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Weites wildes Land

Titel: Weites wildes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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liegt«, gab sie zurück. »Ich erwarte dich, Logan. Zwinge mich nicht, zu dir ins Hotel zu kommen.« Dann machte sie den Weg frei und ging davon. »Verdammter Mist! « rief er aus. Als er sich umwandte, stieß er mit einem säbelbeinigen, alten Viehtreiber zusammen, der grinsend die Peitsche zurechtrückte, die er über der Schulter trug. »Wenn das mit dem Wetter so weitergeht, sitzen wir bald schön in der Patsche«, bemerkte der Alte, aber Logan achtete nicht auf ihn. So schnell er konnte, suchte er sich einen Platz zum Unterstellen, denn plötzlich raste eine Regenwand auf die Stadt zu, die die Sonne verdunkelte und die Straßen im Handumdrehen in Sturzbäche verwandelte. Er wartete in einem Hauseingang und machte sich Gedanken über Josie. Eigentlich hatte er überhaupt keine Lust, sie zu sehen, und er wünschte, sie würde sich einfach in Luft auflösen, verschwinden. Wenn er erst einmal herausgefunden hatte, wem die Morning-Glory-Minen gehörten, würde er schon einen Schritt weiter sein. Die Schürfrechte waren nämlich auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt, und wenn die Besitzer nicht schnell genug mit dem Abbau begannen, war ja noch nicht aller Tage Abend. Und Josie mußte sich von ihrem Haus verabschieden. Er würde sein Geld nicht in ein Haus stecken, solange es im Territory Bodenschätze gab, die nur darauf warteten, daß jemand sie aus dem Boden holte. Als er beim Telegraphenamt ankam, war er naß bis auf die Haut. Er mußte gegen den Sturm ankämpfen, um die Vordertür zu erreichen. Nachdem er das Gebäude betreten hatte, reichte ein Dienstbote ihm ein Handtuch. Logan trocknete sich Gesicht und Hände und tupfte seine Kleider ab. Die anderen Menschen im überfüllten Empfangssaal waren ebenso durchnäßt, aber sie nahmen das schlechte Wetter mit Humor. »Hallo, Conal!« rief Trafford, der bei einer Gruppe Männer saß, ihm zu. »Bei diesem Wetter lassen wir uns am besten gleich Kiemen wachsen.« »Sauwetter!« klagte Logan, doch die anderen brachen in schallendes Gelächter aus. »Es regnet doch nur, alter Junge. Wenigstens ist es nicht so kalt wie zu Hause. Trinken Sie einen Schluck Champagner mit uns?« Logan nahm sein Glas entgegen. »Ich muß mit Ihnen sprechen, Trafford.« »Selbstverständlich. Wissen Sie schon das Neueste?« »Was?« »Es geht um den Ball. Wir wechseln das Lokal. Hier vorne ist es einfach zu windig, und die Damen würden völlig durchweicht oder vom Sturm zerzaust, ehe sie es bis zur Tür schaffen. Also verlegen wir das ganze ein paar Straßen weiter nach hinten, wo man das Wetter nicht so spürt; ins Prince of Wales Hotel.« »Dort gibt es einen schönen, großen Saal«, fügte Michael hinzu, wobei er eine Hummerschere knackte. »Und der Wirt richtet ihn für uns her. Wirklich ein netter Kerl, dieser Digger Jones, daß er uns so kurzfristig aus der Patsche hilft.« »Nun, es wird sein Schaden nicht sein«, meinte John Trafford lachend. »Wahrscheinlich trinken wir seine gesamten Vorräte leer.« Logan nahm einen Schluck Champagner, aber der half nicht gegen die Stimmung, in der er sich befand. Also holte er sich ein Glas Brandy von einem Tablett und leerte es, um die verwirrenden Ereignisse des Vormittags besser ordnen zu können. Josie würde ihm noch Ärger machen; das hatte er in ihren Augen gesehen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie Sibell über den Weg lief – schließlich kannten die beiden sich ja. Er kippte noch einen Brandy hinunter und fragte sich, ob irgendeine Frau die Schwierigkeiten wert war, die sie verursachte. Dann blickte er zum beschlagenen Fenster hinaus. Draußen lagen Schiffe vor Anker. Sie suchten Schutz in dieser riesigen Bucht, die angeblich größer war als der berühmte Hafen von Sidney. Alle redeten über Sidney, die Perle dieses Teils der Welt, und Logan hätte die Stadt gern kennen gelernt. Ein Mann sollte einfach auf ein Schiff steigen und losfahren. Schließlich hatte er das auch schon früher getan. Doch da ihn die Gesellschaft der Leute hier, die das Leben zu genießen wußten, besänftigte, wechselte er wieder zu Champagner und fragte sich, ob das Dummchen, das er damals geheiratet hatte, wohl immer noch in Liverpool lebte. Doch zu dieser Eheschließung war es nur deshalb gekommen, weil ihr alter Herr ihn buchstäblich am Kragen vor den Traualtar einer katholischen Kirche geschleppt hatte. Champagner! Er kicherte in sich hinein. Von diesem Gebräu las man für gewöhnlich nur in Büchern. Einmal einen Schluck zu kosten, davon

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