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Weißer Schatten

Titel: Weißer Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Absätze klickklackten eilig über die Teerstraße, als sie zu meinem Wagen lief.
    »Warten Sie, steigen Sie nicht aus. Hi, ich bin Nadine, nett, Sie kennenzulernen. Folgen Sie mir einfach. Ich zeige Ihnen
     das erste Haus, es ist nicht weit.«
    Die Geschäfte konnten auf dem Lowvelder Immobilienmarkt nicht allzu schlecht laufen; sie fuhr einen weißen Toyota Prado, wenn
     auch nicht so schnell, wie sie redete.
    Das erste Haus lag in der Nähe von Dingleydale, östlich der R40, etwa zehn Kilometer von Edwin Dibakwanes Haus mit der rosafarbenen
     Betonmauer entfernt. Es befand sich direkt an der Kiesstraße, ein paar andere Häuser waren zu sehen.
    Ich hielt hinter ihr und stieg aus. »Das ist leider nichts.«
    »Tut mir leid. Ich wusste nicht wirklich, was Sie wollen. Normalerweise besprechen wir erst einmal alle Vorgaben. Koos hat
     gesagt, ein Haus auf einer Farm oder einem kleinen Bauernhof.«
    »Ich möchte etwas, das abgelegen ist.«
    »Das andere Haus ist abgelegener, aber es ist auch ein bisschen heruntergekommen, vielleicht sogar vernachlässigt, und es
     gibt keinen Strom, nur Gas. Es gehört einem Anwalt in Pretoria, er hat ein paar Häuser, aber in diesem wohnt niemand, er hat
     es als Investition gekauft. Es hat einen wundervollen Blick auf den Berg und liegt an einem Fluss.«
    »Heruntergekommen stört mich nicht.«
    »Sehen wir es uns an. Vielleicht ist es, was Sie wollen. Es ist auch billiger, Sie müssen es jedoch für den ganzen Monat nehmen,
     aber Koos sagt, das ist in Ordnung für Sie?«
    »Ist es.«
    Wir fuhren weiter, die R40 nach Norden, dann links auf einen Kiesweg Richtung Green Valley. Mariepskop lag direkt vor uns,
     die Hänge waren dicht bewaldet.
    Nach fünfzehn Kilometern voller staubigen Kurven hielt Nadine vor einem Farm-Tor und sprang heraus. Sie bedeutete mir, zu
     warten. Sie arbeitete sich durch einige Schlüssel, schob |288| dann das Tor zum Gelände auf und rief: »Lassen Sie es auf, wir kommen hier wieder heraus.«
    Neben dem Tor stand ein rostiger Pfahl mit einem fast unlesbaren Schild mit sechs Einschusslöchern darin.
Motlasedi.
    Wir fuhren über einen unebenen Weg bergauf. Ich machte mir Sorgen über den Bodenabstand des Audis. In der Nähe des Tors wuchs
     Gras, aber nach zweihundert Metern folgte dichter Busch. Wir fuhren durch einen Tunnel aus Bäumen, das Dach des Prados kratzte
     an den Ästen und Blättern.
    Das Haus war über einen Kilometer von dem Kiesweg entfernt. Es war ein altes Gebäude, sechzig Jahre oder älter, rostiges Blechdach,
     vergilbte Außenwände, ein großer Schornstein. Die Veranda in Richtung eines Baches, nicht etwa der versprochene Fluss. Direkt
     im Westen dominierten die Abbrüche des Mariepskop den Horizont.
    Nicht ideal, aber es würde reichen. Der Platz vor dem Haus war groß und offen genug, um jeden aus hundert Meter Entfernung
     kommen zu sehen. Der Nachteil war, dass das dichte Unterholz darüber hinaus Deckung bot. Aber es würde schwierig sein, sich
     hindurchzuwinden. Soweit ich sehen konnte, gab es nur eine Zufahrtsroute, dank des aufragenden Berges und des Dschungels auf
     der anderen Seite des Baches.
    Nadine stieg aus und wartete auf mich.
    »Was bedeutet Motlasedi?«, fragte ich.
    »Ich weiß nicht, doch das kann ich herausbekommen. Schauen wir uns einmal drinnen um. Ich weiß nicht, wie es aussieht. Das
     Haus war lange abgeschlossen, aber es gibt wenigstens ein paar Möbel. Was wollen Sie hier eigentlich machen, so weit weg von
     allem?« Sie ging in ihren hochhackigen Schuhen entschlossen die drei Stufen zur Veranda hoch und klimperte mit ihrem Schlüsselbund,
     bis sie den richtigen fand, um die Tür aufzuschließen.
    »Ich will einfach nur meine Ruhe«, sagte ich.
    »Man braucht manchmal auch seine Ruhe. Dies ist das Wohnzimmer. Immerhin gibt es etwas, worauf man sitzen kann. Die Küche
     ist hier entlang. Gasofen und Gaskühlschrank |289| müssen Sie anschalten. Ein bisschen Staub ist schon zu sehen. Ich kann es für Sie sauber machen lassen, wenn Sie wollen, das
     dauert einen Tag. Kommen Sie! Die Schlafzimmer sind hier entlang. Wenigstens ist Gaze auf den Fenstern, um die Moskitos draußen
     zu halten, aber Sie sollten sich etwas holen, um es aufzusprayen oder sich einzureiben. Um diese Jahreszeit sind die Moskitos
     so nahm am Wasser furchtbar. Leider gibt es nur ein Bad, natürlich kein Bettzeug, aber in dieser Hitze brauchen Sie nicht
     viel …« Nadine redete durch das ganze Haus weiter, im selben schnellen Tempo

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