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Weiße Nana / Mein Leben für Afrika

Weiße Nana / Mein Leben für Afrika

Titel: Weiße Nana / Mein Leben für Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Landgrafe
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Leprakranke in Ho, die endlich in ihr neues Häuschen einziehen konnte und einen Freudentanz aufführte, mich umarmte und herzte. Oder das junge Mädchen in Apewu, dessen Arm gebrochen war und der steif geblieben wäre, hätten wir nicht interveniert. Jedes Mal, wenn ich nach Apewu komme, besucht sie mich und zeigt mir stolz, wie gut sie ihren Arm bewegen kann.
    Ja, auch heute noch fahre ich, wann immer es geht, in »mein« Dorf Apewu, auch wenn es nach Meinung meiner Freunde dort viel zu selten vorkommt. Und auch hier geht es immer weiter, es gibt immer neue Ansätze, die Situation zu verbessern, und wir arbeiten inzwischen in vielen weiteren Dörfern am See.
    Neulich erzählte mir der Schulleiter Anthony von den Schwierigkeiten, gutes Lehrpersonal nach Apewu zu bekommen.
    »Das Problem ist«, erklärte er mir, »dass wir den Lehrern keine anständigen Unterkünfte anbieten können. Darum will hier keiner herkommen.«
    Das war so einfach wie logisch. Also ist es eines unserer nächsten Ziele, Lehrerwohnungen zu bauen.
    Im Nachbarort Banso war der alte Chief vor kurzem gestorben, und sein eben erst eingesetzter Nachfolger trat an mich heran mit dem Wunsch, eigenes Wasser für sein Dorf zu bekommen. Die Bewohner von Banso holen an demselben schmutzigen Bach Wasser wie zuvor die Leute von Apewu, wenn sie nicht den zwanzigminütigen Fußweg ins Nachbardorf auf sich nehmen wollen, um dann einen Eimer mit sauberem Trinkwasser auf dem Kopf den ganzen Weg bis nach Hause zu tragen. Denn der ist beschwerlich, der Bach hat eine kleine Schlucht zwischen den beiden Dörfern gegraben, und zu seinem Bett, kurz bevor er in den See mündet, fällt das Gelände zu beiden Seiten recht steil ab. Ich sah durchaus ein, dass auch Banso einen Brunnen nötig hat. Banso ist das letzte Dorf am See, das nur von Apewu her zugänglich ist, und darum ist es undenkbar, ein Bohrfahrzeug hierherzubringen. Davon abgesehen, dass die damals für den Brunnen von Apewu gebaute Straße inzwischen längst Regengüssen und Überflutungen zum Opfer fiel.
    Also machte ich einen Besuch in Banso und diskutierte mit den Leuten dort verschiedene Möglichkeiten.
    [Bild vergrößern]
    35. Emmanuel und ich treffen den zuständigen Chief von Banso zur Vorbesprechung eines Wasserprojektes
    Eine Wasserleitung von Apewu nach Banso schien uns wegen der Schlucht ebenfalls nicht praktikabel. Wir überlegten hin und her, bis mir der zündende Einfall kam. Weit oben am Kraterrand liegt nämlich ein anderes Dorf, das über eine sehr gute Wasserversorgung verfügt.
    »Wäre es möglich«, fragte ich Emmanuel, »von dort eine Leitung nach Banso herunter zu legen?«
    Die Entfernung ist ziemlich weit, der Aufwand, Leitungen von dort herunter zu verlegen, immens. Dennoch meinte Emmanuel, dass dies ein gangbarer Weg wäre, um Banso mit gutem Wasser zu versorgen.
    »Ihr seid es«, sagte ich zum Chief, »du und deine Leute, die die Grabungsarbeiten leisten müsst. Wir bezahlen die Leitungsrohre, aber verlegen müsst ihr sie unter Emmanuels Anleitung selbst. Seid ihr dazu bereit?«
    Begeistert sagten die Männer von Banso zu. Wieder folgte meine kleine Ansprache bezüglich eventueller Beerdigungsfeiern, die während der Bauarbeiten auf den engsten Familienkreis beschränkt bleiben müssten. Ich werde nie vergessen, wie die Augen des Chiefs und die seiner Männer leuchteten, als wir das Projekt beschlossen.
    Für mich ist es immer wieder eine Wohltat, zwischen das großangelegte Kindersklavenprojekt so etwas Lohnendes und Befriedigendes einzuschieben wie dieses Wasserleitungsprojekt für Banso. Die Arbeit ist überschau- und finanzierbar, der Wunsch kommt vom Dorf selbst, die Menschen sind hochmotiviert, sich zu engagieren. Nach kurzer Zeit sieht man bereits den Nutzen des Projektes: Sobald das saubere Wasser fließt, sinken die Fälle von Durchfallerkrankungen ebenso wie der Wurmbefall und rätselhafte Ausschläge.
    Auch die Dörfer rund um den Bosomtwisee und jene oben am Kraterrand konnte ich nach und nach mit unseren bewährten Toilettenanlagen versorgen. In Sachen Hygiene ist dies immer die Nummer eins, gleich gefolgt von gutem Trinkwasser. Ist ein Dorf damit versorgt, dann stimmt wenigstens die Basis, und man kann dann mit den Maßnahmen für die Ausbildung der Kinder weitermachen.
     
    Ebenso sehr freue ich mich an den Fortschritten, die wir dank unserer großzügigen Sponsoren in Ho machen. Bereits ein Jahr nach dem Besuch des Stellvertretenden Vorsitzenden der Stiftung, die

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