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Weisser Schrecken

Weisser Schrecken

Titel: Weisser Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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jetzt keine Teenager mehr sind. Mir persönlich ist vollkommen egal, wie Niklas zu dem Ganzen steht. Er meint nämlich, dass alles hier sei völlig kontraproduktiv. Aber ich werde mich diesem Schrecken nicht noch einmal unvorbereitet stellen.« Er ging zum Schrank und drückte Andreas zwei doppelläufige Schrotflinten in die Hände. »Hier, für dich. Eine Perazzi MX20 und eine Winchester Model 21. Beide Kaliber 12. Such dir eine aus.«
    Andreas sah die Waffen überrumpelt an. »Erklärst du mir, wie man damit umgeht?«
    »Nichts lieber als das.« Robert schnappte sich zwei Schachteln mit Patronen und zeigte Andreas, wie man die Waffen lud. »Die Perazzi MX20 wird eigentlich beim Tontaubenschießen eingesetzt. Sie ist etwas kürzer und damit relativ handlich. Die Winchester hingegen gehört noch heute zu den begehrtesten Flinten Amerikas. Leider wird sie inzwischen nicht mehr hergestellt. Wie du siehst, ist sie etwas länger als die italienische Waffe, dafür aber leichter. Bei beiden Waffen können die zwei Läufe gleichzeitig abgefeuert werden.«
    »Welche nimmst du?«
    »Die Frage stellt sich nicht.« Robert bleckte die Zähne. »Für mich habe ich dieses gute Stück hier reserviert.« Er griff abermals in den Schrank und präsentierte eine modern anmutende Waffe mit gebogenem Kolben, Röhrenmagazin unter dem Lauf sowie einem Wechselmagazin vor dem Abzug. »Eine Ischmasch Baikal MP-131K!« Liebevoll glitten seine Finger über den Lauf. Robert nahm sie routiniert in Anschlag und visierte die Asbestwand an. »Das gute Stück ist ein russischer Vorderschaftsrepetierer und wurde vom Hersteller der bekannten Kalaschnikow gefertigt. Fest eingebautes 4-Schuss-Röhrenmagain unter dem Lauf sowie Wechselmagazin für drei Patronen.« Er senkte die Waffe wieder. »Mit einem Wahlhebel kann man sich aussuchen, aus welchem Magazin die Patronen zugeführt werden. Gummigeschosse, Schrot, Blei, Leuchtkugeln, was auch immer einem beliebt.«
    Ungläubig schüttelte Andreas den Kopf. »Himmel, woher hast du all diese Waffen?«
    »Frag nicht. Das sind längst nicht alle.« Robert lachte freudlos. »Das meiste habe ich aus Kanälen, von denen du lieber nichts wissen willst. Fast wäre es mir sogar geglückt, Handgranaten aufzutreiben, aber der Typ, der sie mir besorgen wollte, ist letzten Monat vom Zoll erwischt worden. Egal, Schrot und Leuchtkugeln sind eh die Mittel der Wahl.« Er legte die Waffen beiseite und reichte Andreas ein Etui. »Die hier habe ich übrigens für dich aufbewahrt.«
    Andreas öffnete das Etui und entdeckte darin eine einfache Signalpistole. »Mann, ist das die von damals?«
    »Ja.« Robert lächelte wehmütig. »Ich hab sie all die Jahre aufbewahrt, so wie einen kostbaren Schatz. Du weißt ja, je mehr Feuer, desto besser. Und das meine ich wörtlich.«
    Andreas betrachtete die Pistole andächtig und überprüfte dann den Klapplauf, in dem bereits eine Leuchtkugelpatrone steckte. Schließlich verstaute er die Waffe zusammen mit der restlichen Munition in seiner Jacke.
    Robert war längst zu seiner Werkbank geeilt, hinter der er ein klobiges Gerät mit Druckflasche, rucksackartigen Trägern und langem Schlauch anhob. Andreas erkannte sofort, worum es sich bei der Apparatur handelte.
    »Meine Güte, ein Flammenwerfer!«
    »Allerdings. Der Flammölbehälter stammt noch von einer alten Fiedler Kleif 2, wie ihn die Wehrmacht im Ersten Weltkrieg eingesetzt hat. Allerdings habe ich vorn am Schlauch die Flammdüse aus einem Gerät eingebaut, wie es die Amis in Vietnam benutzt haben. Das erlaubt mehrere Feuerstöße, statt nur einem. Alles schon ausprobiert.« Er stellte den Flammwerfer zurück auf den Boden. »An die Einzelteile für dieses Ding ranzukommen, war schwieriger als an das russische Gewehr.«
    »Glaubst du ernsthaft, dass wir mit diesen Waffen eine Chance haben?«
    »Ich weiß es nicht«, meinte Robert resigniert. Er fischte aufgewühlt einen Flachmann aus der Hose, aus dem er einige Schlucke nahm. »Im Zweifel werden wir wohl die Ersten sein, die das herausfinden dürfen.« Er lachte freudlos und steckte den Flachmann wieder weg. »Nur eines ist gewiss: Die Entität, gegen die wir antreten, ist Realität! Und da sie Realität ist, ist vielleicht auch das wahr, von dem uns unsere Vorfahren künden. Da gibt es nämlich vielleicht noch etwas, das wir gegen dieses Grauen ins Feld fuhren sollten. Ich lagere es drüben in der Küche.«
    »In der Küche?« Irritiert folgte Andreas seinem Freund zum rückwärtigen

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