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Weizenwampe

Weizenwampe

Titel: Weizenwampe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Davis
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der Säureattacken abgefedert werden können. Aber genau wie beim Geld ist dieses Konto irgendwann leer.
    Nach den ersten 18 Lebensjahren, in denen wir wachsen und Knochen aufbauen, beginnt der Raubbau zur pH-Regulierung. Die ständige leichte Übersäuerung infolge von Ernährungssünden wird mit zunehmendem Alter schlimmer, doch sie beginnt bereits vor dem 20. Lebensjahr und setzt sich bis ins hohe Alter fort. 5, 6 Zur Erhaltung des pH-Werts von 7,4 entzieht der Körper den Knochen Kalziumkarbonat und Kalziumphosphat. Der Ausschlag ins Saure stimuliert dabei die knochenabbauenden Zellen im Knochengerüst, die Osteoklasten, das Gewebe noch schneller und intensiver abzubauen, um das wertvolle Kalzium freizusetzen.
    Problematisch wird es bei regelmäßiger Säureaufnahme über die Ernährung, wenn die Kalziumspeicher über lange Zeit immer wieder geleert werden, um diese Säuren zu neutralisieren. Denn unsere Knochen sind zwar gut gefüllte Kalziumspeicher, aber nicht unerschöpflich. Irgendwann lässt ihr Mineralgehalt nach – es kommt zu Osteopenie (leichte Entmineralisierung) und Osteoporose (starke Entmineralisierung), Gebrechlichkeit und Knochenbrüchen. 7 (Gebrechlichkeit und Osteoporose gehen in der Regel Hand in Hand, da Knochendichte und Muskelmasse einander entsprechen.) Die Einnahme von Kalziumpräparaten gegen Knochenabbau hat dabei ungefähr die gleiche Wirkung, wie wenn Sie in Ihrem Hinterhof ein paar Sack Zement und Ziegel abladen, um den Innenhof zu modernisieren.
    Eine übermäßig säurelastige Ernährung zieht auf die Dauer Knochenbrüche nach sich. Hierzu liefert eine eindrucksvolle Analyse zu den weltweiten Zahlen an Hüftfrakturen (Bruch des Oberschenkelhalsknochens) ein klares Ergebnis: je höher der Gemüseverzehr im Verhältnis zum Verzehr von tierischen Proteinen, desto seltener bricht der Oberschenkelhals. 8 Der Unterschied ist frappierend. In den Gruppen, in denen der Anteil von Gemüse zu tierischem Protein etwa bei 1:1 lag, waren 200 Hüftfrakturen auf 100.000 Menschen zu verzeichnen. Bei einem Verhältnis zwischen 2:1 und 5:1 kam es nur noch zu unter zehn entsprechenden Verletzungen auf 100.000 Menschen, was einer Reduzierung um über 95 Prozent entspricht. (Dort, wo am meisten Gemüse verzehrt wurden, waren Hüftfrakturen praktisch unbekannt.)
    Knochenbrüche aufgrund von Osteoporose sind nicht diejenigen, die man sich bei einem Treppensturz zuzieht. Hier kann bereits bei einem Niesen ein Wirbel brechen, der Oberschenkelhalsknochen bricht, weil man die Höhe des Rinnsteins unterschätzt hat, oder der Unterarm bricht bei der Arbeit mit dem Nudelholz.
    Moderne Ernährungsformen erzeugen also eine chronische Azidose, die wiederum Osteoporose und Knochenbrüche nach sich zieht. Lange Zeit herrschte die Meinung, Osteoporose beträfe in erster Linie Frauen nach der Menopause, denen der knochenerhaltende Schutz durch Östrogen fehlt. Heute weiß man, dass die Knochendichte bereits Jahre vor der Menopause zurückgeht. Bei einer multizentrischen kanadischen Osteoporosestudie mit 9400 Teilnehmern begann der Knochenabbau in Hüfte, Wirbelsäule und Oberschenkeln bereits im Alter von 25 Jahren und beschleunigte sich ab 40, wobei diese Beschleunigung bei den Männern weniger rasant verlief. 11 Ab 70 nahm das Tempo des Knochenverlusts bei Männern wie Frauen noch einmal zu. Mit 80 Jahren haben 97 Prozent aller Frauen Osteoporose. 12
    Also ist man nicht einmal in der Jugend vor Knochenabbau geschützt, sondern derartige Substanzverluste sind die Regel – und beruhen weitgehend auf der chronischen, geringgradigen Azidose infolge unserer Ernährung.
    Saurer Regen, Autobatterien und – Weizen?
    Im Gegensatz zu allen anderen pflanzlichen Nahrungsmitteln erzeugt Getreide saure Abfallprodukte. Da Weizen in der westlichen Welt das vorherrschende Getreide ist, trägt er in hohem Maße zur Säurebelastung zusätzlich zu unserer fleischlastigen Ernährung bei.
    Weizen gehört zu den Hauptquellen von Schwefelsäure, denn ein Gramm Weizen erzeugt im Körper mehr Schwefelsäure als jedes Fleisch. 13 (Nur Haferflocken sind Weizen hier noch überlegen.) Schwefelsäure ist gefährliches Zeug, das die Haut verätzt und bei Augenkontakt zur Erblindung führen kann. (Werfen Sie ruhig mal einen Blick auf die Warnhinweise an Ihrer Autobatterie.) In Form von saurem Regen zerfrisst Schwefelsäure historische Bauten, lässt Bäume absterben und stört das Fortpflanzungsverhalten von Wasserlebewesen. Natürlich ist die

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