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Weißes Leuchten (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Weißes Leuchten (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Weißes Leuchten (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Abenddämmerung lag jetzt in den letzten Zügen, und überall in den Bäumen wimmelte es vor Leuchtkäfern.
    »Bißchen voll hier«, sagte er und blickte unverwandt nach vorn.
    Der Butler blickte zu Bobby Earl, der verneinend den Kopf schüttelte und von seinem Stuhl aufstand.
    »Alles klar«, sagte Clete und erhob sich ebenfalls. Er grinste jetzt wieder. »Sie sind in Gönnerlaune. Ansonsten wäre Ihr sogenanntes Personal wohl geneigt, die Scheiße aus uns rauszuprügeln. Aber wir sind hier nicht im schwarzen Teil der Stadt. Und für schlechte Presse ist jetzt auch nicht der geeignete Zeitpunkt, stimmt’s? Ich habe meine Meinung über Sie geändert, Mr. Earl. Ihre Limonade würde Jim Jones alle Ehre machen. Echt Spitze.« Er blies den Rauch seiner Zigarette steil nach oben in die violette Luft und ließ seinen Blick anerkennend über das Grundstück schweifen. »Klasse. Ich bin wohl im falschen Geschäft.«
    Dann legte der Butler seine Hand um Cletes Oberarm, um ihn auf den Weg nach draußen zu bringen.
    Clete machte eine kurze Drehung und versenkte seine riesige Faust im Bauch des Butlers. Es war ein harter, unerwarteter Schlag auf den weichen Punkt direkt unter dem Brustbein, und das Gesicht des Butlers wurde kreidebleich. Er japste, und die weit aufgesperrten Augen waren so groß wie Fünfzigcentmünzen.
    Dann packte ihn Clete hinten am Jackett und warf ihn frontal über den Tisch, der für zwei gedeckt gewesen war.
    »Laß gut sein, Clete!« sagte ich.
    »Ach ja? Dann schau dir doch mal an, was für einen süßen Lutscher unser Freund hier in der Hosentasche hat!« Er hielt mit der einen Hand einen ledernen Totschläger hoch und warf ihn über die Schulter in den Pool. »Wir wollen doch mal sehen, was für feine Sachen Bonzo sonst noch bei sich hat. Was haben wir denn da? Eine Beretta Kaliber .25. Was wolltest du denn damit anfangen, du Arschgesicht?«
    Das Gesicht des Butlers war mit einer Seite flach gegen den Tisch gedrückt; Speichel tröpfelte in seinen Kinnbart.
    »Ich warte auf deine Antwort. Oder meinst du etwa, du bist hier in Beirut?« sagte Clete, die Hand immer noch fest im Genick des Butlers.
    Dann richtete er sich mit einem Ruck auf, zog das Magazin aus der Pistole, hebelte die Patrone heraus, die bereits in der Kammer steckte, und ließ die Waffe über eine Hecke segeln. Den Patronenclip und die ausgeworfene Patrone warf er in den Pool.
    Der Blick des Mannes vom Tor irrte hin und her zwischen uns und Bobby Earl; dann machte er einen zögerlichen Schritt auf die Platten der Terrasse, die Haut um den Mund straff vor Erwartung.
    »Dafür zahlt man Ihnen nicht genug, Partner«, sagte ich.
    »Soll ich die Cops holen, Mr. Earl?« sagte er.
    Bobby Earl gab ihm keine Antwort. Statt dessen blickte er mich an.
    »Sie haben da einen schweren Fehler gemacht«, sagte er. Die Pupille seines rechten Auges war rund und schwarz, wie ein großer, zerplatzter Tropfen schwarzer Tusche.
    »Das denke ich nicht«, sagte ich. »Ich glaube, Sie haben Dreck am Stecken. Ich glaube außerdem, daß Sie in den Mord an einem Polizisten verwickelt sind. Für Copkiller gibt’s in Louisiana kein Pardon. Vielleicht sollten Sie mal nachlesen, was es mit dem Red Hat House auf sich hat und wer da alles schon durch mußte.«
    »Das was?« Das untere Lid seines rechten Auges war gerötet und bebte vor Zorn.
    »Das Red Hat House. Sie sitzen doch im Parlament. Rufen Sie doch einfach mal in Angola an und fragen nach. Früher hatten sie dort ein Schild an der Wand hängen, da stand drauf: Hier prügeln sie dir das Feuer aus dem Arsch. Ich glaube, denen war es ernst damit.«
    Clete und ich gingen quer über den Rasen zurück zu meinem Auto. Bevor ich die Wagentür öffnete, warf ich einen Blick zurück über die Schulter. Bobby Earl starrte uns hinterher, das Gesicht in das gelblich-rote Licht einer flackernden Gaslaterne am Pool getaucht. Das blonde Mädchen mit dem rosa Badeanzug und dem Frotteebademantel hatte sich an seinen Arm geklammert wie eine verschreckte Anhängerin, und ihr Mund formte ein stummes O. Und mit einemmal schien das alte Bild von Bobby Earl in seiner seidenen Robe, im Hintergrund das brennende Kreuz, gar nicht mehr so abwegig und unzeitgemäß zu sein.

Kapitel 4
    Als ich heimkam, war im Haus schon alles dunkel. Ich sah kurz zu Alafair hinein, die mit dem Daumen im Mund schlief, den geliebten Stofffrosch neben sich auf dem Kissen. Überall in ihrem Zimmer waren Souvenirs unserer Urlaubsabstecher nach Houston, Key

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