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Weißes Leuchten (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Weißes Leuchten (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Weißes Leuchten (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Haarspitzen punkig orange; die Fingernägel waren schwarz lackiert, und sie trug ein Top in knalligem Pink, schwarze Vinyl-Shirts, eine eulenartige Sonnenbrille mit rotem Gestell und Ohrringe aus verchromten Patronenhülsen.
    »Gib diesem Typ ein 7 Up auf Kosten des Hauses, wenn er noch eins will. Ich geh mal nach hinten«, sagte Harvey zu ihr.
    Ich wartete einen Augenblick und folgte ihm dann in die Männertoilette, die ich hinter mir verriegelte. Er stand in der Einzelkabine, wo er lautstark in die Toilettenschüssel urinierte.
    »Mach den Hosenladen zu und komm raus, Harvey«, sagte ich.
    Er öffnete die Tür und starrte mich an. Sein Mund stand offen. Ich hielt ihm die Polizeimarke vor die Nase.
    »Der wirkliche Name dieses Mannes ist Eddy Raintree«, sagte ich. »Ich will jetzt keinen Scheiß von dir hören. Wo ist er?«
    »Sie können mich einbuchten oder mich in den Arsch treten, spielt alles keine Rolle, weil ich diesen Wichser nämlich nicht kenne«, sagte er. »Alle möglichen Typen lassen sich die Post herschicken. Sie gehen einfach hinter den Tresen und holen sie sich. Keine Ahnung, wer die sind. Ich stelle keine Fragen. Schauen Sie sich die Jungs hinter dem Haus doch mal an, Mann. Einer davon hat gleich da draußen einem anderen einen Billardstock durch die Lunge gebohrt.«
    »Wo wohnt der Mann, den ich suche, Harvey?«
    Er schüttelte den Kopf hin und her, der Mund eine schmale Linie. Ich legte eine Hand auf seine Schulter und sah ihm fest ins Gesicht.
    »Was hast du jetzt vor, wenn du hier rauskommst?« sagte ich.
    »Was meinen Sie damit, vorhaben ...«
    »Du denkst dir wohl, du kannst auf meine Kosten noch einen kleinen Reibach machen?«
    »Hören Sie zu, Mann ...«, er schüttelte wieder den Kopf.
    »Vielleicht ein kurzer Abstecher zur Telefonzelle, einen Anruf machen? Oder hast du’s dir so vorgestellt, daß du der Freakshow da draußen die nächste Runde Bier bringst und dabei ganz beiläufig erwähnst, daß da drinnen ein Bulle ein 7 Up schlürft?«
    »Ich bin völlig neutral. Für mich geht’s da um nichts.«
    »Das ist allerdings richtig. Was heißt, daß es Zeit für deinen Abgang ist. Du sagst jetzt der Lady hinter der Theke, daß du für heute Schluß machst. Hast du mich verstanden?«
    »Sie sind der Boß. Ich mach’, was Sie sagen.«
    »Aber sollte ich feststellen, daß du ein kleines Plauderstündchen mit jemandem gehabt hast, der mir nicht in den Kram paßt, dann komme ich wieder. Beihilfe bei einer Straftat und Behinderung von Ermittlungen nennt man das. Und das bedeutet konkret, daß ich dich dann postwendend ins Gefängnis des Iberia Parish verfrachte. Der Typ, der den Laden schmeißt, ist ein drei Zentner schwerer schwarzer Schwuler, der ’ne Menge Humor hat, wenn’s drum geht, in was für ’ne Zelle er einen wie dich steckt.«
    Er rieb sich den Mund. Seine Hand schabte trocken über den Bart.
    »Hören Sie zu, ich hab’ Sie nicht gesehen, ich hab’ nicht mit Ihnen geredet«, sagte er. »Okay? Ich mach’ für heute krank. Stimmt schon, was Sie da über die AB gesagt haben, so was ist endgültig. Wenn dich einer nicht fertigmacht, macht’s ein anderer. Ich bin ein lausiger Barkeeper, der für vier Dollar die Stunde Bier ausschenkt. Ich hab’ ’n Magengeschwür und ’ne kaputte Bandscheibe. Ich will bloß, daß man mich in Ruhe läßt.«
    »Das kannst du haben, Partner. Wir sehen uns noch. Mach heute abend einen weiten Bogen um Telefonapparate, sieh mal gründlich fern, schreib ein paar Briefe an die Familie.«
    »Hey, Mann, mit ein bißchen mehr Würde könnten Sie mich schon behandeln. Ich mach’ ja, was Sie wollen. Ich bin kein Verbrecher, mit mir haben Sie kein Problem. Ich bin nur ein ganz kleines Licht und will nicht unter die Räder kommen.«
    »Da hast du wahrscheinlich nicht mal unrecht, Harvey.«
    Ich schob den Riegel der Tür wieder zurück und folgte ihm mit den Augen, als er sich wieder zur Theke wandte, kurz etwas zu dem Mädchen sagte, dann zu einer Seitentür hinausging und in einem Pickup, der unlackiert zu sein schien, auf der unbefestigten Straße davonbrauste. Im Licht der Spätnachmittagssonne wehte eine Staubwolke vom Parkplatz durch die verrosteten Fliegentüren. Wenn er erst mal von der Bildfläche verschwunden war, würde es nicht lange dauern, bis Harvey zu dem Schluß kam, daß es für seine Gesundheit wesentlich wichtiger war, sich mit den Bikern und Eddy Raintree gutzustellen, als mir und dem Bezirksgefängnis aus dem Weg zu gehen.
    Ich ging

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