Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weit wie das Meer

Weit wie das Meer

Titel: Weit wie das Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
Vom Netzwerk:
ein bißchen Sightseeing machen?«
    »Eigentlich habe ich noch nichts geplant. Es ist Mittag, und ich würde gern irgendwo eine Kleinigkeit essen.« Sie sah ihn erwartungsvoll an. »Können Sie mir etwas empfehlen?«
    Er dachte nach. »Das ›Hank’s‹ zum Beispiel. Das Essen ist gut, die Aussicht phantastisch.«
    »Wo genau ist das?«
    Er deutete über die Schulter. »Am Wrightsville Beach. Sie gehen über die Brücke zur Insel und biegen rechts ab. Wenn Sie den Schildern zum Hafen folgen, können Sie es gar nicht verfehlen.«
    »Und was gibt es dort?«
    »Hauptsächlich Fisch und Meeresfrüchte. Sie haben die besten Austern und Garnelen weit und breit, aber wenn Sie etwas anderes wollen, bekommen Sie auch Steaks oder Burgers.«
    Sie wartete, ob er noch etwas hinzufügen wollte, aber als er schwieg, wandte sie den Blick ab und sah aus dem Fenster. Reglos stand sie so da, und zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Minuten fühlte sich Garrett in ihrer Gegenwart verwirrt. Was war es, das dieses Gefühl in ihm auslöste? Schließlich riß er sich zusammen und fand die Sprache wieder.
    »Wenn Sie möchten, zeige ich Ihnen das Lokal. Ich kriege selbst allmählich Hunger und würde Sie gern begleiten, wenn Sie Lust auf Gesellschaft haben.«
    »Das habe ich, Garrett«, lächelte sie.
    Er wirkte erleichtert. »Mein Wagen steht im Hinterhof. Soll ich fahren?«
    »Sie kennen den Weg besser als ich«, erwiderte sie, und Garrett führte sie durch den Laden zur Tür. Theresa ging etwas hinter ihm, damit er ihren Gesichtsausdruck nicht sah, denn sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
     
    Das ›Hank’s‹ war so alt wie der Hafen selbst und bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt. Ähnlich wie viele Hafenrestaurants in Cape Cod hatte es trotz seiner schlichten Einrichtung - Holzplanken, gescheuert und abgeschabt von Tausenden sandiger Schuhsohlen, robuste Holztische mit Schnitzereien Hunderter früherer Gäste, riesige Fenster mit Blick auf den Atlantik, Fotos von Fischtrophäen an den Wänden - unglaublich viel Atmosphäre. Aus einer Schwingtür, die zur Küche führte, sah Theresa riesige Fischplatten auftauchen, getragen von Kellnern und Kellnerinnen in Shorts und blauen T-Shirts, auf denen der Name des Restaurants prangte. Es war ein Lokal, in dem man mit eleganter Kleidung aufgefallen wäre, und die meisten Gäste sahen so aus, als hätten sie den größten Teil des Morgens am Strand verbracht.
    »Glauben Sie mir«, sagte er, als sie auf einen freien Tisch zusteuerten, »das Essen ist hervorragend, auch wenn das Drumherum nicht danach aussieht.«
    Als sie Platz genommen hatten, schob Garrett die beiden Bierflaschen beiseite, die noch nicht abgeräumt worden waren. Die Menükarte klemmte in einem Gewürzständer mit Salz- und Pfefferstreuern und Spritzflaschen für Ketchup, Tabasco-, Tartar- und Cocktailsauce und einer weiteren Sauce mit dem simplen Namen ›Hank’s‹. Die Karte selbst steckte in einer billigen Plastikhülle und sah so aus, als wäre sie seit Jahren nicht erneuert worden. Theresa blickte sich um und stellte fest, daß fast alle Tische besetzt waren.
    »Ganz schön voll«, sagte sie und machte es sich bequem.
    »Ist es immer. Bevor Wrightsville Beach von den Touristen entdeckt wurde, war dieses Lokal bereits eine Art Legende. Freitag oder Samstag abends bekommen Sie hier keinen Platz, es sei denn, Sie sind bereit, Stunden zu warten.«
    »Woran liegt das?«
    »Am Essen und den Preisen. Hank bekommt jeden Morgen eine riesige Lieferung mit frischem Fisch und Garnelen, und man geht hier selten raus, ohne viel mehr als zehn Dollar auszugeben, einschließlich Trinkgeld. Und ein, zwei Bier.«
    »Wie kommt der Wirt auf seine Kosten?«
    »Ich denke, die Menge macht’s. Wie gesagt, es ist hier immer voll, und das Lokal ist nicht klein.«
    »Dann haben wir ja Glück gehabt, daß wir noch einen Tisch ergattert haben.«
    »Ja, das haben wir. Aber wir sind etwas eher dran als die Einheimischen, und die Strandleute bleiben nie lange. Sie kommen nur für einen schnellen Imbiß und sind schon wieder in der Sonne.«
    Theresa ließ den Blick noch mal durchs Restaurant schweifen, bevor sie sich der Menükarte widmete. »Was empfehlen Sie?«
    »Mögen Sie Fisch?«
    »Liebend gern.«
    »Dann nehmen Sie Thunfisch oder Delphin. Sie sind beide köstlich.«
    »Delphin?«
    Er lachte leise. »Nicht Flipper. Es ist ein Speisefisch, den wir hier einfach Delphin nennen.«’
    »Ich glaube, ich nehme lieber

Weitere Kostenlose Bücher