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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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schlecht investiert. Monate vergingen, aber zu seiner völligen Verblüffung wurde Mary Beth nicht schwanger. Schon kurz nach der Hochzeit stritt das junge Paar öfter, als dass es sich liebte.
    »Das Wasser ist schon unter der Brücke durch, Sohn«, sagte er. »Bereuen führt zu nichts. Wir sollten uns lieber darauf konzentrieren, dass du so bald wie möglich geschieden wirst. Falls sie wirklich ihren Poolreiniger bumst, könnten die Scheidung wegen Ehebruchs geschehen.«
    »Sie würde im Gegenzug nur meine Geliebten auflisten, unter denen ein paar ihrer Freundinnen waren. Wir müssen uns was anderes ausdenken.«
    Huff tätschelte seinem Sohn noch einmal das Knie und erhob sich. »Hört sich so an, als wäre es eine gute Sache, diesen Anwalt in New Orleans auf unserer Seite zu haben, und selbst wenn wir uns nicht darauf verlassen können, dass er den Job für uns erledigt, haben wir immer noch Beck. Lass uns ins Bett gehen.«
    »Ein langer Tag«, bemerkte Chris, als sie das stille Haus betraten. »Es kommt mir so vor, als wären Jahre vergangen, seit wir zu der Beerdigung abgefahren sind.«
    »Hm.« Huff strich gedankenversunken über das Höllenfeuer, das immer noch in seiner Brust brannte.
    »Was meinst du zu Sayre? Wir hatten keine Gelegenheit, mit ihr zu sprechen.«
    »Schwierig wie eh und je.«
    »Schwierig?«, schnaubte Chris, während sie die Treppe hochstiegen. »Das ist, als würdest du Osama bin Laden als Lausbuben bezeichnen.«
    »Sie hat mir erzählt, sie wolle noch heute zurückfahren, aber das hat sie nicht getan. Der Manager aus der Lodge hat mich angerufen. Sie hat sich ein Zimmer genommen.«
    »Warum?«
    »Vielleicht war sie genauso müde, wie wir es sind, oder sie wollte nicht in der Dunkelheit nach New Orleans zurückfahren.«
    Chris warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Wenn Sie wirklich weggewollt hätte, wäre sie notfalls auf allen vieren aus der Stadt gekrochen. Sie hält genauso wenig von uns und Destiny wie Mary Beth. Möglicherweise noch weniger.«
    »Verfluchte Weiber. Wer kennt schon deren Motive?«, grummelte Huff. »Wenigstens war Beck heute Abend mit ihr zusammen.«
    »Immer noch in deinem Auftrag?«
    »Eigentlich nicht. Er hat sie vor Slap Watkins gerettet.«
    Chris blieb auf dem Treppenabsatz stehen. »Wie bitte?«
    Huff drehte sich um und schüttelte grinsend den Kopf. »Du hast ganz richtig verstanden. Beck wollte sich im Diner einen Burger holen und sah Sayre darin sitzen, was an sich schon überraschend genug war. Aber vor ihr stand Slap mit seinen Schlappohren und Rattenzähnen und versuchte, sie anzubaggern.«
    Huff berichtete Chris, was ihm Beck erzählt hatte. Als er fertig war, schüttelte Chris in einer Mischung aus Schadenfreude und blanker Fassungslosigkeit den Kopf. »Was in aller Welt hat Slap Watkins mit Sayre zu reden?«
    »Das Letzte, was er gesagt hat, war wenig schmeichelhaft für unsere Familie.« Er wurde ernst. »Ich bin nur froh, dass Beck zufällig vorbeikam. Wer weiß, was diesem asozialen Scheißkerl noch eingefallen wäre. Sobald Sayre sich von Beck verabschiedet hatte, hat Beck mich angerufen. Da fuhr er ihr gerade ins Motel hinterher. Er hat auf sie aufgepasst, bis sie in ihrem Zimmer war. Sie wusste, dass er ihr folgte, und konnte sich ausrechnen, dass er die ganze Zeit über mit mir telefonierte. Er sagte, wenn Blicke töten könnten, wäre er jetzt hinüber.«
    »Jede Wette.«
    »Sie hat Beck erzählt, sie würde über Nacht hierbleiben, um morgen früh in aller Frische abzureisen, aber ich glaube nicht, dass das der wahre Grund ist. Ich glaube, sie bedauert, dass sie nicht da war, als ihre Familie sie brauchte.«
    »Für so selbstlos halte ich sie nicht«, meinte Chris. »Ich glaube, dass wir sie einen feuchten Dreck interessieren.«
    »Sei dir da nicht so sicher. Beck sagte, sie wollte alles über diese Iverson-Geschichte erfahren.«
    »Wie nett, dass sie sich endlich dazu herablässt, danach zu fragen.«
    Chris’ Sarkasmus ließ ihn lächeln. »Ich glaube, deine Schwester hat ein schlechtes Gewissen, weil sie nicht hier war, als du sie gebraucht hast, und weil sie wohl auch für Danny nicht da war.«
    »Was hätte die liebe Sayre für ihn tun können, was wir nicht getan haben?«
    Inzwischen standen sie im halbdunklen Flur, wo Huff auf die geschlossene Tür zu Dannys Zimmer blickte. »Wahrscheinlich gar nichts. Scheiße, ich bin aus dem verflixten Burschen nie schlau geworden. Ich glaube, der frühe Verlust seiner Mama hat irgendwas in ihm

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