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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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seine blauen Augen musterten sie herausfordernd unter schweren Lidern.
    »Oh, Ian, du bist unverbesserlich«, kicherte sie. Ihre Augen funkelten vom Wein und vor Freude über ihren gesellschaftlichen Erfolg. Noch nie hatte Ian sie verführerischer und lebhafter gesehen. Sie gingen auseinander, als George in die Vorhalle kam und sich eine Hand voll Zigarren in die Brusttasche steckte.
    »Ich gehe noch einmal aus. Ihr jungen Leute braucht nicht auf mich zu warten«, verkündete er und küsste Katie auf die Wange. »Du bist eine charmante Gastgeberin, mein Kind. Robert hat großes Glück mit dir gehabt. Ian, pass gut auf sie auf. Wir sehen uns beim Frühstück.« Er tastete seine Taschen nach dem Hausschlüssel ab, verließ das Haus und stieg ins wartende Taxi.
    »Eher beim Mittagessen, wie uns die Erfahrung lehrt. Wo war ich gerade stehen geblieben?«, murmelte Ian und strich ihr über die Wange.
    »Du wolltest dich in meinem Liebreiz sonnen«, erwiderte Katie und glitt anmutig und mit leicht geöffneten Lippen auf ihn zu.
    »Genau.« Unvermittelt küsste Ian Katie fest auf den roten Mund. Ihre Augen öffneten sich zwar weit, aber sie wich nicht zurück. Es dauerte einige Zeit, bis er sie wieder freigab.
    »Danach sehne ich mich schon seit dem Tag, an dem wir uns kennen gelernt haben«, keuchte er und richtete einen lodernden Blick auf Katies gerötetes Gesicht.
    Katie lachte zitternd auf. Sie wusste, dass sie beide zu viel Rotwein getrunken hatten, doch das war ihr gleichgültig. Ians Kuss hatte sie mit einem Gefühl der Macht und mit Hochstimmung erfüllt. Seit dem Tag, an dem sie Robert gesagt hatte, dass sie schwanger war, hatte sie so etwas nicht mehr empfunden. »Mir ist kalt«, meinte sie und rückte näher ans Kaminfeuer.
    Rasch schürte Ian nach und legte noch zwei Scheite hinein. Katie lehnte sich an den Kaminsims, beobachtete die züngelnden Flammen und schlüpfte aus den hochhackigen Schuhen. Dann bohrte sie ihre Zehen in den dicken Schafwollteppich, streckte die Hand aus und streichelte sanft seine Wange. »Wenn du wüsstest, wie wunderschön dieser Kuss war«, flüsterte sie und brach in Tränen aus.
    »Hey, was ist denn los?«, fragte Ian erstaunt. Sofort zog er sie an sich und streichelte ihr das Haar. Von den Gefühlen, die ihre Nähe in ihm auslöste, drehte sich ihm der Kopf.
    »Oh, Ian, ich bin ja so einsam. Robert liebt mich nicht. Er hat mich noch nie geliebt. Ich dachte, das würde sich nach Stewwys Geburt vielleicht ändern, aber weit gefehlt. Er denkt immer nur an Alice, Alice und noch mal Alice. Wir schlafen nicht einmal mehr miteinander. Oh, Ian, ich fühle mich innerlich so … so tot.« Sie vergrub den Kopf an seiner Schulter, und ihr ganzer Körper wurde von Schluchzern geschüttelt.
    »Dieser Mistkerl«, entrüstete sich Ian und drückte Katie fester an sich. »Ich ahne schon seit einiger Zeit, dass es zwischen euch nicht gut läuft. Aber ich hätte nicht gedacht, dass er sich dir gegenüber so mies verhält.« Er hielt sie in den Armen und abwechselnd küsste er sie und streichelte ihr Haar. Sie hob den Kopf und wischte an dem feuchten Fleck auf seinem Sakko herum. Ihre Wimperntusche war verlaufen, sammelte sich unter ihren Augen und rann ihr in kleinen Bächlein die Wangen hinunter.
    »Tut mir Leid, jetzt habe ich dir das Sakko schmutzig gemacht. Aber ich konnte mich einfach nicht mehr beherrschen«, sagte sie aufschluchzend und wischte sich die Wangen ab. »Sicher sehe ich zum Fürchten aus.«
    »Du bist genauso bezaubernd wie immer«, erwiderte Ian sanft und tupfte ihr mit seinem Taschentuch die Wimperntusche von den Wangen. Wieder erschauerte Katie. »Nimm es dir nicht so zu Herzen, Katie. Auch wenn der Dreckskerl mein Bruder ist, ist er es nicht wert. Warum verlässt du ihn nicht?«
    »Das darf ich Stewwy nicht antun«, stieß sie hervor. Ian fasste ihr mit dem Daumen unters Kinn und küsste die Tränen weg, die ihr wieder die Wangen hinunterkullerten. Seine Lippen streiften ihren sinnlichen roten Mund, als er ihr Gesicht mit den Händen umschloss.
    »Lieb mich nur ein bisschen«, flüsterte Katie.
    Sie spürte, wie Ians Körper erbebte, als sich ihre Lippen wieder zu einem leidenschaftlichen Kuss trafen. Nachdem er sich schließlich losgemacht hatte, wandte Katie ihm weiter das Gesicht entgegen. »Halt mich einfach nur fest«, hauchte sie. In der Stille knisterte ein Holzscheit.
    Ian schob sie auf Armeslänge von sich und ließ den Blick über ihre verführerischen, in roten Satin

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