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Weisse Haut - Schwarze Haut

Weisse Haut - Schwarze Haut

Titel: Weisse Haut - Schwarze Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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die Mädchen, weiter zur shule gehen, obwohl sie später
studieren wollen, dürfen sie das. Ich werde für alles aufkommen. Ich habe es
ihm versprochen. Es wird Wakiuru oder den Kindern nie an etwas mangeln. Sie
muss sich nur um ihre shamba und die watoto kümmern. Seine Kinder werden nicht
anders aufwachsen, als meine eigenen. Sie dürfen später wählen, welchen Weg sie
einschlagen, was sie machen wollen und auch da werde ich sie unterstützen.“
    Die Männer nickten nur und er verabschiedete sich. Er
musste allein sein, auch damit keiner seine Tränen erblickte.
     
    Im Haus suchte er Theresa, die er im Garten lesend
vorfand.
    „Ich fahre morgen früh nach Nyeri. Pack deine Sachen, da
ich dich mitnehme.“
    Sie blickte ihn erstaunt an. „Warum?“
    „Weil du zu Marvin gehst. Dein Urlaub ist beendet.“
    „Urlaub? Ich bringe dein Haus in Ordnung, helfe deiner
Frau, die mit allem völlig überfordert ist.“
    „Das sehe ich. Wo ist Eve?“
    „Keine Ahnung. Ich habe nur kurz Pause gemacht, bevor ich
für euch koche. Du musst mittags etwas Ordentliches zu essen bekommen und die
Kinder auch. James hat Hunger, wenn er aus der Schule kommt.“
    „Hapana, du fährst morgen zu deinem Verlobten und damit
Schluss.“
    „William, das geht nicht.“
    Er blieb stehen, drehte sich zu ihr um. „Warum nicht?“
    „Weil wir nicht mehr verlobt sind. Wir passen nicht
zusammen. Ich liebe ihn nicht wirklich.“
    „Ich denke, ihr wollt im März heiraten?“
    „Nein, ich habe die Verlobung gelöst. Es geht nicht.
Außerdem kann ich dich und unseren Jungen nicht allein lassen. In der Zeit ging
alles Drunter und Drüber. Ich habe Tage gebraucht, bis ich alles wenigstens
einigermaßen sauber hatte. Deine Frau ist keine Hausfrau, völlig unfähig,
untauglich, überfordert, weil sie nichts weiß und zu bequem ist, zu lernen. Ich
kann euch helfen. Das ist jahrelang so gut zwischen uns Dreien gelaufen. Alles
war sauber, ordentlich. Ich habe deinen Haushalt gut geführt, mich um unseren
Sohn gekümmert. Du brauchst jemand, der das alles beaufsichtigt. Sie ist
ständig unterwegs, hat noch nicht einmal Zeit, mit Jane zu spielen. Bitte,
William, lass mich hier. Es ist für deine Frau besser. So kann ich ihr zeigen,
was sie zu tun hat, damit alles so gut funktioniert wie früher.“
    Er zögerte kurz. „Na gut, jedenfalls fürs Erste. Du kannst
ihr helfen. Theresa, überlege dir, ob du nicht besser nach Great Britain
zurückkehrst. Nur für sehr kurze Zeit und meiner Frau hast duuu nichts zu
sagen, stelle ich das gleich klar. James ist bestimmt nicht dein Junge, sondern
du bist lediglich seine Tante. Lass ihn also in Ruhe und erzähle keine weiteren
Märchen. Eve weiß besser als du, was es für Arbeit gibt und erledigt diese
hervorragend. Meine Frau wird dir deine Arbeiten zuweisen und nicht umgekehrt.
Du kannst gefälligst für deinen Aufenthalt hier arbeiten und nicht nur
faulenzen. War das bei Mary auch so? Hatten alle anderen Recht, und sie hat
alles erledigt, während du herumgelegen hast?“
    Er dreht sich um und gewahrte seine Frau, die mit Tränen
in den Augen dastand, sich nun umdrehte und eilig weghastete.
    Er spazierte zurück zu der Weide, wo er Ndemi bei der
Arbeit sah, griff nach dem nächsten Pfahl und verdrängte das irgendwie
merkwürdige Gefühl in seinem Inneren. Das Theresa aufgetaucht war, passte ihm
überhaupt nicht. Er war froh gewesen, dass sie fort gewesen war und er seine
Ruhe hatte.
     
    Abends aß er allein mit Theresa. „Wo sind die anderen?“
    „Lokop ist nach Hause und deine Frau schläft
wahrscheinlich schon. Ich habe sie heute Nachmittag nicht gesehen. Jane und
James schlafen, habe ich gesehen. Das muss ich kontrollieren. Diese dumme
Person kann nichts. Schicke sie fort. Gerade für unseren James ist die eine
Gefahr, weil sie sich nicht um ihn kümmert, ihm sogar Essen gibt, das ihm
schadet. Er ist dein einziges Kind bisher. Du solltest eine richtige Lady
heiraten, die dir Kinder schenkt. Eine Lady, die deiner würdig ist, die zu dir
passt. Sie kann nichts, ist unfähig zum Kochen, Putzen, für alles. William,
diese Herumtreiberin und ihr Kind hast du lange genug durchgefüttert. Sie tut
nichts, lebt auf deine Kosten oder hast du das bisschen Geld, was sie hatte,
erhalten? Ich werde nun auf unserer Farm für Ordnung sorgen.“
    „Wazimu! Du bist eine aufgeblasene Angeberin. Die Farm
gehört Eve und mir“, brummte er, vergaß es gleich wieder.
    Nach dem Essen betrat er die Veranda und sah dort Eve

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