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Weizenwampe

Weizenwampe

Titel: Weizenwampe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Davis
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Schwefelsäure, die durch Weizenverzehr entsteht, stark verdünnt. Aber selbst in dieser Form stellt sie eine unglaublich gefährliche Substanz dar, welche die neutralisierende Wirkung alkalischer Basen rasch übersteigt.
    Getreide (also Weizen) trägt 38 Prozent zur Säurebelastung des Durchschnittsamerikaners bei. Das ist mehr als genug, um das Pendel in den sauren Bereich umschlagen zu lassen. Selbst wenn jemand nur 35 Prozent seiner Kalorien aus tierischen Produkten aufnimmt, kippt die Bilanz bei zusätzlichem Verzehr von Weizen aus dem leicht basischen in den deutlich sauren Bereich. 14
    Eine Methode zur Bestimmung des Kalziumverlusts durch Säure ist die Kalziummessung im Harn. Eine Studie der Universität Toronto ging der Frage nach, welche Wirkung erhöhter Glutenkonsum in Form von Brot auf die Kalziumausscheidung über den Harn hat. Mehr Gluten erhöhte dabei die ausgeschiedene Kalziummenge um unfassbare 63 Prozent. Zugleich nahmen die Marker für Knochenabbau zu, also Substanzen im Blut, die auf eine Schwächung der Knochen hindeuten, die zu Erkrankungen wie Osteoporose führen. 15
    Was kommt also dabei heraus, wenn jemand größere Mengen Fleisch isst, die Säurebelastung aber nicht durch reichlich basisches Gemüse wie Spinat, Kohl und grüne Paprika ausgleicht? Eine säurelastige Stoffwechsellage. Und wenn die Säuren aus dem Fleischverzehr nicht durch Gemüse und Obst ausgeglichen werden und Getreide den pH-Wert noch mehr in den sauren Bereich sinken lässt? Dann wird es richtig unangenehm, denn jetzt ist der Körper übersäuert.
    Das Ergebnis ist eine chronische Säurebelastung, die an den Knochen nagt.
    Ötzi, der pH-Wert und die Fürsorge der Pharmakonzerne
    Erinnern Sie sich an Ötzi? Den Tiroler, der über 5000 Jahre lang im Gletschereis der Alpen eingeschlossen war und mumifiziert wieder zum Vorschein kam? In seinem Verdauungstrakt fand man zwar Reste von ungesäuertem Einkornbrot, doch in erster Linie enthielten sein Magen und Darm Fleisch- und Pflanzenreste. Ötzi lebte und starb etwa 4700 Jahre, nachdem die Menschen begonnen hatten, ihre Nahrung mit Getreide wie Einkorn anzureichern. Dennoch stellte Weizen in seiner Bergwelt nur einen kleinen Teil der Ernährung sicher. Die meiste Zeit des Jahres war Ötzi in erster Linie ein Jäger und Sammler, und als er durch die Hand eines anderen Jägers und Sammlers gewaltsam zu Tode kam, war er wahrscheinlich mit Pfeil und Bogen auf der Jagd.
    Die fleischlastige Ernährung der Jäger und Sammler wie Ötzi bewirkte eine erhebliche Säurebelastung. Ötzi aß mehr Fleisch als die meisten heutigen Menschen (35 bis 55 Prozent der Kalorien aus tierischen Produkten) und erzeugte damit mehr Schwefelsäure und andere organische Säuren.
    Trotz des relativ hohen Anteils an tierischer Nahrung sorgte die große Menge Wildgemüse, die Jäger und Sammler verzehrten, aber auch für eine großzügige Versorgung mit basischen Kaliumsalzen wie Kaliumcitrat und Kaliumacetat und damit für ein ausgeglichenes Säure-Basen-Gleichgewicht. Wegen des erheblichen Pflanzenverzehrs in ursprünglichen Kulturen waren diese Schätzungen zufolge sechs- bis neunmal so basisch wie moderne Ernährungsformen. 16 Das zeigte sich im Harn durch einen deutlich alkalischen pH-Wert im Bereich von 7,5 bis 9,0 – im Gegensatz zur aktuellen Übersäuerung zwischen 4,4 und 7,0. 17
    Danach jedoch traten Weizen und andere Getreidesorten auf den Plan und verschoben das Gleichgewicht in den sauren Bereich, was mit Kalziumverlusten in den Knochen einherging. Ötzis relativ bescheidener Einkornverzehr bedeutete vermutlich, dass seine Ernährung übers Jahr hinweg im Schnitt alkalisch ausfiel. Heutzutage hingegen, wo an jeder Ecke und auf jedem Tisch eine unbegrenzte, preiswerte Weizenversorgung sichergestellt ist, neigt sich die Waage klar in den sauren Bereich.
    Wenn Weizen und anderes Getreide für diese pH-Verschiebung verantwortlich sind, was geschieht dann, wenn man einfach keinen Weizen mehr isst und stattdessen andere pflanzliche Nahrung wie Gemüse, Obst, Bohnen und Nüsse zu sich nimmt? Nun, dann gelangen wir wieder in den basischen Bereich, der den Erfahrungen der Jäger und Sammler entspricht. 18
    Die übliche Lösung für die Übersäuerung durch »gesundes Vollkorn« und deren osteoporosefördernde Wirkung sind Arzneimittel, die angeblich das Osteoporoserisiko und insbesondere das Risiko für Oberschenkelhalsbrüche senken. Das Geschäft für Osteoporosemedikamente erbringt bereits über

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