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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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tätschelte den Hund. Enttäuschung malte sich in seinem Gesichtchen. »Ich habe ein bisschen gehustet und Wasser geschluckt, aber dann sind wir zusammen geschwommen.«
    Pete wedelte mit dem Schwanz, schleckte sie beide ab und bespritzte sie mit Wasser. Robert schaffte es einfach nicht seinen Sohn weiter zu tadeln.
    »Du hättest ertrinken können«, sagte er dennoch streng, als Schreckensbilder vor seinem geistigen Auge vorbeizogen.
    »Pete schwimmt sehr gut, Dad.« Robert konnte Stewart nie lange böse sein, und außerdem schien ihm das unfreiwillige Bad nicht geschadet zu haben.
    »Pete ist ein toller Hund, Stewwy, aber ich möchte nicht, dass du alleine schwimmen gehst, bevor du nicht ein paar Jahre älter bist. Es ist zu gefährlich. Versprich mir, es nicht wieder zu tun«, beharrte er, immer von Angst erfüllt. Stewart nickte reumütig. Robert zog den tropfnassen Jungen an sich und umarmte ihn fest. »Und jetzt kümmern wir uns um die Mutterschafe, die wir holen wollten.« Er drehte sich zu Will um. »Könnten Sie schauen, ob im Auto vielleicht ein altes Hemd liegt, um ihn abzutrocknen?«
    »Klar, Boss. Und du hörst auf deinen Dad, junger Mann.« Er war ebenfalls sichtlich erschüttert.
    Nachdem Stewart abgetrocknet war und das alte Hemd trug, das Robert eigentlich als Öllumpen benutzte, ließen Vater und Sohn Will bei den Widdern zurück und machten sich auf der holperigen Straße entlang der Koppeln auf den Weg.
    »Ich habe Hunger«, jammerte Stewart.
    »Nicht halb so viel wie diese Schafe. Die leben jetzt näm
    lich schon seit zwei Monaten von Frischluftsandwiches«, erwiderte Robert und musste über Stewarts zerrauftes Aussehens kichern. Allmählich ließ seine Angst nach. Er beugte sich zu seinem Sohn hinüber und zauste die rasch trocknenden blonden Locken. Die fraglichen Schafe hatten in dieser Saison nicht geworfen und waren deshalb in einer der oberen Weiden zusammengetrieben worden, während die trächtigen Mutterschafe zusätzliches Futter erhielten. Da Robert nur ungern seine eigenen Schafe tötete, verkaufte er sie lieber, obwohl das kaum genug Geld für den Treibstoff einbrachte, um sie zum Viehhof zu bringen. Während der Wagen über die Schlaglöcher holperte, überschlugen sich Roberts Gedanken. Wills Bemerkungen in Sachen Baumwolle, die Aussicht, bei der Ausstellung Preise zu gewinnen, und die nun anstehende Arbeit, all das wirbelte in seinem Kopf durcheinander. Doch am bittersten traf ihn die Erkenntnis, dass er, als er beim Anblick seines Hutes auf dem Wasser von Stewarts Tod ausgegangen war, seine ganze Welt verloren geglaubt hatte. Ohne Stewart hatte auch Wangianna keine Bedeutung mehr für ihn. Bis jetzt war ihm gar nicht klar gewesen, wie viel Hoffnung er in seinen Sohn legte. »Hast du Lust, mir beim Autofahren zu helfen, Stewwy?«
    Der kleine Junge nickte mit leuchtenden Augen, rutschte auf den Schoß seines Vaters und legte seine kleinen Hände stolz neben Roberts große, sonnengebräunte Knöchel auf das Lenkrad.
    »Was hältst du davon, die Köchin um einen großen saftigen Knochen für Pete zu bitten, wenn wir hier fertig sind?«, fragte Robert vergnügt.
    Wieder nickte Stewart heftig und blickte mit einem breiten Grinsen durch die Windschutzscheibe, an der tote Fliegen klebten. Dad hatte ihm verziehen.
    »Wie konntest du das tun? Wie konntest du ihn einfach zum Kanal laufen lassen?«, kreischte Katie. Stewart, der immer noch das nach Öl stinkende Hemd seines Vaters trug, sah mit vor Angst geweiteten Augen zwischen seiner Mutter und seinem Vater hin und her. Er hatte doch nur gesagt, dass Pete ihm beim Schwimmen geholfen hatte. Aber als Robert kurz darauf in die Küche gekommen war, hatte Katie ihn gezwungen, die ganze Geschichte zu erzählen.
    Roberts Miene verfinsterte sich.
    »Nicht vor dem Jungen«, erwiderte er leise.
    »Du hast kein Recht, mir den Mund zu verbieten, du miserabler Ehemann und unfähiger Vater. Wo steckt denn die dumme Gans, die angeblich sein Kindermädchen ist?«, brüllte Katie weiter und drückte Stewart an sich.
    »Sie hat heute ihren freien Tag«, entgegnete Robert mit eisiger Ruhe.
    Katie starrte Robert wütend an. »Fühlt sich denn hier niemand für ihn verantwortlich«, schrie sie mit schriller Stimme. »Dann werde ich ihn morgen wohl mitnehmen müssen.«
    Elizabeth, die den Tumult gehört hatte, kam in die Küche geeilt. Sofort sank Katie auf einen Stuhl und schluchzte in Stewarts Locken, während Robert seiner Mutter rasch schilderte, was

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