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Weites Land der Sehnsucht: Australien-Roman (German Edition)

Weites Land der Sehnsucht: Australien-Roman (German Edition)

Titel: Weites Land der Sehnsucht: Australien-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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daran, wie sie nach Camerons Tod am Fluss gewesen waren. » Es war nach Camerons Beerdigung. Ich wusste, dass etwas zwischen uns war, obwohl er nie mit mir ausgegangen ist. Und dann, als ich ihm sagte, ich würde Wangallon verlassen, bat er mich plötzlich zu bleiben. Und viel später, bei den Rennen, da habe ich ihn noch einmal abgewiesen.«
    » Sie glauben also, dass sich seine Gefühle Ihnen gegenüber wegen dieses einen Vorfalls geändert haben?«
    » Deswegen und wegen des Drucks von meinem Großvater und Wangallon.« Sarah rieb sich müde über das Gesicht. » Ich glaube, Anthony hat so getan, als ob ich ihm was bedeuten würde, weil er von Großvaters Plänen wusste und glaubte, es würde alles viel einfacher machen.«
    » Sie wissen schon, was Sie da sagen, oder? Sie sagen, er bedeutet Ihnen etwas, aber Sie haben Angst, dass Ihre Gefühle nicht erwidert werden.«
    » Nein, das stimmt nicht.«
    Mrs Jamieson hätte beinahe laut gelacht. Es klang so, als ob dieser Anthony hohe moralische Standards hätte, und als ober etwas für Sarah empfinden würde, wenn ihre Intuition korrekt war. » Dann will er also die Farm verlassen, weil er es nicht aushalten kann, auch nur einen Moment länger in Ihrer Nähe zu sein, da er Sie ja so verabscheut.« Trotz der großen Entfernung konnte Mrs Jamieson förmlich hören, wie Sarahs Gedanken sich überschlugen. » Glauben Sie nicht, Sie kennen Anthony mittlerweile lange genug, um zu wissen, wie er denkt? Ich glaube, die einzige Person, die nicht weiß, was sie will, sind Sie. Und jetzt muss ich auflegen, ich erwarte Gäste. Aber tun Sie mir einen Gefallen und denken Sie über eines nach. Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie Anthony nie wieder sehen würden? Denken Sie darüber mal nach und passen Sie gut auf sich auf, Kind.«
    Sie legte auf, fuhr sich durch die Haare und zog sich eine frische Schürze an. In Kürze kam ein junges amerikanisches Paar, und sie musste das Abendessen vorbereiten. Allerdings ging ihr diese junge Frau auf der anderen Seite der Welt nicht aus dem Sinn. Es war an der Zeit, dass die Männer der Gordons auch einmal die Verantwortung für ihre Handlungen übernahmen, entschied sie. Erneut griff sie zum Telefon. Sie hatte schon einmal angerufen, und nichts und niemand würde sie davon abhalten, es wieder zu tun. » Ich brauche eine Telefonnummer in Australien. Es ist ein Krankenhaus.«
    Sarah arbeitete schweigend an einer Seite eines Wolltischs. Sie säuberte die Ränder von jedem Fell, das auf dem Tisch ausgebreitet lag. Es wurde in die Luft geworfen, damit sich Staub und Schmutz lösten, dann zupfte sie die weiche Wolle voller Insekten, Mist, Urinflecken und Pflanzenreste aus und warf sie beiseite. Sie würde später gepresst werden. Waren die Ränder gesäubert, wurde das Vlies eingeschlagen und mit der cremeweißen Innenseite nach oben aufgerollt. Anschließend half sie Pete bei der Klassifizierung der Wolle. Jedes Vlies wurde begutachtet und je nach Länge, Farbe und Feinheit in eine Tonne geworfen, die an der Wand des Schuppens standen.
    In der Rauchpause brachte Anthony eine weitere Herde hinein. Er setzte sich zu den übrigen Männern, die ihre Pause genossen. Der Koch, der Eier-Sandwiches und steinharte Kekse gebracht hatte, kam gerade, um abzuräumen.
    » Fertig mit dem Tee?«, brummte er und schwenkte die große Teekanne.
    » Ich nehme noch einen.« Anthony hob seinen zerbeulten Blechbecher und wartete darauf, dass der Koch die fünf Schritte in seine Richtung machte. Eigentlich hätte er aufstehen und sich selbst etwas nehmen sollen, aber Corker, der Koch, führte sich immer so dramatisch auf, dass Anthony ihn ein bisschen ärgern wollte.
    » Zucker?«, fragte Corker höflich, nachdem er das dunkle Gebräu in Anthonys Becher gegossen hatte. Sein schiefes Grinsen wurde durch die zwei fehlenden Vorderzähne nicht schöner. » Danke, ich bin süß genug.«
    » Die Toasts waren verbrannt«, rief einer von den Scherern. » Wenn ihr mich fragt, kann der Mann gar nicht kochen.«
    Corker sammelte die leeren Becher und die Platte für die Sandwiches ein. Mit seinem haarigen Unterarm wischte er die Platte sauber, bevor er sie sich unter den Arm klemmte. » Aber gegessen habt ihr alles, was? Undankbares Gesindel!«
    » Das Essen ist beschissen, Boss!«, rief ein junger Kerl.
    Anthony schmunzelte. » Schmeißt den Toaster weg, dann ist auch der Toast nicht verbrannt.«
    » Hmmmm!« Corker rieb sich seinen dicken Bauch, über dem sein verblichenes blaues

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