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Weiße Stille

Weiße Stille

Titel: Weiße Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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Jean, keine Trauer.
    »Hier.« Patrick Transom nahm das Handy von seinem Gürtel und klappte es auf. Er wählte die zweite Nummer auf seiner Schnellwahlliste und hielt Bob das Handy hin. Bob öffnete den Mund, sagte aber nichts. »Hier«, sagte Transom noch einmal und hielt Ren das Handy hin. Sie nahm es entgegen und sah Jeans Namen auf dem Display.
    »Es tut mir leid, Mr. Transom, aber die Tote war Ihre Schwester Jean«, sagte Ren und reicht Transom das Handy zurück. »Denis Lasco, der Gerichtsmediziner von Summit County, hat den Leichnam eindeutig identifiziert, ehe die Schneelawine ausgelöst wurde. Er hat Jeans FBI-Ausweis gefunden. Sie wurde zum letzten Mal vor zehn Tagen gesehen. Wie Sie sicher wissen, wollte sie in Urlaub. Mehr ist bis jetzt noch nicht bekannt. Nach dem Lawinenunglück haben Sheriff Gage, Hilfssheriff Delaney und Denis Lasco sämtliche Fakten zusammengetragen, an die sie sich erinnern konnten, nachdem sie den Leichnam und einen Teil der Kleidung kurz gesehen hatten. Außerdem haben sie sich mit Jeans Kollegen aus Glenwood Springs getroffen und sich Fotos angesehen. Alle waren sich einig, dass die Tote Jean war.«
    Bob schwieg. Transom schaute ihn mit einem Ausdruck an, als hoffte er, Bob würde dem widersprechen, was Ren gesagt hatte.
    Ren ergriff erneut das Wort, um Transoms Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. »Es tut mir leid«, sagte sie. »Ich wünschte, ich müsste Ihnen diese traurige Nachricht nicht überbringen.«
    Transom erstarrte. Sein unsteter Blick zuckte umher. »Ich …« Er stockte und wandte den beiden wieder seinen Blick zu. »Ich wollte nicht … Ich frage mich nur … Sind Sie ganz sicher?«
    Die Haustür wurde geöffnet. Vier Kinder in Skianzügen kamen ins Wohnzimmer gerannt, wobei sie eine Schneespur hinter sich zurückließen. Das letzte Kind, ein kleiner Junge, rutschte auf dem nassen Boden aus und schlug mit dem Kopf gegen die Seite des Sofas. Der Junge brach in Tränen aus. Ren ging zu ihm und schloss ihn in die Arme.
    »Es ist nichts passiert, mein Kleiner«, sagte sie. »Der blöde Schnee hat den Boden in eine Rutschbahn verwandelt.«
    Der Junge schaute sie durch einen Tränenschleier an. Offenbar fragte er sich, wer die Frau war und weshalb sie ihn in den Armen hielt. Ren schaute an ihm vorbei auf eine stark geschminkte Brünette, die soeben zur Tür hereinkam, gefolgt von einem großen schwarzen Neufundländer.
    Ren ging mit dem weinenden Jungen auf sie zu.
    »Mrs. Transom?«, fragte sie.
    »Ja«, erwiderte die Frau und nahm den Jungen auf den Arm. Ihr Blick schweifte von einem zum anderen; dann musterte sie Ren von oben bis unten.
    »Wer sind deine Gäste, Patrick?«, fragte sie ihren Mann.
    Patrick Transom wandte sich den Kindern zu. »Ab ins Bett, Kinder, es ist spät. Kümmert euch um euren Bruder.«
    Das älteste Mädchen ging zu seiner Mutter und nahm ihr den kleinen Jungen ab.
    »Das ist meine Frau Ellie«, sagte Patrick, nachdem die Kinder das Zimmer verlassen hatten.
    Bob stand auf. »Guten Tag, Mrs. Transom. Ich bin Sheriff Bob Gage, Summit County.«
    »Special Agent Ren Bryce, FBI«, stellte Ren sich vor.
    »O Gott«, sagte Ellie und wechselte die Farbe. »Was ist passiert?«
    »Jean ist tot«, stieß Patrick mit zittriger Stimme hervor.
    Ellie schaute ihn an, als würde sie sich mehr über seinen sonderbaren Tonfall wundern als über das, was er gesagt hatte.
    »Deine Schwester Jean?« Ellie ging um das Sofa herum, setzte sich neben ihren Mann und legte eine Hand auf seine. Dann blickte sie Ren an. »Wie … wie ist es denn passiert?«
    »Das wissen wir noch nicht«, erklärte Ren ihr. »Aber ihr Leichnam wurde auf dem Quandary Peak gefunden.«
    »O Gott«, sagte Ellie. »Der vermisste Leichnam? Meinen Sie den?«
    »Ich wünschte, ich könnte Ihnen etwas anderes sagen, aber ja, es stimmt.«
    »Werden Sie den Leichnam bergen? Sie werden den Leichnam bergen, nicht wahr?«
    »Vielleicht auch nicht«, sagte Patrick.
    Aller Augen wandten sich ihm zu.
    »Ich habe bei der Ski-Patrouille gearbeitet«, sagte er. »Ich weiß, wie das ist. Wenn es da oben zu unsicher ist, geht keiner rauf. Niemand wird sein Leben gefährden, um einen Leichnam zu bergen. Wahrscheinlich müssen sie Monate warten, bis der Schnee geschmolzen ist, nicht wahr?«
    Ren überließ die Beantwortung dieser Frage dem Sheriff.
    »Nun, wenn Sie bei der Ski-Patrouille gearbeitet haben, Mr. Transom«, sagte Bob, »dann wissen Sie, dass Sie mit dieser Befürchtung recht haben.«
    »Tut

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