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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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nicht und nicht mal diese verfluchten Behörden. Und einen Gewerkschaftsladen machen diese Schweine aus meinem Unternehmen nur über meine Leiche.« Er beendete seine Ansprache, indem er die letzten drei Worte laut ausrief und jedes einzelne mit einem Zeigefingerpieksen unterstrich.
    »Weitere Leichen sollten wir nach Möglichkeit vermeiden« , meinte Beck kühl.
    Huff entspannte sich wieder. Er lachte sogar. »Das würde ich auch vorziehen. Vor allem, wenn es um meine eigene geht.«
    »Setz dich, bevor deine Adern platzen.« Sowie Huff wieder in seinem Sessel saß und sein Gesicht nicht mehr ganz so rot war, sagte Beck: »Huff, bitte keine Gewalttätigkeiten mehr, bis ich wenigstens versuchen konnte, diesen Schlamassel auf friedliche Weise zu bereinigen. Die Pauliks könnten vielleicht von einer Klage absehen, wenn wir ihnen eine ansehnliche Entschädigung anbieten.«
    »Wie ansehnlich?«
    »Ansehnlich genug, um sie zu beschwichtigen, aber nicht so ansehnlich, dass du in Zukunft billigen Fusel trinken müsstest. Und ich rate dir dringend, das Förderband abzustellen, an dem Billy verunglückt ist.«
    »Es wurde repariert und läuft seither problemlos.«
    »Repariert, aber nicht von Grund auf überholt, was unbedingt erforderlich wäre«, wandte Beck ein. »Da lauert schon die nächste Katastrophe. Glaubst du wirklich, wir könnten uns jetzt noch einen Unfall leisten?«
    »George hat grünes Licht gegeben. Chris auch. Das ist deren Baustelle, Beck. Beschränk dich lieber darauf, uns eine Klage vom Leib zu halten.«
    Beck gab klein bei, wenn auch ungern. »Ich sollte gehen, bevor Selma hochkommt und mich rausschmeißt, weil ich dich vom Schlafen abhalte.«
    »Fährst du jetzt nach Hause?«
    »Ehrlich gesagt werde ich die Nacht auf dem Sofa in meinem Büro verbringen. Einer von uns sollte im Werk sein, falls es wirklich Ärger gibt.«
    »Wo ist Chris?«
    »Das braucht er mir nicht mehr anzuvertrauen. Ich bin nicht mehr sein Anwalt.«
    »Du hast Red davon abgehalten, ihn übers Wochenende einzusperren.«
    »Das war meine letzte offizielle Handlung für ihn.«
    »Das habe ich gehört. Ich kann nicht sagen, dass ich glücklich über seinen neuen Anwalt bin.«
    »Es ist besser so, solange es im Werk drunter und drüber geht, Huff. Ich habe ohnehin alle Hände voll zu tun.«
    »Taugt der Kerl was, den Chris angeheuert hat?«
    »Ich habe heute ein paar Anrufe gemacht und mich über ihn erkundigt. Wie man hört, ist er geldgeil, ehrgeizig, egomanisch und widerwärtig. Kurz gesagt genau so, wie man sich einen Strafverteidiger wünscht.«
    Huff lächelte trocken. »Hoffen wir, dass Chris ihn nicht braucht. Dieser Detective, dieser Scott, stochert doch mit der Stange im Nebel rum. Bibelgeschichten.« Er schnaubte. »Und noch dazu vorgetragen von Slap Watkins.«
    »Er hat ihr Angst gemacht.« Beck hatte gar nicht gemerkt, dass er das laut ausgesprochen hatte, bis ihm Huffs merkwürdiger Blick auffiel. »Sayre.«
    »Ach, richtig. Watkins ist in ihr Motelzimmer eingebrochen. Geschieht ihr recht, warum muss sie auch in diesem Rattenloch wohnen.«
    »Das Erlebnis hat sie tiefer verstört, als sie uns weismachen will. Ich glaube nicht, dass sie uns alles verraten hat, was er ihr angedroht oder angetan hat.«
    Aber Huffs Gedanken hatten längst eine andere Richtung genommen und sich weit von der Sorge um Sayres Sicherheit entfernt. »Nachdem sie keine Kinder kriegen kann, bist du vom Haken, Beck, mein Junge«, sagte er mit einem kurzen Lachen. »Jetzt steht Chris wieder unter Druck, mir einen Enkel zu schenken. Er ist meine einzige und letzte Chance auf die Unsterblichkeit.«
     
    »Klopf-klopf.«
    Beck öffnete mühsam ein Auge und erblickte Chris, der grinsend auf ihn herabsah. Obwohl alle Muskeln dagegen protestierten, setzte er sich auf. »Wie spät ist es?«
    »Kurz vor sieben. Warst du die ganze Nacht hier?«
    Beck schwang die Füße vom Sofa und erhob sich unter Schmerzen. »Fast.«
    »Du siehst aus wie ausgekotzt«, bemerkte Chris. »Rückenprobleme?«
    »Ich habe auf einem ein Meter langen Sofa übernachtet. Mein Rücken fühlt sich an, als wäre eine Büffelherde darübergaloppiert. Wohingegen du …« Er bedachte Chris mit einem Seitenblick. »Frisch wie der junge Tag.«
    »Huff hat mich so früh wie möglich herbestellt. Ich habe ihn daran erinnert, dass heute Samstag ist und ich wenig davon halte, am Wochenende zu arbeiten, aber er ließ nicht mit sich reden. Er wollte, dass wir beide zum Schichtwechsel hier sind. Also bin

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