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Weit wie das Meer

Weit wie das Meer

Titel: Weit wie das Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Vater die Leviten gelesen.«
    »Und was hat er gesagt?«
    »Er sagte, wenn du mich glücklich machst, dürfte ich dich nicht gehen lassen.«
    »Und wie willst du das anstellen?«
    »Ich muß dich wohl einfach mit meinem ganzen Charme überwältigen.«
    »Das hast du schon getan.«
    Er blickte aufs Meer. »Ich glaube, es wird Zeit, daß ich es dir sage: Ich liebe dich.«
    Ich liebe dich.
    Über ihnen am schwarzblauen Himmel funkelten die Sterne. Ferne Wolken am Horizont leuchteten im Licht des Mondes.
    Ich liebe dich.
    Keine widersprüchlichen Gefühle diesmal, keine Zweifel.
    »Ist das wahr?« flüsterte sie schließlich.
    »Ja«, gab er zurück und schaute sie an. Und sie entdeckte etwas in seinen Augen, das sie nie zuvor gesehen hatte.
    »Oh, Garrett«, stammelte sie unsicher, aber Garrett unterbrach sie mit einem Kopfschütteln.
    »Theresa, ich erwarte nicht, daß du dasselbe für mich empfindest. Ich wollte dir nur sagen, was ich fühle.« Er hielt einen Augenblick inne und mußte an den Traum der letzten Nacht denken. »In den beiden vergangenen Wochen ist so viel geschehen…« Er verstummte.
    Theresa wollte etwas erwidern, aber Garrett schüttelte erneut den Kopf.
    »Ob ich alles begreife, weiß ich nicht, aber was ich für dich empfinde, das weiß ich.«
    Sein Zeigefinger strich zärtlich über ihre Wange und ihre Lippen.
    »Ich liebe dich, Theresa.«
    »Ich liebe dich auch«, erwiderte sie leise.
    Eng umschlungen gingen sie ins Haus und liebten sich, bis der Morgen graute. Diesmal aber schlief Garrett tief und fest, nachdem Theresa zu Kevin ins Bett gekrochen war, während Theresa wach blieb und über das Wunder nachdachte, das sie zusammengebracht hatte.
     
    Der nächste Morgen verlief traumhaft. Wann immer sich die Gelegenheit bot und Kevin nicht hinsah, hielten Garrett und Theresa Händchen oder tauschten verstohlen Küsse.
    Als ihre letzten Tauchübungen absolviert waren, überreichte Garrett ihnen noch auf dem Boot einen provisorischen Tauchschein. »Damit könnt ihr tauchen, wo immer ihr wollt«, sagte er zu Kevin, der das Zertifikat entgegennahm, als wäre es eine Trophäe. »Den endgültigen Schein schicke ich in ein paar Wochen. Aber denkt dran: Nie allein tauchen!«
    Garrett fuhr sie zum Hotel - wo sie packten und die Rechnung beglichen - und nahm sie dann mit zu sich nach Hause. Kevin wollte die letzten Stunden am Strand verbringen, und so begleiteten sie ihn, schauten ihm beim Schwimmen zu und spielten Frisbee.
    Nachdem sie auf der hinteren Veranda zu Abend gegessen hatten, diesmal Hot Dogs vom Grill, fuhr Garrett sie zum Flughafen. Er wartete, bis das Flugzeug gestartet war, schaute dann auf die Uhr und überlegte, wie lange er noch warten mußte, bis er sie in Boston anrufen konnte.
    Theresa und Kevin blätterten im Bordmagazin, als Kevin plötzlich fragte:
    »Hast du Garrett gern, Mom?«
    »Ja. Und wie steht’s mit dir?«
    »Ich finde ihn cool. Für einen Erwachsenen, meine ich.«
    »Ihr beide scheint euch prächtig zu verstehen. Bist du froh, daß wir hergekommen sind?«
    Er nickte und blätterte weiter. »Darf ich dich was fragen, Mom?«
    »Alles, was du willst.«
    »Wirst du Garrett heiraten?«
    »Ich weiß nicht. Warum?«
    »Würdest du’s gerne?«
    Sie zögerte mit der Antwort. »Ich bin mir nicht sicher. Jetzt jedenfalls noch nicht. Wir müssen uns erst besser kennenlernen.«
    »Aber später vielleicht?«
    »Kann sein.«
    Kevin schien erleichtert. »Da bin ich aber froh. Du kamst mir richtig glücklich vor.«
    »Und das hast du gemerkt?«
    »Mom, ich bin zwölf, und ich weiß mehr, als du glaubst.«
    Theresa ergriff seine Hand.
    »Und was hättest du gesagt, wenn ich ihn auf der Stelle heiraten wollte?«
    Kevin schwieg eine Weile. »Ich hätte mich wahrscheinlich gefragt, wo wir wohnen würden.«
    Das war eine Frage, auf die Theresa selbst keine Antwort wußte.

11. Kapitel
     
    Vier Tage nach Theresas Abreise hatte Garrett erneut einen Traum, doch diesmal träumte er von Catherine. Er spazierte mit ihr Hand in Hand über eine Wiese, die an eine steile Klippe grenzte. Ganz unvermittelt riß sich Catherine los und lief davon.
    »Fang mich, wenn du kannst«, rief sie übermütig.
    Er nahm lachend die Verfolgung auf, fasziniert von ihren geschmeidigen Bewegungen, ihrem blonden Haar, das im Wind flatterte und das Sonnenlicht widerspiegelte.
    Der Abstand zwischen ihnen war schon geringer geworden, als ihm plötzlich bewußt wurde, daß sie geradewegs auf die Klippe zusteuerte. In ihrer

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