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Weiße Stille

Weiße Stille

Titel: Weiße Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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waren auf die Theke gerichtet. Dadurch waren die Gäste in Halbdunkel getaucht, und es entstand der Eindruck, als stände sie auf einer Bühne, und die Gäste wären das Publikum.
    »Hier habe ich das Sagen«, sagte Billy. »Ich bin zwar nicht der Boss von diesem Laden, aber ich führe ihn so, als wäre ich’s. Es interessiert mich einen Dreck, was diese Loser hier denken, und genauso wenig interessieren sie sich für mich. Ich bin bloß der Mann, der ihnen ihr Bier einschenkt.«
    »Noch eine Frage. Verkehrt hier ein Mann namens Salem Swade?«
    »Ja.«
    »Was ist er für ein Typ?«
    »Wenn er zu viel trinkt, kann es vorkommen, dass er die Kontrolle über sich selbst verliert, aber ansonsten ist er ganz in Ordnung. Er ist hier stets willkommen. Er bringt mich zum Lachen.«
    »Kommt er oft?«
    »Es ist für ihn die nächste Kneipe, darum ist er ziemlich ofthier.« Billy zuckte mit den Schultern. Er hatte es sichtlich eilig, zu seinen Gästen zu kommen.
    Ren nickte ihm zu. »Danke, dass Sie sich Zeit genommen haben.«
    »Kein Problem«, sagte Billy.

29.
    Als Ren am frühen Morgen ins Büro kam, lag an der Zentrale eine Nachricht für sie: Margaret Shaw, Jean Transoms Nachbarin, bat um Rückruf. Ren setzte sich an ihren Schreibtisch und wählte die Nummer.
    »Guten Morgen, Margaret. Hier ist Ren Bryce. Sie haben eine Nachricht für mich hinterlassen.«
    »Ja. Ich wollte nicht auf Ihrem Handy anrufen, um Ihre Privatsphäre nicht zu stören.«
    »Kein Problem. Sie können mich jederzeit auch auf dem Handy anrufen«, sagte Ren. »Wie geht’s dem Hund?«
    »Es geht so. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, in welche Richtung.«
    Ren lachte. Sie zog einen Post-it-Block zu sich heran und nahm einen Stift in die Hand. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich komme mir schäbig vor«, sagte Margaret. »Ich bin ein alter Hippie, wissen Sie, und jetzt helfe ich dem FBI. Gestern Abend habe ich mir das Kennzeichen eines Wagens notiert. Für Sie. Können Sie sich das vorstellen? Der Wagen gehörte der Frau, von der ich Ihnen erzählt habe. Die Frau, die Jean Transom besucht hat.«
    »Tatsächlich? Das ist ja großartig, Margaret. Wie lautet das Kennzeichen?«
    Margaret nannte es ihr. »Ich habe die Frau allerdings nur weggehen sehen. Ich war ziemlich beschäftigt wegen meines Hundes.«
    »Das FBI dankt Ihnen herzlich.«
    »Jetzt sollte ich wohl sagen: ›War mir ein Vergnügen.‹ Aber eswar schrecklich«, sagte Margaret. »Also, wirklich, Ihren Job könnte ich nicht machen.«

    Colin Grabien saß in dem Büro, das der Sheriff ihnen überlassen hatte, vor dem Monitor und scrollte durch ein Meer von Zahlen. Auf der Wand neben ihm hatte der Beamte, der normalerweise an diesem Schreibtisch saß, die ganze Wand mit Katzenbildern zugepflastert: kleine Kätzchen, die sich in Körben zusammenkuschelten, die mit Wollknäueln spielten oder Eis schleckten.
    Ren ging auf ihn zu. »Niedliche Muschis, Colin. Oh, Entschuldigung, ich sollte in Robbies Gegenwart keine vulgären Ausdrücke benutzen.«
    Colin lachte. Cliff fiel ein. Robbie zögerte.
    »Wie kann jemand den ganzen Tag auf so einen Mist gucken?«, sagte Ren. »Entschuldigung, Robbie.«
    »Ich schaffe es ja auch, dir den ganzen Tag gegenüberzusitzen«, erwiderte Colin.
    Gary Dettling betrat den Raum. »Ich habe gerade einen Anruf vom Police Department Denver erhalten. Vor einer Stunde wurde die Washington Mutual Bank in Colfax überfallen. Dieselben Typen mit den Masken der Verbrecherfotos von Stars …«
    »Wer war es diesmal?«, fragte Colin.
    »Paris Hilton«, sagte Gary.
    »Waren sie gewalttätig?«, fragte Ren.
    »Leider ja. Außer ihren Schusswaffen hatten sie noch ein paar hübsche scharfe Messer bei sich.«
    »Mein Gott. Und was ist passiert?«
    »Zwei Angestellte haben Stichwunden abbekommen und ziemlich viel Blut verloren, aber wie es aussieht, kommen sie durch.«
    Ren seufzte. »Immerhin scheinen diese Typen clever genug zu sein, dass sie nicht so weit gehen, jemanden umzubringen.«
    »Ich fahre zurück nach Denver und setze mich mit dem Police Department in Verbindung«, sagte Gary. »Kommen Sie hier klar?«
    Alle nickten. Gary verließ den Raum.
    Ren zog ihr Notizheft aus der Tasche. »Okay – Colin, du hast auf Robert Downey junior getippt. Cliff – du hattest Larry King. Robbie hatte Lindsay Lohan. Und ich hatte Paris Hilton. Volltreffer! Ich bekomme von jedem fünf Dollar.«
    »Paris Hilton war viel zu naheliegend«, meinte Colin.
    »Genau. Doppelter Bluff … oder Risiko

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