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Weites Land der Sehnsucht: Australien-Roman (German Edition)

Weites Land der Sehnsucht: Australien-Roman (German Edition)

Titel: Weites Land der Sehnsucht: Australien-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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blickte, die zwischen den kleinen Hügeln zu sehen waren.
    » Das liegt nur an der besonderen Lage dieses Hügels. Wenn wir ein paar Meter weiter nach links oder rechts stünden, könntest du gar nichts sehen.« Es wirkte beinahe so, als würde Jim mit sich selber reden. Anscheinend war er an Gesellschaft nicht gewöhnt.
    Sarah zählte leise die Lochs. Der letzte See, der sich wie ein Fragezeichen krümmte, lag viele Kilometer weit weg. Als sie ihn sah, musste sie an die Narbe auf Anthonys Wangenknochen denken, die die gleiche Form hatte.
    » Heute Morgen ist kein Dunst. Ich kann bis zum Shannon sehen, das ist Nummer zwölf. Siehst du, wie das Wasser in der Sonne glitzert?« Seine Stimme klang beinahe zärtlich. » Als ich noch ein Kind war, habe ich mit meinem Großvater sogar einmal vierzehn gesehen, allerdings seitdem nie wieder.«
    Sarah setzte sich mit gekreuzten Beinen aufs Heidekraut. Es knisterte leicht.
    » Wie lange ist deine Familie denn schon in Australien, Sarah? Und warum haben sie Schottland verlassen?«
    » Mein Urgroßvater Hamish«, begann sie, » ist in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts mit seinem einzigen Bruder ausgewandert. Bald darauf ist Charlie bei einem Minenunglück ums Leben gekommen. Hamish hat sich die Schuld für den Tod des Jungen gegeben und sein ganzes Leben lang versucht, seinen Traum zu erfüllen.«
    » Und was war das für ein Traum?«, fragte Jim. Er lehnte sich zurück und stützte sich mit den Händen ab.
    » Viel Land zu besitzen. Und das ist ihm auch gelungen. Er hat Wangallon gegründet, unseren Familienbesitz. Und dort leben wir noch heute.«
    » Das hört sich beeindruckend an.«
    Sarah zupfte an dem Heidekraut, das um sie herum wuchs.
    » Siehst du das nicht so?«
    » Irgendwie sind mit Wangallons Geschichte so viele Tode verbunden.« Sarah lachte verlegen und wischte sich die Erde von den Händen. » Entschuldigung. Das hört sich jetzt ziemlich morbide an.«
    » Wer ist denn gestorben?« Jim beugte sich vor und kreuzte die langen Beine. Sarah zögerte. Heute war so ein schöner Tag, und sie hatte nichts Besseres zu tun, als die Vergangenheit vor ihm auszubreiten. » Vermutlich ist das ganz normal, wenn man auf eine lange Geschichte zurückblickt.«
    » Es klingt ziemlich schrecklich. Lebt deine gesamte Familie auf Wangallon?« Die Aussprache des Wortes schien ihm Schwierigkeiten zu bereiten.
    » Meine Eltern haben nach einer großen Überschwemmung vor ein paar Jahren an meinen Großvater verkauft.«
    » Und du?«, fragte Jim. » Du lebst anscheinend dort.«
    Sarah schüttelte den Kopf und stand auf. Langsam stiegen sie wieder ins Tal ab.
    » Und warum lebst du nicht da, wenn du es doch so liebst?«
    Sie ignorierte seine Frage. » Du erinnerst mich an Cameron«, sagte sie.
    » Cameron?«
    » Mein Bruder. Er ist vor Jahren bei einem Reitunfall ums Leben gekommen«, erwiderte sie leise. » Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an ihn denke.«
    » Und ich erinnere dich an ihn?«
    Er blieb stehen, und Sarah blickte in seine tief dunkelblauen Augen. » Das liegt an deinen Augen– sie sind so dunkelblau.«
    » Das ist hier in der Gegend nicht unüblich. Über die Jahrhunderte hat es sicher ein bisschen Inzucht gegeben, und so wirst auch du an deine dunkelblauen Augen gekommen sein.«
    » Ja, sicher.« Sie lachte und wandte sich ab.
    Jim steckte die Hände in die Taschen. » Na, wie wäre es jetzt mit einem Kaffee oder so?«
    » Ja, wunderbar.« Leichtfüßig lief sie voraus, überrascht von dem mürrischen Gesichtsausdruck des Mannes, den sie kaum kannte.
    Das Telegramm von Anthony kam am späten Nachmittag und wurde ihnen vom Schankwirt zugestellt. Er schrieb, dass ihr Großvater zu seiner jährlichen Untersuchung in Sydney sei.
    Habe von deinem Unfall und der Trennung gehört. Hoffe, alles ist okay.
    Sarah las die letzte Zeile und faltete den Bogen sorgfältig zusammen. Aus irgendeinem Grund machte es sie verlegen, dass Anthony von ihrer aufgelösten Verlobung wusste.
    » Gibt es ein Problem?«, rief Mrs Jamieson von der Küchentür her. » Sie brauchen mir nichts von dem anderen jungen Mann zu erzählen, Mädchen. Aber als Sie das Fax gelesen haben, ist ein Strahlen über Ihr Gesicht gegangen. So ein Gesicht macht Jim auch immer, wenn er Sie sieht.«
    Sarah steckte das zusammengefaltete Blatt Papier in die Gesäßtasche ihrer Jeans. Sie schüttelte den Kopf. » Ach, Anthony ist nur ein Freund von zu Hause, Mrs Jamieson.«
    » Und Jim?«
    Am liebsten hätte Sarah der

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