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Weisse Haut - Schwarze Haut

Weisse Haut - Schwarze Haut

Titel: Weisse Haut - Schwarze Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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nur
ein paar Blöde, die zur Army kommen und auf einmal nehmen sie euch, obwohl sie
sonst gegen euch sind“, hatte er sich ereifert. „Ihr habe erlebt, wie die
Briten mit euch in Nairobi umgehen. Nun sind die Schwarzen gut genug.“
    „Die Maasai weigern sich, für die Briten zu kämpfen. Die
Nandis, Wakamba und Kikuyu sind anders und melden sich wenigstens.“
    „Die angeblichen wilden Krieger haben wahrscheinlich die
Hose voll, wenn sie mal richtig gefordert werden.“ Nathan verzog dabei
angewidert sein Gesicht.
    „Haben Sie sich gemeldet?“, fragte William sarkastisch.
„Die Maasai haben Recht, wenn sie sagen, die Weißen haben uns verboten Ilmurran
zu sein, zu kämpfen. Jetzt, wo man Leute braucht, sollen sie kämpfen?“
    „Logisch, dass solche Leute wie du das sagen“, tönte es
arrogant von Sanders. „Selber zu feige, sich zu melden.“
    „Wann gehen Sie denn? Sind Sie vorsichtig, was Sie zu mir
sagen, außerdem Mister Sanders, duzen wir uns nicht. Hat man Ihnen kein Benehmen
beigebracht?“ Williams Stimme bedrohlich, kalt; die Augen schwarz vor Zorn
funkelnd.
    „Nathan hat Recht. Diese Wilden sollte man zwingen, für
uns in den Krieg zu ziehen“, warf Kitty ein. „Notfalls mit Gewalt. Wenn man
diese Wogs totschießt, ist es egal. Davon gibt es genug. Viel zu viele.“
    „Ach ja, weil sie eine andere Hautfarbe haben? Es sind
Menschen, kapierst du das nicht? Sollen die Weißen, die das fordern, mit gutem
Beispiel vorangehen. Kitty, wie wär’s mit einem Aufenthalt in einem
Feldlazarett oder in einer Waffenfabrik in London?“
    „Also, das ist …“, empörte sie sich, wurde rot vor Wut.
    Michael dagegen lachte schallend. „Ich muss sagen, unser
junger Freund hat nicht unrecht“, brachte er unter Lachen hervor. „Wir können
hingehen und predigen, dass Kämpfen schlecht ist und nicht sein darf, dann
holen wir sie, weil wir im Krieg sind. Genau das ist ein Problem für vieles,
und wenn wir nicht aufpassen, bricht uns genau das Vorgehen eines Tages das
Genick.“
    „Michael, was sagst du denn? Unsere armen Jungs kämpfen,
da werden es wohl die Wogs auch können. Kommen sie von der Straße weg und haben
was zu tun.“
    „Emily, sei besser ruhig. Du hast ja nun gar keine Ahnung.
Was haben die Schwarzen mit uns zu schaffen? Warum sollen die ihr Leben für uns
lassen? Heute werden denen Versprechungen gemacht, für die Zeit nach dem Krieg,
aber jeder normal denkende Mensch weiß, dass die sich nie bewahrheiten werden.
Nur eins glaubt mir, erfüllen sie die Zusagen nicht, gibt es richtig Trouble
und wir werden die Leidtragenden sein.“
    Das Gleiche hatte Doug erst neulich gesagt und er glaubte
ebenfalls daran. Immer öfter wurden gerade in Nairobi Stimmen laut, die endlich
die Briten aus dem Land weisen wollten und eine Eigenverwaltung über ihr Land
forderten.
    „Jagt man den Wogs Blei in den Allerwertesten, ist Ruhe.“
    „Mister Sanders, Sie sind ein … na ja, sagen ich es
vorsichtig … ein wenig denkender Mensch. Beten Sie, dass es nicht umgekehrt der
Fall ist. Haben Sie mal überlegt, wie es ist, wenn Millionen Einheimischer auf
fünfzigtausend Weiße losgehen? Da hilft kein Gewehr mehr. Ehe Sie nachladen,
sind Sie tot. Man muss und sollte ab und zu nachdenken, bevor man den Mund
aufmacht.“
    „Ich glaube, junger Mann, Sie können das nicht richtig
beurteilen“, warf ein Greg Timpson ein. „Sie sind noch nicht lange im Land. Den
Wogs muss man jeden Tag zeigen, wer der Boss ist, sonst nehmen die sich ständig
neue Frechheiten heraus.“
    „Sage ich es anders. Sie und Ihresgleichen lieben es, Ihre
Arbeiter zu schikanieren und auf deren Knochenarbeit reich zu werden. Das macht
Sie und Ihresgleichen groß, lässt Sie als Mann dastehen.“
    Er bemerkte, wie die Frauen tuschelten, dabei zu ihm
schielten.
    „Sie sind unverschämt, impertinent.“
    „Nein, ehrlich!“
    „Wechseln wir das Thema“, warf Catherine ein. „Habt ihr
gehört, dass sich die Smith scheiden lassen? Frank hat eine Neue, mit der er
Kathrin seit Monaten betrügt. Sie will zurück nach old England, aber sie will
die Hälfte der Farm. Das gibt noch Ärger.“
    „Kathrin hat noch nie einen Finger gerührt, wieso sollte
ihr der alte Schwerenöter da etwas abgeben? Ich würde es bestimmt nicht machen.
Überdies warum regt die sich auf? Der hurt seit Jahren mit allen Weibern
herum.“
    „Michael, rede nicht so vor dem Kind.“
    „Clive ist aus Malindi mit einer Schwarzen im Schlepptau
wiedergekommen. Die lebt

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