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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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Teddy, der wusste, dass eine klare Antwort von ihm erwartet wurde, wand sich verlegen. So sehr er Alice liebte, hatte er nicht die geringste Lust, nach Australien zu reisen.
    »Das passt ja großartig«, sagte er und fügte dann, ein wenig versöhnlicher, hinzu: »Pass auf, wir reden morgen darüber, wenn wir uns diesem Durcheinander stellen müssen. Jetzt bringe ich dich ins Bett.«
    Bei ihm werde ich nie wissen, was mich erwartet, dachte Alice, während Teddy sie in die Arme nahm und sie nach oben trug. Als sie ins Bett fielen, prasselte der Regen noch immer vom Himel. Zum Glück hatte Vicky alles verschlafen.
    Am nächsten Tag schnitt Alice erneut das Thema an, einen Urlaub in Australien zu verbringen. Als sie Vicky in ihrem Zimmer herumgehen hörte, war sie viel früher aufgestanden, als sie eigentlich gewollt hatte. Sie schlüpfte in eine alte Jeans und einen Pulli mit Polokragen, die ruhig schmutzig werden durften, kleidete Vicky an und ging nach unten, um das Chaos zu beseitigen. Vicky, die einen langen türkisfarbenen Pullover, auf dessen Vorderseite eine leuchtende gelbrote Rosette aufgenäht war – ein Geschenk von Tante Bea –, eine rote Wollstrumpfhose und rosa Gummistiefel trug, tat sich an einer großen Schale Frühstücksflocken gütlich, während Alice ein Stück Toast mit Orangenmarmelade verspeiste und für Teddy Eier mit Speck briet. Im Haus roch es nach feuchtem Holz, Schlamm, nassen Teppichen, Zigarren und frischem Toast. Eier und Speck schmurgelten appetitlich in einer Pfanne auf dem Herd.
    »Warum fliegen wir dieses Jahr zu Weihnachten nicht nach Australien, Schatz?«, fragte Alice, als Teddy sein Frühstück verzehrte. »Bestimmt hätte deine Mutter Verständnis dafür. Und wir hätten so genug Zeit, um alles zu planen, wenn du aus der Türkei zurückkommst.«
    »Auf gar keinen Fall«, widersprach Teddy. »So bald würde ich keinen Urlaub mehr kriegen.«
    »Es wären doch Semesterferien, Liebling, und du könntest ja früher nach Hause fliegen«, schlug Alice vor, wischte Vicky Gesicht und Hände ab und band ihr die große rosafarbene Haarschleife noch einmal fest.
    »Darf ich jetzt draußen spielen?«, fragte Vicky.
    »Ja, Kleines, so lange du versprichst, das da anzubehalten«, antwortete Alice, stülpte ihr eine bunte Mütze auf den Kopf und zog ihr ein Paar winzige Handschuhe an. Vicky marschierte hinaus und hüpfte fröhlich jauchzend durch die Pfützen. Der Garten war immer noch klatschnass, aber die Wege trockneten allmählich. Eine bleiche Sonne versuchte, sich durch die Wolken zu kämpfen. Teddy verzog angewidert das Gesicht.
    »Es sieht ziemlich übel aus, was«, meinte Alice.
    »Ich möchte lieber gar nicht daran denken.« Mit einem Aufstöhnen schob Teddy den leeren Teller weg und nieste heftig. »Und über Australien will ich in diesem Durcheinander schon gleich gar nicht reden.«
    »Das willst du nie.«
    »Das stimmt nicht.«
    »Weihnachten in Australien wäre sicher ein großer Spaß«, versuchte Alice es später noch einmal, als sie sich mit dem durchweichten Teppichboden abmühten.
    »Was ist mit Vicky?« Allmählich fühlte Teddy sich in die Enge getrieben.
    »Was soll mit ihr sein? Im australischen Sonnenschein wären ihre Chancen, sich eine Erkältung einzufangen, sicherlich geringer als im englischen Winter.« Mit einem Kloß in der Kehle sagte sie: »Du willst einfach nicht nach Australien, stimmt’s?« Sie konnte Vicky im Garten singen hören.
    »Sei nicht albern, Känga, natürlich will ich«, log Teddy. »Wenn du mir ständig Vorhaltungen deswegen machst, dann fliegen wir eben zu Weihnachten.« Ihr Gespräch endete abrupt, als Monica und Adrian, in alte Sachen gekleidet, zur offenen Vordertür hereinspaziert kamen.
    »Hallo, Leute, was haltet ihr davon, wenn wir irgendwo zum Mittagessen gehen, nachdem wir euch beim Aufräumen geholfen haben?«, fragte Adrian vergnügt.
    »Wann seid ihr eigentlich ins Bett gekommen?« erkundigte sich Monica, schenkte sich eine Tasse Kaffee aus einem Filterkännchen ein und rümpfte angesichts des Geruchs die Nase.
    »So gegen zwei«, erwiderte Alice fröhlich und wischte sich die Stirn ab. »Ist doch ein prima Vorschlag, findest du nicht, Liebling? Wenn wir uns richtig reinhängen, sollte der Großteil des Chaos in ein paar Stunden beseitigt sein.«
    »Alles, um aus diesem Gestank wegzukommen«, erwiderte Teddy. Er stand auf, als sich ein kleines Energiebündel jubelnd auf Alice stürzte.
    »Tante Känga!«
    »Phoebe! Harry!«, rief

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