kerl, aufziehen? Wir haben James.
Wahrscheinlich will sie dich …“
    „Wo ist sie? Du laberst nur Mist. James ist mein Sohn. Du
hast nichts!“
    „Im Dorf. Sie hat Unterricht, behauptet sie.“
    „Asante Theresa“, strahlte er, flitzte hinaus, hinüber zum
Dorf.
    Kaum hatte er den Dorfrand erreicht, sah er die Kinder
sitzen und dazwischen Eve. Ich werde eine Schule bauen lassen, beschloss er.
    „Nakia, sema tena?“
    „Njiwa peleka salamu kwa yule wangu muhibu. Umueleze
afahamu kwamba napata taabu. Taabani mahamumu Maradhi yamenisibu.“
    „Nzuri sana. Samuel!“
    „Usiku kucha nakesha. Na yeye ndiye sababa Iwapo haji
maisha. Hanifika aibu. Pendo langu halijesha. Ndilo liloniadhibu. Njiwa
usiajizike. Nenda ulete majibu. Nenda upesi ufike. Mkimbilie sahibu. Mbele yake
utamke. Ni yeye wa kunitibu.“
    „Nzuri sana. Waweru.“
    „Ukifika tafadhali. Sema naye taratibu. Ukisema kwa ukali.
Mambo utayaharibu. Kamwambie sina hali kufariki si ajabu.“
    Er musterte sie. Sie trug nur eins von den
Baumwolltüchern, wie sie auch die Kikuyufrauen trugen. Die Haare waren zu
Zöpfen geflochten, dazu trug sie Schmuck, den sie anscheinend von Sabiha oder
einer der anderen Frauen bekommen hatte. Er fand ihn sehr schön und passend.
Irgendwie wirkte sie dadurch noch femininer. Wäre ihre Haut noch etwas dunkler,
könnte sie eine von ihnen sein, dachte er amüsiert. Sie ist in vielem wie ich.
Eine Kikuyu nyeupe.
    „Asante sana na tutaonana kesho.“
    Die Kinder standen auf und sausten plappernd, lachend,
lärmend davon.
    „Was machst du denn hier?“
    „Ich wollte dich abholen, weil ich dich vermisst habe.“
    „Sehr aufmerksam. Heute waren sie nur durch alles Mögliche
abgelenkt.“
    „Wir werden eine kleine Schule bauen. Da sind sie im Raum,
haben mehr Ruhe und du auch, wenn du sie unterrichtest.“
    Er legte den Arm um sie, während sie langsam zum Haus
schlenderten.
    „Was war das eben?“
    „Wir haben ein Gedicht gelernt.“
    „Wie heißt das? Ich habe nur die Hälfte verstanden.“
    „Kleine Taube, bring meiner Geliebten meine Grüße. Erklär
es ihr so, dass sie versteht, dass ich sehr leide. Ich bin erkrankt. Nachts
liege ich wach. Sie ist der Grund dafür. Wenn sie nicht in mein Leben kommt,
wäre das

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