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Weiße Stille

Weiße Stille

Titel: Weiße Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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und trat hinaus in den Eingangsbereich.
    »Hallo, Ren«, sagte Gary. »Ich habe gehört, Sie haben eine Leiche gefunden.«
    »Ja.«
    »Aber nicht die richtige.«
    »Leider nicht.«
    »Trotzdem – gute Arbeit.«
    »Danke«, sagte Ren.
    »Ich möchte, dass Sie nach Denver kommen. Ich muss mit Ihnen sprechen.«
    »Darf ich fragen, warum?«
    »Ja. Zwölf Uhr, morgen in meinem Büro.«
    »Kein Problem.«
    Was hatte das zu bedeuten?

    Es dauerte achtzehn Stunden, bis Mark Allen Wilsons Leichnam in der Gerichtsmedizin von Jefferson County untersucht werden konnte. Am nächsten Morgen führte Dr. Tolman die Obduktion durch. Niemand erwartete irgendwelche Überraschungen, und es gab auch keine. Es war bloß ein Routinefall, auf den sie im Zuge der Mordermittlungen an einer FBI-Agentin gestoßen waren.

    Gary Dettling saß an seinem Schreibtisch. Vor ihm lag ein Stapel Unterlagen.
    Ren klopfte an die Tür. »Darf ich reinkommen?«
    »Ja«, sagte Gary. Er stand auf, als sie das Büro betrat, und setzte sich dann wieder. »Hallo. Schön, Sie zu sehen …«
    »Hallo, Gary. Ich freue mich auch. Ich …« Ren verstummte, als sie sein Gesicht sah.
    »Schließen Sie bitte die Tür, und nehmen Sie Platz.«
    Ren schloss die Tür und setzte sich. »Geht es um Mark Wilson?«
    »Nein«, sagte Gary.
    »Um Jean Transom?«, fragte Ren.
    »Ja. Sie sind raus aus dem Fall, Ren.«
    »Was?«
    »Sagen wir einfach … Sie wissen warum, und wir belassen es dabei.«
    »Ist das Ihr Ernst, Gary?«
    »Ist das Ihr Ernst, Ren? Verarschen Sie mich nicht. Ich erkenne an, dass Sie Teamgeist haben, sonst wären Sie nicht bei der Rocky Mountain Safe Streets gelandet. Aber wissen Sie was? Ich komme mir bei Ihnen vor, als hätte ich meine Tochter ins Ferienlager geschickt – das klügste Kind, das ich habe –, und ich glaube, dass sie es allen zeigen wird. Dann aber bekomme ich einen Anruf, dass ich meine Tochter abholen soll, weil sie Mist gebaut hat. Und Daddy möchte sich nicht anhören müssen, dass er es nicht schafft, seine Kinder zu bändigen.«
    »Die Metapher gefällt mir«, sagte Ren.
    »Halten Sie den Mund. Sie sind unglaublich. Es geht hier um uns alle.« Gary zeigte mit einem Finger auf das andere Büro. »Denken Sie an die immensen Anstrengungen, diese Sondereinheit zu gründen und zu leiten. Und Sie ziehen hier die Ren-Bryce-Show ab und machen beinahe alles kaputt.«
    »Ich weiß nicht, was …«
    Gary hob eine Hand. »Sagen Sie es nicht. Hören Sie mir zu. Ihr Verhalten gefährdet alles – die Sondereinheit, die Ermittlungen, einfach alles. Meine Güte, Ren, ist Ihnen das egal? Mein Hintern steht auf dem Spiel …« Gary seufzte laut. »Gott weiß, wo Ihrer ist.«
    »Ich …«
    »Ich möchte kein Wort hören, Ren. Ich sage Ihnen jetzt, wie es läuft: Sie ersetzen Jean Transom. Sie haben ja schon mit einigen der Leute dort zusammengearbeitet. Und verstricken Sie sich nicht in weitere Lügengeschichten, okay?«
    »Aber wie haben Sie …«
    »Sie respektieren mich, ja? Sie haben meine Entscheidungen niemals infrage gestellt, richtig? Das ist Ihre Antwort. Sie haben schnell gelernt. Niemals eine Frage stellen, deren Antwort Sie bereits kennen.«
    »Kann ich nicht wieder bei Rocky Mountain Safe Streets arbeiten?«
    »Nein. Glenwood Springs wird für eine Weile Ihre neue Heimat sein. Sie müssen mal raus aus Breckenridge und Denver.«
    »Aber …«
    »Nichts aber.«
    »Gary, es tut mir leid.«
    »Mir auch.«
    Ren ging zur Tür. »Ich würde gerne wissen … hat Paul Louderback etwas damit zu tun, dass ich aus dem Fall raus bin?«
    »Warum fragen Sie?«
    Ren schaute ihn stumm an.
    »Nein, hat er nicht«, sagte Gary. »Nur Sie selbst. Sie ganz allein haben damit zu tun, dass ich Sie von dem Fall abziehe.«
    Ren starrte ihn an. »Verstehe.«
    Sie ging ins Büro.
    »Hallo, Jungs.«
    »Oh, unser Schatz ist wieder da«, rief Robbie und beschoss sie mit einem Gummiband. »Die beste Agentin der Rocky Mountain Safe Streets.«
    »Da hast du ausnahmsweise mal recht«, sagte Ren.
    »Du bist die Einzige«, sagte Robbie, »mit der ich jemals Einsätze gefahren bin, ohne um mein Leben gezittert zu haben.«
    »Ich fahre nur deshalb so vorsichtig«, sagte Ren, »damit dein Hintern nicht vor meinem Gesicht hängt, wenn ich um die Ecke biege.«
    »Deshalb fahren wir wie die letzten Henker, wenn du unsere Beifahrerin bist, Ren«, sagte einer der anderen.
    Allgemeines Kichern.
    »Ihr Blödmänner«, sagte Ren.
    »Gehst du mit uns essen?«, fragte Robbie.
    »Ein

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