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Weizenwampe

Weizenwampe

Titel: Weizenwampe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Davis
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zehn Milliarden US-Doller pro Jahr, was selbst in den Augen der Pharmaindustrie ein lohnender Markt ist.
    Und wieder einmal verschafft der Auftritt des Weizens mit seinen eigentümlichen Auswirkungen auf unsere Gesundheit den Pharmakonzernen mit dem Segen der Behörden neue Gelegenheit, ihre Gewinne zu maximieren.
    Eine neue Hüfte passend zum Bauchumfang
    Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass dicke Menschen fast zwangsläufig auch in einem oder mehreren Gelenken an Arthrose leiden? Achten Sie einmal darauf, wie oft jemand, der die typische Weizenwampe vor sich her schiebt, auch hinkt oder andere Anzeichen für Schmerzen an Hüfte, Knie oder Rücken aufweist.
    Arthrose (Knorpelverlust mit nachfolgender Entzündungsreaktion) ist weltweit verbreiteter als rheumatisch bedingte Gelenkentzündungen, Gicht oder andere Formen entzündlicher Gelenkerkrankungen. Der schmerzhafte Knorpelabbau, der schließlich dazu führt, dass Knochen auf Knochen reibt, machte allein 2010 bei 773.000 Amerikanern ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk erforderlich. 19 In Deutschland werden – bei deutlich weniger Einwohnern – sogar 400.000 entsprechende Operationen pro Jahr vorgenommen (Deutschland und die Schweiz gelten als Endoprothesen-Weltmeister). 20 Und dennoch humpeln noch viele Menschen lange ohne offizielle Diagnose vor sich hin.
    Lange glaubte man, dass die übliche Arthrose an den Hüft- und Kniegelenken eine schlichte Verschleißerscheinung sei, vergleichbar einem abgefahrenen Reifen. Eine 50-Kilo-Frau hätte demnach gute Aussichten, mit ihren Gelenken bis an ihr Lebensende laufen zu können. Bei doppeltem Gewicht hingegen wären die Gelenke vorzeitig abgenutzt. An allen Körperteilen, ob Gesäß, Bauch, Brust, Beine oder Arme, belastet Übergewicht die Gelenke.
    Inzwischen jedoch weiß man, dass die Sache etwas komplizierter ist. Die Entzündungssignale, die vom Bauchfett ausgehen und zu Diabetes, Herzerkrankungen und Krebs führen können, erreichen nämlich auch die Knochen. Entzündungsfördernde Hormone wie der Tumornekrosefaktor-alpha (TNF- α ), Interleukine und Leptin bewirken eine Entzündung und Erosion des Gelenkgewebes. 21 Insbesondere Leptin entfaltet dabei eine zerstörerische Wirkung: Je höher das Übergewicht (in Form des BMI) ist, desto mehr Leptin findet sich in der Gelenkflüssigkeit und desto schlimmer sind die Schäden an Knorpel und Gelenken. 22 Die Leptinmenge in den Gelenken entspricht dabei präzise dem Pegel im Blut.
    Damit ist das Arthroserisiko bei Menschen mit viel Bauchfett (also einer Weizenwampe) deutlich höher, was sich in der dreifach höheren Zahl von Knie- und Hüftendoprothesen für Menschen mit größerem Taillenumfang niederschlägt. 23 Dieser Umstand erklärt auch, warum Gelenke, die nicht massiv unter dem Übergewicht leiden, zum Beispiel Hand- und Fingergelenke, ebenfalls von Arthrose betroffen sind.
    Gewichtsabbau und insbesondere der Verlust von Bauchfett hilft bei Arthrose mehr, als allein durch die verminderte Last zu erwarten wäre. 24 In einer Studie an adipösen Patienten mit Arthrose verbesserten sich Symptome und Gelenkfunktion mit jedem Prozent weniger Körperfett um volle zehn Prozent. 25
    Bei Arthrose kommen einem sofort Menschen in den Sinn, die unter ihren schmerzenden Händen und Knien leiden, und man hat den Eindruck, es handele sich wie der Tod oder Hämorrhoiden um eine unvermeidliche Begleiterscheinung des Alterns. Das stimmt nicht. Unsere Gelenke können uns durchaus 80 Jahre oder länger gute Dienste leisten … so lange wir sie nicht durch wiederholte Angriffe durch Übersäuerung und entzündliche Moleküle wie das Leptin aus dem Bauchfett aktiv ruinieren.
    Ein weiteres Phänomen im Rahmen der Weizenbelastung der Gelenke ist die Glykierung (»Verzuckerung«). Weizenprodukte erhöhen den Blutzucker mehr als praktisch jedes andere Nahrungsmittel. Je mehr Weizen wir essen, desto höher und häufiger schnellt der Blutzucker hinauf und desto häufiger tritt eine Glykierung ein, der unwiderrufliche Umbau von Proteinen im Blut und im Gewebe, auch in Gelenken wie im Knie, in der Hüfte oder in der Hand.
    Der Gelenkknorpel reagiert ausgesprochen empfindlich auf Glykierung, denn Knorpelzellen sind extrem langlebig und erneuern sich nicht. Geschädigte Knorpelzellen können sich demnach nicht nachbilden, so dass wir mit 80 Jahren (hoffentlich) noch dieselben Zellen im Knie tragen wie mit 25. Diese Zellen sind für alle biochemischen Veränderungen im Laufe des Lebens

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