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Weiße Stille

Weiße Stille

Titel: Weiße Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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denn?«
    »Mind Eraser. Der haut Sie glatt aus den Schuhen«, sagte der Barkeeper und stellte die Gläser auf die Theke.
    »Probieren Sie mal«, forderte Mauser sie auf.
    Ren ahnte nichts Gutes.
    »Nur zu«, sagte Mauser. »Es wird Ihnen schmecken.«
    »Also gut«, sagte Ren, zog ein Glas zu sich heran und trank es mit einem schwarzen Strohhalm aus.
    »Na?«, fragte Mauser.
    Ren schüttelte sich und sagte hustend: »Ganz … große … Klasse …«
    Mauser und Dick tranken aus und hoben ihre leeren Gläser. »Noch eine Runde«, sagte Mauser zum Barkeeper.
    »Oje«, sagte Ren.Eine Stunde später lehnte Mauser an Rens Schulter. »Ich bin kein Illustriertenpsychologe, aber dieser Vincent muss einen an der Waffel haben. Was anderes kann ich nicht dazu sagen.«
    »Genau«, sagte Dick. »So ein hübsches Mädchen wie dich gehen zu lassen.«
    »Da irrt ihr euch. Vincent ist ein netter Typ«, sagte Ren.
    »Er ist verrückt!«, sagte Mauser.
    »Verrückt!«, echote Dick.
    » Ich bin verrückt«, sagte Ren.
    Mauser kicherte. »Tja dann«, sagte er und schaute Ren mit trunkenem Blick an. »Willkommen im Club, mein Schatz.«
    Auf Rens Gesicht breitete sich ein Mind-Eraser-Lächeln aus.

13.
    In Breckenridge herrschte zwischen zwei hektischen Feiertagswochenenden vorübergehend Ruhe. Der Martin Luther King Day war gerade vorbei, und bis zum President’s Day war es noch einen Monat.
    Es war sieben Uhr morgens. Skifahrer und Snowboarder gingen zeitig zum Frühstück, um sich anschließend sofort auf die Pisten zu begeben, wo es ruhiger war als sonst, bis der nächste Ansturm neuer Gäste kam.
    Sheriff Bob Gage saß im Daylight Donuts und drehte die Spielkarte in den Händen, die er bekommen hatte, als er seine Bestellung aufgegeben hatte. Pik-As. Er wiegte den Kopf im Takt der Musik. Als die Kellnerin mit der passenden Karte vorbeikam, war Bob bei seinem zweiten Kaffee. Sie reichte ihm den Teller mit Speck, Eiern, Sauce und Brötchen.
    Bob wollte gerade zugreifen, als sein Handy klingelte. Er murmelte der Kellnerin ein »Danke« zu und meldete sich.
    »Sheriff Gage? Hier ist Patrick Transom. Verzeihen Sie die Störung …«
    »Sie stören nicht. Was kann ich für Sie tun, Mr. Transom?«
    »Nun, ich hatte jetzt ein wenig Zeit, um über alles nachzudenken … Es geht um die Leiche meiner Schwester, Sheriff. Ich werde nicht monatelang auf wärmeres Wetter warten«, sagte Transom mit schwankender Stimme. »Ich kann verstehen, dass der Such-und Rettungsdienst nicht in die Berge zurück will, deshalb gehe ich selbst.«
    »Unmöglich, Mr. Transom. Da oben ist es viel zu unsicher. Heute Morgen wurde die Schneesituation überprüft. Es wäre Selbstmord, jetzt einen Suchtrupp da raufzuschicken, und Sie allein können erst recht nicht gehen.«
    »Es ist mir egal, wie gefährlich es ist«, sagte Transom. »Ich werde die Leiche meiner Schwester suchen.«
    »Tut mir leid, aber das können wir nicht zulassen«, erwiderte Bob. »Für uns ist da oben ein Tatort. Niemand darf dorthin. Ich bin sicher, Sie werden das verstehen. Vielleicht scheint es Ihnen im Moment, wo alles noch sehr schmerzlich für Sie sein muss, die einzige Lösung zu sein, aber wenn erst ein paar Tage vergangen sind …«
    Transom unterbrach ihn: »Wenn keine Lawinengefahr mehr besteht, kann ich dann hinaufgehen?«
    Bob zögerte. »Okay«, sagte er dann. »Wenn der nächste Schneebericht positiv ausfällt, gehen wir gemeinsam.« Er schob seinen Teller zur Seite. »Ich setze mich mit dem Such-und Rettungsdienst in Verbindung.«

    Gary Dettling fuhr die schmale Einfahrt zum Firelight Inn hinauf. Es herrschte kaum Verkehr. Gary parkte, stellte den Motor ab und wartete. Nach fünf Minuten schrieb er Ren eine SMS. Als er keine Antwort erhielt, ging er zur Tür des Gasthauses. Der Besitzer kam gerade mit einer Schaufel heraus.
    »Entschuldigen Sie«, sagte Gary. »Ich suche eine Frau, die gestern Abend hier eingecheckt hat. Ihr Name ist Ren Bryce.«
    »Ach ja, Mrs. Bryce … ich glaube, sie hat den Gasthof schon verlassen.«
    »Was?«
    »Vor ungefähr zwanzig Minuten.«
    Gary verdrehte die Augen. »Großartig. Danke.«

    Einen Becher Kaffee vor sich, saß Ren in Bob Gages Büro. Sie hatte den Tag mit einer extra dicken Schicht Lidschatten und zweiLagen Make-up begonnen. Auf dem niedrigen Beistelltisch neben ihr lag ein Schreibblock. Sie musste sich ziemlich weit hinüberbeugen, um sich Notizen zu machen, was ihrem Kater nicht gerade förderlich war.
    »Hallo«, sagte Gary, als er das

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