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Weit wie das Meer

Weit wie das Meer

Titel: Weit wie das Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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wenn er keinen Schlaf finden konnte, dachte er an seine Woche mit Theresa zurück, dachte an ihre Zärtlichkeiten und verspürte den starken Wunsch, sie wieder in den Armen zu halten.
    Wenn er dann in sein Schlafzimmer kam, sah er Catherines Foto auf seinem Nachttisch. Und im selben Augenblick war der Traum wieder da, deutlicher denn je.
    Der Traum hatte ihn völlig verstört. Früher hätte er Catherine einen Brief geschrieben, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Er wäre mit der Fortuna aufs Meer hinausgefahren - dieselbe Route, die er nach der Restaurierung des Schiffes genommen hatte - und hätte den Brief in einer versiegelten Flasche ins Meer geworfen.
    Sonderbarerweise war er dazu jetzt nicht in der Lage. Als er sich hinsetzte, um zu schreiben, fiel ihm einfach nichts ein. Frustriert gab er sich statt dessen seinen Erinnerungen hin.
     
    »Wie wär’s mal mit was anderem?« Garrett deutete auf Catherines Teller mit einem riesigen Berg Spinatsalat vom Büfett.
    Catherine zuckte die Achseln. »Was hast du gegen Salat?«
    »Nichts. Ich stelle nur fest, daß du ihn diese Woche zum dritten Mal ißt.«
    »Ich weiß, aber ich habe einfach einen Heißhunger darauf.«
    »Wenn das so weitergeht, verwandelst du dich noch in ein Kaninchen.«
    Sie lachte und sah auf seinen Teller. »Und wenn du ständig nur Meeresfrüchte ißt, verwandelst du dich in einen Hai.«
    »Ich bin ein Hai«, sagte er und hob die Augenbrauen.
    »Mag sein, daß du ein Hai bist, aber wenn du mich weiter so hänselst, wirst du’s mir nie beweisen können.«
    »Und wenn ich’s dir dieses Wochenende beweisen würde?« fragte er lächelnd.
    »Du arbeitest doch am Wochenende.«
    »Irrtum. Ob du’s glaubst oder nicht, ich habe meinen Terminplan geändert, so daß wir endlich etwas Zeit für uns haben. Ich kann mich schon gar nicht mehr erinnern, wann wir das letzte Mal ein ganzes Wochenende zusammen verbracht haben.«
    »Was hast du geplant?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht einen Segeltörn, vielleicht etwas anderes. Was immer du willst.«
    Sie lachte. »Naja, ich hatte große Pläne - meine Shopping-Reise nach Paris, eine kleine Safari… doch ich glaube, ich kann umdisponieren.«
    »Dann klappt es also mit uns beiden.«
     
    Allmählich begann der Traum zu verblassen, und mit jedem Anruf glaubte er, Theresa wieder ein Stück näher zu sein. Er sprach auch mehrmals mit Kevin, und dessen spürbare Zuneigung tat ihm gut. Da die Zeit gerade besonders langsam zu vergehen schien, stürzte er sich um so mehr in die Arbeit.
    Wenige Tage vor seiner geplanten Reise nach Boston, als Garrett gerade beim Kochen war, klingelte das Telefon.
    »Hallo, störe ich?« fragte Theresa.
    »Du störst nie.«
    »Ich wollte nur wissen, wann dein Flugzeug in Boston landet. Das letzte Mal wußtest du es noch nicht.«
    »Moment«, sagte er und kramte in der Küchenschublade nach seinem Ticket. »Hier hab ich’s. Ich lande kurz nach eins in Boston.«
    »Das trifft sich gut. Ich muß Kevin frühmorgens wegbringen und habe dann noch genug Zeit, um die Wohnung auf Hochglanz zu bringen.«
    »Etwa für mich?«
    »Für wen sonst? Ich werde sogar Staub wischen.«
    »Ich fühle mich geehrt.«
    »Das solltest du auch. Nur dir und meinen Eltern wird diese Ehre zuteil.«
    »Soll ich ein Paar weiße Glacehandschuhe mitbringen, um zu prüfen, ob du gute Arbeit geleistet hast?«
    »Wenn du das tust, wirst du den Abend nicht erleben.«
    Er lachte und sagte zärtlich: »Ich freue mich wahnsinnig auf unser Wiedersehen. Diese letzten drei Wochen waren sehr viel schwerer für mich als unsere erste Trennung.«
    »Ich weiß. Ich habe es an deiner Stimme gemerkt. Du warst eine Zeitlang richtig deprimiert, und ich fing schon an, mir Sorgen zu machen.«
    Er fragte sich, ob sie die Ursache seiner Niedergeschlagenheit geahnt hatte.
    »Ich war auch deprimiert, aber das ist vorbei. Ich habe schon meinen Koffer gepackt.«
    »Bring nur nichts Unnötiges mit.«
    »Zum Beispiel?«
    »Na, deinen Pyjama.«
    Er lachte. »Ich besitze überhaupt keinen.«
    »Dann ist es ja gut - denn hättest du einen, würdest du ihn nicht brauchen.«
     
    Drei Tage später traf Garrett in Boston ein.
    Theresa holte ihn vom Flughafen ab und bot ihm zunächst eine kleine Stadtführung. Sie aßen in der Nähe der Faneuil Hall zu Mittag, sahen den Schiffen auf dem Charles River nach und spazierten Hand in Hand über den Campus der Harvard-Universität. Und wie immer genossen sie es, zusammen zu sein.
    Mehr als einmal fragte sich

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