Weizenwampe
den Auswirkungen der Kohlenhydrate auf Appetit, Insulinspiegel und LDL-Zusammensetzung entgehen möchte, sollte darüber nachdenken, neben Weizen auch die folgenden Lebensmittel seltener oder gar nicht mehr zu essen:
• Maisstärke und Maismehl. Produkte wie Tacos, Tortillas, Chips und Polenta aus Maismehl, aber auch bestimmte Frühstückscerealien, Saucen und Saucenbinder.
• Knabberzeug. Kartoffelchips, Reiscracker, Popcorn und anderes Knabberzeug treiben den Blutzucker ebenfalls in ungeahnte Höhen.
• Kuchen. Ob Obstkuchen, Schokoladentorte, Muffins oder Schweineohr – auch glutenfreier Kuchen ist eine Zuckerbombe.
• Desserts. Speiseeis, Sorbet und andere zuckerlastige Desserts sind problematisch.
• Reis. Eine bescheidene Portion geschälter Reis, Naturreis oder Wildreis ist vertretbar (maximal eine Handvoll gekochter Reis). Größere Portionen wirken sich nachteilig auf den Blutzucker aus.
• Kartoffeln. Für Kartoffeln, Süßkartoffeln und Yams gilt dasselbe wie für Reis.
• Hülsenfrüchte. Alle Bohnenkerne sowie Kichererbsen und Linsen können den Blutzucker beeinflussen, sobald man mehr als eine halbe Tasse verzehrt (wie Reis).
• Glutenfreie Produkte. Da anstelle von Weizengluten einfach Stärke aus Mais, Reis, Kartoffeln und Tapioka eingesetzt wird, schießt der Blutzucker genauso in die Höhe wie bei Weizen, also bitte meiden!
• Fruchtsäfte und Limonaden. Fruchtsaft ist zwar natürlich und liefert gesunde Nährstoffe wie Flavonoide und Vitamin C, aber aufgrund seines Fruchtzuckergehalts nur in sehr begrenztem Maße gesund. Mehr als 60 bis 120 Milliliter beeinflussen den Blutzucker. Kohlenhydrathaltige Limonaden sind wegen des zugesetzten Zuckers, fruktoselastigem Maissirup, den Farbstoffen und der extremen Säurelastigkeit durch die Kohlensäure extrem ungesund.
• Trockenfrüchte. Getrocknete Cranbeeren, Rosinen, Feigen, Datteln oder Aprikosen besser meiden.
• Andere Getreidesorten. Glutenfreies Getreide wie Quinoa, Sorghum-Hirse, Buchweizen, normale Hirse und möglicherweise Hafer ist zwar insofern gesünder, als es nicht das Immunsystem angreift und keine Weizenexorphine liefert, aber die Kohlenhydrate reichen aus, um den Blutzucker zu erhöhen. Beschränken Sie sich daher stets auf kleine Portionen (maximal 100 g, also weniger als Reis).
Grundsätzlich besteht bei Weizenverzicht kein Grund, die Fettzufuhr einzuschränken. Bestimmte Fette und fettreiche Speisen sollte jedoch niemand verzehren. Hierzu zählen hydrogenisierte Fette (Transfette) in industriell gefertigten Produkten, Frittier- und Bratfett (starke Oxidation und AGE-Bildung) sowie gepökelte Wurst- und Fleischwaren wie Schinken, Salami und so weiter (Natriumnitrit und AGEs).
Die gute Nachricht
Was also dürfen Sie noch essen?
Bei der Umstellung auf weizenfreie Ernährung sind verschiedene Grundsätze zu beachten.
Gemüse essen. Das wissen Sie bereits. Ich bin zwar kein großer Freund von Binsenweisheiten, aber diese eine kann ich unterschreiben: Gemüse in seiner ganzen Bandbreite ist das beste Lebensmittel auf diesem Planeten. Aufgrund seines hohen Gehalts an Nährstoffen (wie den Flavonoiden) und Fasern sollte es ein zentraler Baustein unserer Ernährung sein. Vor der landwirtschaftlichen Revolution waren die Menschen Jäger und Sammler, und der gesammelte Anteil umfasste Pflanzen wie wilde Zwiebeln, Senfblätter, Löwenzahn, Portulak und zahllose andere. Wer behauptet: »Ich mag kein Gemüse«, hat in der Regel noch nicht alles probiert und zählt eher zu den Menschen, deren Gemüsehorizont bei Dosenmais und Tiefkühlbohnen endet. Was Sie noch nicht probiert haben, können Sie auch nicht hassen. Gemüse ist so reich an Farben, Geschmacksnoten und Konsistenzen und lässt sich so abwechslungsreich zubereiten, dass für jeden etwas dabei sein sollte. Denken Sie an in Olivenöl gebackene Auberginenscheiben, dicke Champignons, frische Tomaten mit Mozzarella und Basilikum oder an einen scharfen Rettich und eingelegten Ingwer zum Fisch. Probieren Sie neue Sorten aus, zum Beispiel Shiitake-Pilze. Bestreuen Sie gekochte Gerichte mit Zwiebelgewächsen wie Frühlingszwiebelringen, Knoblauch, gehacktem Lauch, Schalottenwürfeln oder Schnittlauch. Gemüse ist nicht nur eine Beilage zum Mittagessen, sondern gehört zu jeder Mahlzeit, sogar zum Frühstück.
Ein Stück Obst. Ich habe nicht gesagt: »Esst Obst und Gemüse.« Diese Lebensmittelgruppen gehören nicht zwangsläufig zusammen, auch wenn wir dies aus dem Mund
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