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Weisse Haut - Schwarze Haut

Weisse Haut - Schwarze Haut

Titel: Weisse Haut - Schwarze Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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Premierminister
Churchill in Casablanca. Die beiden Staatsoberhäupter beschlossen eine
gemeinsame Strategie gegen die Achsenmächte.
    Wann wurde dieser miese Krieg endlich beendet, fragte er
sich.

*
    E r blickte auf, da sich ein Rover näherte und wenig
später hielt. Als er Catherine Lamars erkannte, erhob er sich, griff nach
seinem Hemd und zog es schnell über.
    „Hallo! William“, rief sie ihm vom Auto aus zu.
    „Miss Lamars, das ist ja eine Überraschung. Was führt Sie
her?“
    Er ging ihr einige Schritte entgegen, reichte ihr die
Hand.
    „Es heißt Catherine. Ich wollte dich für morgen Abend zum
Essen einladen. Hast du etwas zu trinken?“
    „Ein beer?“
    „Ja, gern. Es ist heute besonders heiß.“ Sie nahm ihren
Hut ab, schüttelte leicht ihre hellbraunen Haare, zupfte sie danach mit Fingern
zu Recht, schaute dabei zu ihm.
    „Setz dich. Hier hast du Schatten.“ Er schlenderte hinein
und fragte sich, was diese Einladung wohl bedeutete. Wenig später stellte er
die Flasche ab, zündete eine Zigarette an.
    „Ich habe morgen Abend einige Gäste und dachte, so
könntest du deine Nachbarn im weitläufigen Sinne besser kennen lernen.“
    „Das ist sehr nett. Ich komme gern und danke.“
    Sie trank, ließ ihn dabei nicht aus den Augen. „Du hast
ein hübsches Haus.“
    „Fürs Erste reicht´s. Später kommt ein richtiges Haus auf
den Hügel. Wir haben bereits angefangen.“
    „Du hast große Pläne, aber das hat mir Michael bereits
erzählt.“
    „So wie alle anderen“, erwiderte er nur kurz angebunden.
Irgendwie hatte er ein Gefühl, als wenn diese Frau aus einem bestimmten Grund
gekommen war und nicht nur wegen der Einladung.
    Sie trank das beer, ließ ihn dabei nicht eine Sekunde aus
den Augen und irgendwie gefiel ihm ihr taxierender Blick nicht. Wie eine
Schlange, die eine Beute mustert oder hypnotisiert. Was führte diese Frau im
Schilde?
    „Deine Herde ist stark gewachsen, habe ich gesehen.“
    „Ndiyo, in wenigen Wochen verkaufe ich einen Teil.“
    Er erblickte Ndemi und Karega, die gerade um die Ecke
bogen, stehen blieben, als sie den Wagen sahen, miteinander sprachen. Fast war
er erleichtert, die beiden zu sehen. Warum, wusste er selbst nicht.
    „Kommt ruhig her“, rief er ihnen zu. „Meine beiden
Vorarbeiter kommen gerade.“
    Sie drehte sich etwas um, musterte die Männer kurz. „Ja,
man hat mir erzählt, dass du viel mit den Wogs zusammen bist, aber wenn du erst
mehr Weiße kennst, wird sich das ändern. Du musst mehr unter unseresgleichen
sein.“
    Williams Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig,
dass er jedoch nicht bemerkte. „Das sind keine Wogs, sondern meine Freunde und
Vorarbeiter. Sie werden auch nicht als Wogs bezeichnet. Überdies wird sich das
nie ändern. Warum auch? Nur weil sie eine etwas dunklere Hautfarbe haben?“ Seine
Tonlage war hörbar kühler geworden.
    „Reg dich ab, war ja nicht bös gemeint. Nur, es sind eben
Tatsachen, dass die Wo… Schwarzen für uns arbeiten und man sich nicht mit ihnen
anfreundet. Du bist der Bwana und sie deine Arbeiter.“
    „Hapana! Bei mir ist es eben anders, aber ich kenne noch
einige Weiße, die es genauso halten. Mensch ist Mensch, egal welche Hautfarbe
sie haben, außerdem“, überzog ein Schmunzeln sein Gesicht, „habe ich fast die
gleiche Hautfarbe.“
    Sie lachte schallend.
    Die beiden waren angekommen und William stellte vor. „Miss
Lamars, das sind Mister Nteke und Mister Kuoma.“
    Catherine zog irritiert bei der Vorstellung die
Augenbrauen hoch, reichte den beiden, wenn etwas zögerlich die Hand, erhob,
sich. „Wir sehen uns morgen, William. So gegen sechs“, flötete sie und nickte
den Männern kurz zu, setzte ihren Hut auf und eilte zu ihrem Wagen.
    „Der Bwana ist auf Brautschau?“
    „Du spinnst. Diese Frau ist mindestens zwanzig Jahre älter
als ich.“
    „Sie will den Bwana“, grinste Ndemi.
    „Wewe ni bozi. Sie hat mich zum Essen eingeladen, damit
ich ein paar Weiße kennen lerne und nicht nur mit solchen nugu zusammen bin.“
    „Danach zieht sie dich in ihre shamba.“
    „Ihr beide seid wazimu. Wollt ihr kahua?“
    „Ndiyo!“
    Er ging hinein, trug wenig später drei Tontöpfen mit
Kaffee hinaus, zog die Zuckerdose aus der Hosentasche.
    „Sag, sind die weißen Memsaab beschnitten?“
    „Hapana! Das, was ihr mit euren Frauen macht, ist
barbarisch, grausam, scheußlich.“
    „Kein richtiger Mann will eine unbeschnittene mke. Das ist
barbarisch.“
    „Blödsinn! Robin hat mir erzählt,

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