Weisse Haut - Schwarze Haut
zweimal sagen und es war das
schönste Frühstück in seinem bisherigen Leben. Danach erzählte er von seiner
Zeit in Mombasa. Als er die Sache mit Jack Clivers zum Besten gab, lachte Doug
erneut lauthals.
„Gut gemacht, aber wenn du alle bestrafen willst, die ihre
Schwarzen schlagen, hast du mehr als die Hälfte der weißen Bevölkerung gegen
dich.“
„Recht hat er, Doug.“
„Ja, aber die Menschen müssen selbst einsehen, dass man so
nicht mit einer anderen Kultur umgehen kann. Irgendwann schlagen die Schwarzen
zurück.“
„Gott bewahre uns davor.“
„Ja, das denke ich. Millionen Kikuyu, Luo, Maasai,
Wakamba, Samburu, und wie sie alle heißen, gegen Tausende Weiße. Wer da als
Sieger hervorgeht, brauche ich wohl nicht zu sagen.“
„Lassen wir heute die Politik. Erzähl uns lieber, wo du
dein Land gekauft hast. Oder warte, ich hole eine Karte und du zeigst es uns.“
Jane sprang auf, kam wenig später mit einer Karte zurück, die sie auf dem
Küchentisch ausbreitete.
William schaute kurz darauf und fand das Gebiet auf
Anhieb. „Dort oben. Land direkt am Fluss. Ich kann Gräben ausheben und die
Felder gleichmäßig bewässern, eventuell das Wasser anstauen.“
„Er macht wieder Pläne. Was machst du, wenn dort Schwarze
wohnen?“
„Mich mit ihnen anfreunden. Vielleicht können sie mir
Arbeiter zur Verfügung stellen, wenn sie nicht zu viel Lohn fordern. Was meinst
du Doug, was ist da gerecht? Was für Völker könnten da wohnen? Der Mann sprach
von Kikuyu, Poket und Samburu. Sind sie friedlich? Glaubst du, dass man dort
Mais, Kartoffeln, Gemüse, Kaffee oder Tee pflanzen kann?“
„Alles der Reihe nach. Du fragst mir Löcher in den Bauch.
Du darfst mir kurz im Garten helfen, Jane muss kochen, da wir heute Mittag
einige Gäste zum Essen bewirten müssen.“
Sie gingen beide hinaus. Doug harkte ein wenig die
Blumenrabatten, entfernte das Unkraut, während William die Tische und Stühle
säuberte.
„Was sind das für Blumen und Sträucher. Es sieht hübsch
aus und riecht irgendwie gut.“
„Frag Jane. Das ist eigentlich ihr Revier. Ich bin nur für
das Unkraut zuständig. Das ist Rittersporn und da vorn, die Büsche, Jacaranda,
daneben die rosa und violetten Bougainvilleas. Wie die anderen heißen, keine
Ahnung.“
„Deine Frau ist sehr hübsch und nett. So wie du.“ William
spürte die leichte Röte in seinem Gesicht und wischte emsiger.
„Asante, Bwana. Sag ihr das selber. Darüber freut sie sich
bestimmt.“
„Besser nicht“, brummte er. Ihm war es peinlich, dass er
das überhaupt gesagt hatte.
„Wie war es bei Robin? Hatte er viel zu tun?“
„Ja, ich habe ihn erst am Abend getroffen, da ich noch
einkaufen war. Nur morgens war er mit, als ich das Land gekauft habe.“
„Wie gefällt dir Mabel?“
„Na eben … nett!“
„Sie ist wirklich sehr nett. Wenn du sie näher kennen
lernst, taut sie noch auf. Sie ist etwas schüchtern. Erzähl, was hast du
gekauft?“
Nun war William in seinem Element und er zählte auf,
berichtete, wie er zu dem Auto gekommen war. Doug Masters sah zu dem jungen
Mann, dessen Wangen leicht gerötet waren, bemerkte den Enthusiasmus, mit dem er
berichtete. Ja, wenn es einer schafft, dann er, dachte er dabei abermals.
Dieser Junge hatte alles, was man dazu benötigte. Er war intelligent, kein
Träumer, besaß die Unvoreingenommenheit gegenüber den Einheimischen, scheute
keine Arbeit und er plante jeden Schritt im Voraus. Hoffentlich blieb er so und
wurde nicht einer der weißen Mabwana. Obwohl er sich William so nicht
vorstellen konnte.
„Du benötigst eine Regentonne. Damit kannst du Wasser
auffangen. Es ist sauberer, als das Flusswasser, notabene hast du einen Vorrat
am Haus und musst nicht ständig zum Fluss, um es zu holen. Damit kannst du dir
sogar eine Dusche bauen.“
„Damned, habe ich nicht. Kann man so etwas kaufen?“
„Ich habe noch eine da, die schenk ich dir. Bei uns steht
sie nur herum. William, noch etwas. Wenn du einen Abort baust, achte darauf,
dass das nicht mit dem Trinkwasser in Berührung kommt, und dünge deine Felder
nicht damit. Du ziehst dir damit sonst Krankheiten heran.“
„Danke! Hat Robin gesagt. Wenn ich nächstes Jahr
zurückgehe, werde ich mir ein Holzhaus bauen, so mit zwei Zimmern.“
„In zwei Jahren steht ein richtiges Haus dort, wette ich.“
„Vielleicht“, griente er. „Ich weiß, wie das Haus aussehen
soll. So eine Veranda soll es haben, wo man abends sitzen und auf das Land
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